Hecheln in der Hitze

Tierheim Offenbach: Pfleger kämpfen gegen hohe Temperaturen
Offenbach – Während das Thermometer weiter immer wieder die 30-Grad-Marke übersteigt und die Menschen nach sehnlichst nach Abkühlung suchen, leiden auch die Vierbeiner im Tierheim Offenbach unter der Dauerhitze. Nur durch den Erfindungsreichtum der Tierpfleger kommen sie bisher einigermaßen durch die heißen Tage. Tierpflegerin Katharina Männche gewährt einen Blick hinter die Kulissen.
Alles beginnt bei der Tagesplanung. Die sportlichen Aktivitäten für die Tiere und das Gassigehen mit Hunden wird auf die frühen Morgenstunden oder auf spät abends verlegt. „Wir achten immer darauf, dass die äußeren Einwirkungen durch die Hitze auf unsere Tiere so gering wie möglich gehalten werden.“, sagt die Tierpflegerin.
Für die Mittags- und Nachmittagsstunden, die heißeste Zeit des Tages, sorgen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür, dass die Tiere ausreichend Schatten im Gehege haben. Dabei nutzen sie vor allem schattige Plätzchen. Sonnenschirme werden nur sporadisch eingesetzt. „Sie halten leider nur einen Teil der Sonnen- und Hitzeeinstrahlung auf, am besten nutzt man den Schatten von Häusern oder Bäumen“, sagt Katharina Männche.
Im Außenbereich sind die Tierheimmitarbeiter vor allem bei Hunden mit kurzem Fell vorsichtig, da diese durch die Haarlänge einen geringeren Schutz haben. Dazu kommt laut Männche: Anders als Menschen, sondern Hunde weniger Schweiß ab und haben somit einen geringeren Schutz durch Verdunstungskälte. Ihr Wärmeaustausch findet hauptsächlich über Hecheln statt und ihr Fell dient als Schutzmantel vor der Sonne.
Wichtig sei auch eine gute Durchlüftung der Gehege im Innenbereich. Dazu würden Fenster abgedeckt, um die Tiere vor der Sonne zu schützen, sagt Männche.
Ganz spannend und aufregend für die Hunde des Tierheimes wird es, wenn das Hunde-Eis rausgeholt wird. Eine dünne Stange, Geschmacksrichtung Kauknochen, wird von Männche an die Meute verteilt. Es wird wild geschleckt, zwischendrin bricht sie ein Stück ab und wirft es den Hunden im Auslaufgehege zu. Auf die Figur wird laut der Tierpflegerin jedoch weiter geachtet: „Wir nutzen das Hunde-Eis gerne, um ihnen eine kleine Freude zu bereiten, setzen es aber nicht sehr oft ein.“ Viel weniger kalorienreich, dafür genauso erfrischend ist Wasser. Ein kleines Planschbecken und der Wasserschlauch sorgen bei den Tieren für Freude und Abkühlung. Gebadet werden kann jederzeit, sobald es einem Tier zu warm wird. Und das nutzen die Tiere ständig.
Und wenn die Pfleger nicht aufpassen, werden sie von den Vierbeiner nass gespritzt. „Wir stellen den Tieren zwar die Möglichkeit zur Verfügung, wie sie sich abkühlen können. Wichtig dabei ist es jedoch, dass wir sie nicht dazu zwingen, sondern sie ganz von alleine machen lassen.“, erklärt Katharina Männche. „Die Tiere wissen alle selbst sehr genau, wann und wie viel Abkühlung sie in der Hitze benötigten.“
Für die wasserscheuen Hunde oder Katzen und die meisten Kleintiere haben sich die Tierheimmitarbeiter etwas anderes einfallen lassen: Feuchte Handtücher auf dem Boden der Gehege bieten einen kühlen und wohltuenden Liegeplatz. Vor allem die kühlen Fliesen in den Gehegen stehen bei vielen Tieren hoch im Kurs und werden fleißig genutzt. „Deshalb lassen wir gerade jetzt viel Freifläche anstatt dort etwa Heu oder Stroh zu verteilen“, sagt Männche. Zusätzlich werden in den Hitzewelle weitere Trinknäpfe aufgestellt und das Futter wird gekühlt serviert. So schaffe man Abkühlung auch von innen.
