1. Startseite
  2. Offenbach

Hafen 2 in Offenbach profitiert von Landesförderung

Erstellt:

Von: Lena Jochum

Kommentare

Große Motivation nach dem Corona-Winter: Andrea Weiß, Geschäftsführerin des Hafen 2, freut sich über die zusätzlichen Landesmittel.
Große Motivation nach dem Corona-Winter: Andrea Weiß, Geschäftsführerin des Hafen 2, freut sich über die zusätzlichen Landesmittel. © lj

Hinter der Kulturbranche liegen zwei harte Jahre. Für viele Institutionen und Akteure war und ist die Zeit seit Pandemie-Beginn ein einziger Kampf um die Existenz. Auch im Offenbacher Hafen 2 war mehr als einmal unklar, wie es nach monatelanger Schließung weitergehen kann. „Es ist eine Zeit mit vielen Ungewissheiten“, sagt Andrea Weiß, Geschäftsführerin des Kulturzentrums am Nordring.

Offenbach – Umso größer sind Freude und Erleichterung seitdem feststeht, dass die Landesregierung mit dem im Februar beschlossenen Haushalt für 2022 die Förderung für Hessens soziokulturelle Zentren auf knapp zwei Millionen Euro pro Jahr erhöht. Nachdem die Mittel bereits in den vergangenen Jahre sukzessive aufgestockt wurden, hat man in Wiesbaden die für die aktuelle Wahlperiode angestrebte Verdopplung (2019: 946 000 Euro) bereits jetzt umgesetzt.

Bei einem Besuch im Hafen 2 machte Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn deutlich, wie wichtig die Unterstützung soziokultureller Zentren ist. Denn sie sind nicht nur Veranstaltungsort, sondern stehen auch für innovative Ideen, befassen sich mit gesellschaftlichen Entwicklungen und schaffen Raum fürs Mitgestalten. „Soziokulturelle Zentren sind ein unverzichtbarer Bestandteil der bunten kulturellen Infrastruktur Hessens.“ Dadurch, dass sie viele unterschiedliche Menschen erreichten, unabhängig von Herkunft, Alter oder Beruf, seien sie so wertvoll für eines der zentralen kulturpolitischen Ziele: Alle Menschen sollen am kulturellen Leben teilhaben können. „Und wir wollen es allen kreativen Köpfen ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Talente zu entwickeln und zu entfalten – denn dann können sie unser kulturelles Leben bereichern und damit auch unsere Gesellschaft“, sagt Ministerin Dorn. Durch die zusätzlichen Landesmittel sieht sie die Rahmenbedingungen für die Institutionen deutlich verbessert. So sei es nun gelungen, die 2016 eingeführte Strukturförderung zu verstetigen und weiterzuentwickeln. Denn die soziokulturellen Zentren können die Gelder auch für Betriebs- und Personalkosten einsetzen, ihre eigene Struktur ausbauen, ohne auf projektgebundene Förderung angewiesen zu sein.

Ausgeschüttet wird der Pott jährlich unter den Mitgliedern der Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und soziokulturellen Zentren Hessen (LAKS), 42 sind es aktuell. „Im vergangenen Jahr waren es bereits durchschnittlich 37 000 Euro pro Zentrum“, sagt Bernd Hesse, Geschäftsführer der LAKS. Wie hoch genau die Förderung nun jeweils ausfällt, hängt unter anderem von der Zahl der Veranstaltungen und den Personalkosten ab, aber auch von etwaigen neuen Mitgliedern.

Auch Andrea Weiß weiß noch nicht genau, mit welcher Summe sie rechnen kann. Fest steht aber: Nicht zuletzt die Erhöhung der Förderung ermöglichte es dem Hafen 2, am vergangenen Freitag nach dreimonatiger Pause wieder zu öffnen. „So können wir sicher sein, dass wir unsere zehn Mitarbeiter auf jeden Fall bezahlen können“, sag Weiß. Bereits seit 2016 ist das Kulturzentrum Mitglied der Landesarbeitsgemeinschaft. Und Andrea Weiß ist sich sicher: „Ohne die LAKS, ohne diese Gelder gebe es uns in dieser Form nicht.“ Anders als Projektförderungen, auf die die Einrichtung früher angewiesen war, ermöglicht die Strukturförderung des Landes eine Grundsicherung. „So konnten wir uns in den vergangenen Jahren auch weiterentwickeln, haben mittlerweile etwa einen Auszubildenden“, berichtet Weiß. Und für den Neustart nach dem Corona-Winter ist nun ebenfalls der Weg geebnet. (Von Lena Jochum)

Auch interessant

Kommentare