Neues Amt für Mobilität hat in Offenbach seine Arbeit aufgenommen

Die Stadtverwaltung ist um eine organisatorische Einheit reicher: Vor wenigen Tagen hat das neue Amt für Mobilität seine Arbeit aufgenommen. Dessen Einrichtung sei angesichts der sich wandelnden Bedeutung von Mobilität in der wachsenden Stadt Offenbach und den daraus entstehenden Interessenskonflikten notwendig geworden und gehe auf eine Vereinbarung der Ampelkoalition zurück, betonten gestern Bürgermeisterin und Mobilitätsdezernentin Sabine Groß (Grüne) und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP).
Offenbach - „Im neuen Amt für Mobilität soll die Verkehrsentwicklung ganzheitlich gesteuert werden. Die Planungen für den Auto-, Rad- und Fußgängerverkehr werden gleichberechtigt unter einem Dach vereint“, erläuterte Groß. Ziel sei, alle Verkehrsformen aufeinander abzustimmen und dabei stärker ökologisch, sozial gerecht und digital auszurichten. Unter anderem gehe es um die Umsetzung des Luftreinhalteplans beispielsweise durch eine intelligente Ampel- und Verkehrssteuerung, aber auch durch eine Verbesserung der Infrastruktur für Bus, Bahn, Rad und Fußverkehr und die Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger.
Teil der neuen Organisationseinheit mit ihren 19 Mitarbeitern sind die städtische Verkehrsplanung und die Straßenverkehrsbehörde. Die beiden Bereiche waren bisher im Amt für Stadtplanung, Verkehrs- und Baumanagement im Dezernat von Stadtrat Paul-Gerhard Weiß angesiedelt. Dieses heißt ab sofort Amt für Planen und Bauen. „Über den Bereich Stadtentwicklung bleiben wir natürlich auch bei großen verkehrspolitischen Themen beteiligt“, so Weiß. Er führte bislang ein „Super-Dezernat“, das unter seinen vielfältigen Aufgaben ächzte, weshalb er sich sich denn auch erfreut über die Entlastung zeigte.
Leiterin des neuen Amtes für Mobilität ist Ivonne Gerdts. Sie war viele Jahre in der städtischen Verkehrsplanung tätig, verantwortete dort unter anderem die Digitalisierung der Ampelsteuerungen in der Stadt. Sabine Groß und Paul-Gerhard Weiß lobten unisono ihre Fähigkeit, dem Bürger komplexe Sachverhalte verständlich zu erläutern sowie Konflikte kommunikativ zu entschärfen.
Ivonne Gerdts skizzierte die vor ihr liegenden Herausforderungen: So gelte es unter anderem Strategien für eine zukunftsorientierte Mobilität sowie zur Digitalisierung zu entwickeln und die Verkehrsentwicklung ganzheitlich zu steuern. Dazu gehöre ein Gesamtverkehrskonzept, das die Nutzung aller Verkehrsmittel umfasse. Dabei machen die neue Amtsleiterin und Mobilitätsdezernentin Groß keinen Hehl daraus, dass im Zuge der Gleichberechtigung aller Verkehrsträger, das Auto seine Dominanz in der Stadt verlieren müsse.
Weiterhin sollen die Infrastruktur im Einklang mit den Klimazielen ausgebaut und die Interessen der Stadt Offenbach bei Planungen in der Region bewahrt werden.
Zentrales Vorhaben des neuen Amtes ist derzeit die Aufstellung des Verkehrsentwicklungsplans 2035, der Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung, aber auch für Wirtschaft, Verbände sowie den Bürger bieten soll. Dabei wird unter anderem untersucht, an welchen Stellen der Verkehr in Offenbach gut funktioniert und wo etwas verbessert oder verändert werden muss. „Der Verkehrsentwicklungsplan wird eine Art Masterplan Verkehr darstellen“, sagte Sabine Groß.
Von Matthias Dahmer