Kickers-Fan-Museum: Party und Familientag in Parkside Studios

Spektakel für OFC-Fans in Offenbach: Das Kickers-Fan-Museum feiert auf dem früheren Chemiegelände der Parkside Studios in Offenbach eine Party am Samstag und den Familientag am Sonntag.
Offenbach – Die Spieler haben vorgelegt, und die Anhänger legen nach. Den 2:1-Heimsieg des OFC vom Freitagabend im Rücken, da feiert sich das Sommerfest des Kickers-Fan-Museums am Wochenende gleich viel entspannter. Zum zweiten Mal hat das Team auf das frühere Chemiegelände der Parkside Studios gebeten. Mit der Resonanz auf Party am Samstag und Familientag am Sonntag zeigen sich die Organisatoren zufrieden.
Familiär: Das Wort trifft die Atmosphäre. Junge Eltern mit Kindern suchen Schutz unter Sonnenschirmen, Kuttenträger trotzen den Temperaturen mit kaltem Bier. Gegen Hunger gibt’s Gegrilltes oder Selbstgebackenes. Auf der Hüpfburg werden Sprünge gemacht, wiewohl keine großen, kennzeichnend für den Kultverein. Auch an der Torwand ist nicht jeder Schuss ein Treffer. Aber alle haben ihren Spaß.
Werbung für OFC-Nachwuchs
„Hallo in die Runde“, ruft Museumsgründer Thorsten Franke. Er stellt die U13 vor, die das Publikum sofort für sich einnimmt. Sie hat den unbeliebten SV Waldhof Mannheim 7:2 abgefertigt, was Spontangesänge auslöst, die sich mit Darbietungen vom Band abwechseln, von Helene Fischer oder Dieter Adam: „Isch bin von hier, bin von Offebach am Maa!“
Trainer Benny Hahn nutzt die Gelegenheit, mehr Nachwuchs zu werben: „Wir trainieren dreimal die Woche am Wiener Ring, spielen in der Gruppenliga, können im Juni die Meisterschaft holen.“ Im Pokal sind die Jungs vom Jahrgang 2010 ebenfalls noch vertreten – Vorbilder für die Profis! Auch die Damen II sammeln für ihren Sport.
Offenbach: Kickers-Fan-Museum hofft auf 1000 Paten
Derzeit zählt das Museum, 2007 ins Leben gerufen, 890 Paten, 1000 sollen es werden. Spenden, Sponsoring, Ehrenamt, Engagement, ohne geht gar nichts, betont Franke. „Wir sind froh und dankbar für jeden, der uns unterstützt, egal in welcher Form.“ Er lobt Aufbauhelfer und Kuchenbäckerinnen, dankt Firmen für milde Gaben und Gästen fürs Kommen. „Jeder, der etwas isst, trinkt oder kauft, leistet einen Beitrag.“
Dazu sind viele Möglichkeiten vorhanden. „Aufkleber gehen am besten“, berichtet Sascha Kullmann am Stand des Fan-Museums. Er meint die gelben Bäpper mit der Aufschrift „Offenbacher sind überall“, aber auch solche in Rot und Weiß. Buttons und Feuerzeuge sind gefragt, Kugelschreiber, Quartette und Magneten finden Abnehmer. Thorsten Fiedler signiert seine bislang vier Kickers-Krimis und spendiert dem Museum den Verkaufserlös. „Den fünften schreibe ich diese Woche fertig“, verspricht der Autor; mehr darf oder will er noch nicht verraten.
Kickers Offenbach: Erinnerungen an glanzvolle Zeiten
Wer Geld in den bereitgestellten Becher wirft, kriegt einen Mürbeteigkeks (Zutaten: Mehl, Butter, Zucker, Ei) mit aufgeprägtem Museumslogo. Völler-T-Shirts mit dem Aufdruck „Danke Rudi“, gestiftet von den Leverkusener Freunden, werden teilweise gleich übergestreift.
Völler ist nicht da, dafür zwei andere Ex-Aktive. Roland Fink und Markus Wolf erinnern sich und die Älteren an glanzvollere Zeiten, Aufstiege inbegriffen. „Wir wollen alle aus dieser Liga raus“, ruft Wolf ins Mikrofon. Er beschwört „Kampfgeist“, warnt indes: „Mit Gewalt und Geld geht es nicht.“ Fink will die guten, alten Kickerstugenden wieder sehen: „Rennen und kämpfen! Wenn man dann verliert, ist es halt so...“
Vielleicht nehmen sich die beiden Kandidaten zur Wahl des Oberbürgermeisters dies zu Herzen. SPD-Amtsinhaber Felix Schwenke ist da, um „meine Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen für das, was das Fan-Museum leistet, für den Verein und für die Stadt“. CDU-Herausforderer Andreas Bruszynski erzählt: „Ich war kürzlich mal wieder drin und habe mich an den Exponaten wie der Kopie des DFB-Pokals erfreut.“ (Markus Terharn)