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Erleichterung für Autofahrer – Offenbach führt Parkschein-Zahlung per Handy ein

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Von: Matthias Dahmer

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Stellten gestern das Handyparken vor (von links): Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß, Lothar Haack, Chef der Stadtpolizei und Leiter des Projekts, sowie Patrik Lundberg, Geschäftsführer von Parkster Deutschland.
Stellten gestern das Handyparken vor (von links): Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß, Lothar Haack, Chef der Stadtpolizei und Leiter des Projekts, sowie Patrik Lundberg, Geschäftsführer von Parkster Deutschland. © dahmer

Wer als Autofahrer kein Kleingeld fürs Parken dabei hat, hatte bisher meist ein Problem. Offenbach geht dagegen mit einer Handy-App an.

Offenbach – Die Situation dürfte Autofahrern in der Stadt bekannt vorkommen: Endlich einen Parkplatz gefunden – dann beginnt die Suche nach dem Parkscheinautomaten, und der ist entweder defekt oder man hat nicht das passende Kleingeld. Wer davon genervt ist, dem bietet sich jetzt eine Alternative: Autofahrer in Offenbach können ab sofort ihre Parkscheine auf allen gebührenpflichtigen städtischen Parkflächen bargeldlos mit dem Smartphone lösen.

Die insgesamt 28 Parkscheinautomaten im Stadtgebiet bleiben weiterhin in Betrieb, das Angebot gilt bislang noch nicht in den acht privat betriebenen Parkhäusern. Kooperationspartner der Stadt beim digitalen Parken ist das 2010 gegründete schwedische Unternehmen Parkster, das seit vier Jahren auch in Deutschland aktiv ist.

Offenbach: Handy-App von schwedischem Unternehmen erleichtert das Parken

Die für Offenbach vertraglich festgehaltenen Konditionen sehen laut dem im vergangenen Jahr gefassten Magistratsbeschluss vor, dass die Schweden, von der Stadt einen prozentualen Anteil des Umsatzes erhalten, der durch die App generiert wird. Grundlage ist dabei der Gesamtumsatz der Parkraumbewirtschaftung pro Jahr sowie die Annahme, dass – wie in anderen deutschen Städten – rund 20 Prozent der Parkenden das Handyparken nutzen. Zugleich wurde mit Parkster eine Einführungsphase von 24 Monaten ausgehandelt, in der – unabhängig von der Akzeptanzquote – keine Transaktionsgebühren anfallen. Das Zahlungsausfallrisiko und Kosten für Mahngebühren trägt ausschließlich Parkster.

Eine Hand hält ein Smartphone, auf dessen Display die App „Parkster“ geöffnet ist. Vor der Person ist ein Auto zu sehen.
Statt am Automaten kann der Parkschein über eine App auf dem Smartphone gelöst werden. © dahmer

Man sei mittlerweile an 390 Standorten in Deutschland vertreten, Offenbach sei der bislang größte, sagte Patrik Lundberg, Geschäftsführer der Parkster Deutschland GmbH, gestern bei Vorstellung des Angebots. Er betonte, dass mit der App keine höheren Parktarife anfallen. „Wer privat mit der Parkster App parkt, bezahlt dafür das Gleiche wie am Parkautomaten. Darüber hinaus bieten wir optionale Zusatzdienste, wie etwa ein gemeinsames Familienkonto oder Flottenlösungen für Unternehmen “, so Lundberg.

Parken ohne Kleingeldsuche: Handy-App „Parkster“ in Offenbach eingeführt

Man habe Angebote von mehreren Anbietern eingeholt und sich unter anderem deshalb für Parkster entschieden, weil das Unternehmen keine Grundgebühr für die Nutzung seiner App verlange und zudem verschiedene Zahlungsmethoden anbiete, begründete Lothar Haack, Chef der Stadtpolizei und Leiter des Projekts, die Wahl. Und wie wird der digitale Parkschein kontrolliert? „Die kommunale Verkehrsüberwachung kann alle über die Parkster App gelösten Parkscheine in Echtzeit einsehen“, erläuterte Haack. „Unsere Mitarbeiter sehen also bei jedem Fahrzeug sofort, ob ein Ticket gelöst wurde und ob dieses noch gültig ist.“

Die Stadt verspricht sich vom digitalen Parken zudem Entlastungen beim Betrieb der Parkscheinautomaten. Mehr Handyparken bedeutet weniger Kleingeld und damit weniger Leerungen und weniger Gebühren bei der Einzahlung der Münzen sowie geringere Personal- und Wartungskosten. Die 28 Parkscheinautomaten bringen laut Lothar Haack einen durchschnittlichen Jahresumsatz von 450.000 Euro. (Matthias Dahmer)

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