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Erasmus-Kita kommt aufs Offenbacher KOMM

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Von: Christian Reinartz

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Schon jetzt wuchert sattes Grün auf der riesigen Dachfläche des Einkaufszentrums KOMM. Schon bald werden hier 170 Kita-Kinder rennen, buddeln und klettern.
Schon jetzt wuchert sattes Grün auf der riesigen Dachfläche des Einkaufszentrums KOMM. Schon bald werden hier 170 Kita-Kinder rennen, buddeln und klettern. © Reinartz

Die Eigentümer des Offenbacher KOMM scheinen es wirklich ernst zu meinen mit ihrem Plan, das in Schieflage gekommene Einkaufszentrum komplett umkrempeln zu wollen. Zwar hatten Inhaber Christian Diesen und sein Kompagnon in ihrem Interview schon anklingen lassen, dass sie einen großen Fisch an der Angel hätten. Mittlerweile ist klar: Es handelt sich um einen wirklich kapitalen Fang. Im vierten Obergeschoss und auf dem Dach des KOMM wird ein Erasmus-Kindergarten mit 170 Plätzen und riesiger Spiel- und Freifläche entstehen. Dazu wird sich die Erasmus-Erzieherschule dort ansiedeln.

Offenbach - Für das KOMM, das nicht nur unter fehlendem Publikum leidet, sondern darüber hinaus auch noch schwierige Klientel anzieht (wir berichteten), ist der Coup des Inhaber-Duos ein Glücksfall. Nun können die beiden beweisen, dass ihr Plan nicht nur auf dem Reißbrett, sondern auch in der Realität funktioniert. Die Idee dahinter: Durch die Kita mit ihren 170 Plätzen wird zwangsläufig Tag für Tag eine gehobene Klientel ins KOMM geschleust. Dazu kommen 50 erwachsene Erzieher in Ausbildung, die ebenfalls kein schlechtes Publikum sein werden. Die begründete Hoffnung dahinter liegt auf der Hand: Kita-Eltern sollen beim Bringen oder Abholen die Möglichkeit nutzen und Einkäufe im KOMM erledigen. Ebenso müssen sich die angehenden Erzieher der Erasmus-Schule tagsüber und in den Pausen versorgen.

All das zusammen soll in einem ersten Schritt zu einer höheren und vor allem gleichmäßigeren Frequentierung des Einkaufszentrums führen, sagt Sprecher Jürgen Herres. In einem zweiten soll das KOMM dann durch die bessere Frequenz auch für neue Läden wieder zunehmende attraktiv werden. Die Planungen für die Erasmus-Ansiedlung im KOMM gehen freilich schon eine ganze Weile hinter verschlossenen Türen. „Der Mietvertrag ist mittlerweile unterschrieben“, bestätigt Rolf Schmidt, Geschäftsführer des Erasmus-Bildungshauses. Er hoffe nun darauf, dass es möglichst schnell gehen wird. Allerdings seien auch noch diverse Verwaltungshürden bei Bauamt und Regierungspräsidium zu nehmen. Schmidt selbst ist ob der neuartigen Symbiose von Einkaufszentrum und Kindergarten mit angeschlossener Erzieherschule begeistert. „Das Gebäude ist technisch auf einem hochwertigen Stand und hell“, lobt Schmidt.

Aktuell führe man, sagt Herres, mit der Stadt und den zuständigen Ämtern noch Gespräche. Man sei aber guter Dinge, dass das Projekt von der Stadt unterstützt werde. Dort befürwortet man „grundsätzlich das Projekt einer Kita im KOMM und hat deshalb kürzlich im Magistrat beschlossen, Gebäudekosten aus städtischen Mitteln zu übernehmen“, sagt Stadtsprecherin Kerstin Holzheimer. Aber: „Ein Bauantrag zum Projekt Kita oder ein Konzept zur Änderung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans liegt der Stadt nicht vor.“ Die Stadt sei aber insgesamt an einer gemeinsamen Entwicklung mit dem Betreiber des KOMM interessiert und Gespräche seien bereits geplant.

Läuft alles wie geplant und kommt es zu keinen verwaltungstechnischen Verzögerungen, könnten auf dem Dach des KOMM dann schon bald 170 Kinder spielen. Los gehen soll es Ende des Jahres.

Von Christian Reinartz

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