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Für einen flexibleren Alltag

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Von: Sarah Neder

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Leiterin Marianne Yigit (3.v.l.) und ihr Team bei der Weihnachtsfeier der Krippe Micky Maus am Nordring. Das Besondere an der Einrichtung sind arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten. Kinder können dort sogar samstags in Obhut gegeben werden. Finanziert wird dieser Luxus vom Bundesförderprogramm Kita Plus. (c)Foto: Neder
Leiterin Marianne Yigit (3.v.l.) und ihr Team bei der Weihnachtsfeier der Krippe Micky Maus am Nordring. Das Besondere an der Einrichtung sind arbeitnehmerfreundliche Öffnungszeiten. Kinder können dort sogar samstags in Obhut gegeben werden. Finanziert wird dieser Luxus vom Bundesförderprogramm Kita Plus. (c)Foto: © Neder

Offenbach - Immer mehr Frauen gehen nach der Geburt ihres Kindes schnell wieder arbeiten. Diesem Trend hat sich die Krippe Micky Maus im Nordend angepasst: Die kleinen Besucher bekommen dort dank eines Bundesförderprogramms Ganztagesbetreuung. Und das sogar samstags. Von Sarah Neder

Auf den ersten Blick wirkt die Kita Micky Maus am Nordring 72 wie viele andere Einrichtungen: Bunte, selbstgemalte Bilder an den Wänden, Spielzeug, Kuscheltiere. Und, selbstverständlich, Kinder. Das Besondere an der Krippe ist jedoch nicht, wie die Kleinen dort betreut werden, sondern wie lange. Denn die Erzieherinnen sind von Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr und samstags von 7 bis 15 Uhr für ihre beiden Gruppen da. Eltern können ihre Kinder maximal für neun Stunden dort in Obhut geben. Leiterin Marianne Yigit betont: „Wir sind die einzige Einrichtung in Hessen, die so familienfreundliche Öffnungszeiten anbietet.“ Warum ein solches Angebot sein muss, weiß die 30-Jährige Pädagogin auch: „Viele Eltern arbeiten im Schichtdienst im Krankenhaus oder als Kurierfahrer.“ Die Väter und Mütter seien dankbar für den zusätzlichen Service, weil so mehr Flexibilität in ihren Alltag einziehen könne.

Am Nordring werden zur Zeit 24 Kinder im Alter von sechs Monaten bis vier Jahren von vier Vollzeit- und zwei Teilzeitkräften betreut. Eine Stelle davon wird durch das Bundesprogramm Kita Plus finanziert, an dem die Einrichtung seit dem 1. September teilnimmt. Für die Eltern bedeuten die Sonderkonditionen deshalb keine Mehrkosten. „Sie zahlen den normalen Kita-Beitrag von 226 Euro im Monat“, schildert Yigit.

Freier Träger der Krippe Micky Maus ist der gleichnamige Verein. Seit zehn Jahren gibt es die Kita, vor zwei Jahren ist sie an den Nordring gezogen, vorher residierte sie an der Pirazzistraße nahe dem Ledermuseum.

Die Grundfläche der Krippe misst etwa 300 Quadratmeter, ein Drittel davon nimmt der eigene Innenhof in Anspruch. Außerdem gibt es für jede Gruppe einen Spiel- und einen Schlafraum. Letzterer war Voraussetzung, um überhaupt am Bundesprogramm teilnehmen zu können, erläutert Marianne Yigit. Zudem hat jede Gruppe eine eigene Toilette mit Dusche und eine Küche. Im Elterncafé können sich Mütter und Väter treffen und austauschen. „Das ist absoluter Luxus“, schwärmt Leiterin Yigit über ihre Räumlichkeiten.

Drei Jahre wird ihre Einrichtung nun vom Bund unterstützt werden. Die Offenbacherin hofft aber, dass sie das Konzept auch nach Ablauf der Förderphase weiterführen kann. Denn das Modell sei gefragt. „Der Trend geht dahin, so lange wie möglich zu betreuen“, sagt Yigit. So überlegt sie sogar, das Angebot noch weiter auszubauen. „Es gibt Eltern, die gern eine 24-Stunden-Kita hätten“, erzählt sie. Eine Überlegung sei es wert.

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