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Glücklicher Zufall mal drei

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Von: Veronika Schade

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Menexia Kaita und Thomas Kaltsounis mit ihren Töchtern, der einjährigen Panagiota und der neugeborenen Kyriaki.
Drei von vier haben am gleichen Tag Geburtstag: Menexia Kaita und Thomas Kaltsounis mit ihren Töchtern, der einjährigen Panagiota und der neugeborenen Kyriaki. © Schade

Für die einen ist der 31. Oktober Reformationstag. Für die anderen Halloween. Für Familie Kaita-Kaltsounis ist es der Tag, an dem gleich dreifach Geburtstag gefeiert wird: Papa Thomas ist an diesem Datum geboren, vor einem Jahr kam Töchterchen Panagiota am gleichen Tag zur Welt. Und vor knapp zwei Wochen wurde die zweite Tochter Kyriaki geboren – ebenfalls am 31. Oktober.

Offenbach - Prominentes Beispiel für ein „Geburtstags-Triple“ ist der französische Fußball-Nationalspieler Antoine Griezmann. Er hat drei Kinder, die allesamt am 8. April im Abstand von fünf Jahren geboren sind. Allerdings per Kaiserschnitt, was die Vermutung nahelegt, dass dieses Datum geplant war. Anders in Offenbach. „Bei uns war wirklich alles Zufall“, betonen die jungen Eltern. Beides waren natürliche Geburten. „Bei der großen Tochter war am 4. November errechneter Termin, bei der Kleinen am 9. November.“ Schon während der ersten Schwangerschaft sei Thomas Kaltsounis auf die Idee gekommen, dass „sein“ 31. Oktober doch das viel schönere Geburtsdatum wäre. „Er hat immer mit dem Bauch gesprochen und das der Kleinen auch so erzählt“, sagt Menexia Kaita und lacht. Und tatsächlich, am Morgen des 31. Oktober 2020 hatte sie einen Blasensprung, am Abend war Panagiota da.

Die zweite Schwangerschaft war eigentlich nicht so schnell geplant. „Wir wussten, dass wir ein zweites Kind wollen, und haben es drauf ankommen lassen. Aber dass es so schnell klappt, hätten wir nicht gedacht“, so die 36-Jährige. Freunde hätten gescherzt, als sie von der erneuten Schwangerschaft erfuhren, dass es toll wäre, wenn das Zweite auch am gleichen Tag kommen würde. Und wieder sprach Thomas Kaltsounis mit dem Bauch. Und wieder hatte die Offenbacherin einen Blasensprung, diesmal am Vorabend. Bei der CTG-Kontrolle im Krankenhaus habe die Hebamme vermutet, dass es zwei Tage dauern würde. Dann kam Kyriaki aber doch schon am nächsten Abend – dem letzten im Oktober. „Sogar die Geburtszeiten sind ähnlich, 20.06 Uhr und 19.16 Uhr. Ich selbst bin auch am Abend geboren“, berichtet der stolze Papa, der nun seinen 43. Geburtstag feierte. „Die Beiden sind die schönsten Geschenke, die ich je bekommen habe.“

Ob die beiden Mädchen später auch mal so begeistert sein werden, mit dem Papa zusammen Geburtstag zu feiern? „In den ersten Jahren bestimmt“, ist er sich sicher. „In der Pubertät finden sie es wahrscheinlich total doof. Aber später werden sie sich wieder darüber freuen.“

Kaltsounis arbeitet als Gymnasiallehrer in Obertshausen, unterrichtet Sport und Geschichte. Kaita ist Lehrerin für Mathematik und Politik/Wirtschaft an einer IGS in Offenbach. Kennengelernt hat sich das Paar bereits 2004 beim Fußball-EM-Schauen, als Griechenland Europameister wurde. Fußball spielt im Leben des Sportlehrers eine große Rolle. Viele Jahre spielte er selbst aktiv, war unter anderem Trainer der U17 der Offenbacher Kickers. „Panagiota hat auch schon Spaß an Bällen und schaut auch gern beim Fußball zu“, sagt er hoffnungsvoll. Ihre griechischen Wurzeln sind den Beiden ebenfalls wichtig, so bekamen die Mädchen traditionell die Vornamen ihrer Großmütter. „Kyriaki heißt Sonntag. Wir wussten, dass wir sie so nennen werden, aber dass sie dann auch wirklich an einem Sonntag geboren wurde, macht es noch schöner“, freuen sie sich.

Der Alltag mit einer Einjährigen und einem Neugeborenen verlangt einiges ab. Die Nächte sind kurz, es sind zwei Windelkinder, manchmal schreien beide gleichzeitig. „Zum Glück ist Kyriaki insgesamt ein sehr entspanntes Baby, mit ihrer Schwester war es anfangs anstrengender“, sagt Menexia Kaita. Von der ersten Schwangerschaft erfuhr sie gerade, als im März 2020 der Corona-Lockdown verhängt wurde. „Das war mit Unsicherheiten verbunden“, schauen die Beiden zurück. „Zum Glück ist für uns alles gut verlaufen.“ Irgendwie war es zugleich die beste Art, die sonst wenig erfreuliche Corona-Zeit zu nutzen. Übrigens: „Den Zufall mit dem gleichen Geburtsdatum fand die Hebamme etwas gruselig“, erzählt Kaltsounis und lacht: „Ich habe gesagt: Klar, ist ja auch Halloween.“

So besonders drei gleiche Geburtstage innerhalb einer Familie sind – zum Weltrekord fehlt noch etwas. Die amerikanische Familie Cummins bekam zwischen 1952 und 1966 fünf Kinder am 20. Februar, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Catherine (1952), Carol (1953), Charles (1956), Claudia (1961) und Cecilia (1966) schafften es damit ins Guiness-Buch der Weltrekorde. Die Wahrscheinlichkeit für so eine Konstellation liegt bei eins zu 17,8 Milliarden.

Von Veronika Schade

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