Hochschule für Gestaltung in Offenbach öffnet ihre Türen zum 24. Rundgang

Es ist ein Schritt zurück zur Normalität, den die Hochschule für Gestaltung (HfG) mit ihrem diesjährigen Rundgang zum Abschluss des zurückliegenden Studienjahres nach mehr als zwei Jahren Ausnahmezustand endlich wieder wagen kann. Nach der pandemiebedingten Pause und einem ebenfalls wegen Corona auf Oktober verschobenen Rundgang im vergangenen Jahr, geht die HfG nun also wieder gewohnte Wege. Von heute bis Sonntag zeigen rund 800 Studierende aller Lehrgebiete ihre Arbeiten.
Offenbach – „Es ist eine besondere Ausgabe für uns“, sagt HfG-Präsident Bernd Kracke, weil es eben die erste reguläre seit Beginn der Pandemie sei. „Wir freuen uns außerdem sehr, dass unsere Partner uns treu geblieben sind und wir wieder 14 Preise an Studierende verliehen können.“ Bekannt gegeben werden die Preisträger und -trägerinnen heute Abend bei der Eröffnung des Rundgangs um 18 Uhr, an der auch Staatssekretärin Ayse Asar teilnehmen wird.
An drei Tagen bietet der 24. HfG-Rundgang dann den Besucherinnen und Besuchern die Gelegenheit, über die künstlerische und gestalterische Arbeit aus Kunst, Kommunikationsdesign, Medien, Bühnenbild, Urban Design, Integrierendes Design, Information Design, Digital Design, Industrial Design und Materialdesign informieren und direkt Einblicke in die Ausbildung der Hochschule erhalten.
Der 24. HfG-Rundgang
Der Rundgang der HfG wird heute um 18 Uhr im Hauptgebäude, Schlossstraße 31, im Foyer vor der Aula eröffnet. Dort werden auch die diesjährigen Preise verliehen. Ab 21.30 Uhr findet auf dem Platz vor dem Isenburger Schloss Eröffnungsparty mit Cross Media Night statt. Bis 22.30 Uhr können die Arbeiten der Studierenden am Hauptcampus, im Saturn-Gebäude, Eingang Hugenottenplatz, sowie der Zollamtgalerie, Frankfurter Straße 91, bestaunt werden. Am Samstag, 16. Juli, sind die Ausstellungsorte von 14 bis 22.30 Uhr geöffnet, am Abend ab 22 Uhr lockt die Filmnacht auf den Schlossplatz. Am Sonntag, 17. Juli, ist der Rundgang bis 20 Uhr möglich. Zudem findet eine Sonderausstellung in der IHK Offenbach, Frankfurter Straße 90, statt, wo heute und Samstag, 14 bis 19 Uhr, Arbeiten aus dem Industrial Design gezeigt werden. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos: www.hfg-offenbach.de
Bespielt werden in diesem Jahr neben den Gebäuden am Hauptcampus rund um das Isenburger Schloss an der Schlossstraße auch die HfG-Zollamtgalerie an der Frankfurter Straße und gleich mehrere Stockwerke des ehemaligen Saturn-Gebäudes in der Fußgängerzone. Zu sehen gibt es – wie gewohnt – reichlich: großformatige Malerei, Keramikwerke, Fotografien, Installationen oder Skulpturen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Performances, Filmvorführungen und Konzerte. Es ist ein buntes Spektakel, das die Studierenden präsentieren und das wieder einmal zeigt, wie breit aufgestellt die Offenbacher Hochschule tatsächlich ist. Dass dabei nicht zuletzt interdisziplinäre und demokratische Strukturen von Bedeutung sind, spiegelt sich auch im diesjährigen Rundgang-Design, für das Grafikdesign-Studentin Katharina Landisch verantwortlich zeichnet. Das Motto: demokratisches Design. Die Praxis: Landisch entwarf Blanko-Plakate und -Einladungskarten mit viel Weißraum. Der wiederum wurde ganz individuell von ihren Mitstudierenden gefüllt, jedes Exemplar, das nun im Umlauf ist, so zu einem echten Unikat.

Mit spannende, nicht zuletzt innovativen Konzepten und Werken können aber zweifelsfrei sämtliche Fachgebiete aufwarten. So stellen im zweiten Obergeschoss HfG-Hauptgebäude etwa Peter Eckart und Daniel Rese aus dem Integrierenden Design das von ihnen mitbetreute Projekt „High*Line“ vor, das in Kooperation mit der Hochschule Darmstadt entwickelt wurde. Die Idee: eine Seilbahn, die als Teil des öffentlichen Verkehrsnetzes zwischen Offenbach und Frankfurt pendelt. „Das ist eine vergleichsweise günstige Möglichkeit und ein sehr konkretes Projekt, an dem die Stadt sehr interessiert ist“, erläutert Fachgebietsleiter Eckart.
Im Foyer im Westflügel präsentieren Sarah Melz, Joelle Pidoux und Prashant Chavan ihre Installation und Performance „Transitions of Transmissions“, bei der die drei Studierenden Pflanzen hörbar machen. Die verkabelten Pflanzen reagierten auf Berührung, erläutert Sarah Melz. „Es dauert eine Weile, dann machen sie Musik.“ Die bioelektrischen Felder, die dank Verstärker zu hören sind, nutzen Melz und ihre Mitstreiter für einen musikalischen Dialog zwischen Mensch und Pflanze.
Die Liste ließe sich endlos weiterführen, ergänzen um die Fotografien in der Zollamtgalerie und dem Isenburger Schloss, die Gemälde und die Illustrationen im ehemaligen Saturn, die den Rundgang-Besuch allesamt zum Pflichttermin machen. (Von Lena Jochum)