Kita Friedensstraße erhält Neubau und macht Platz für Grundschulzweig
Die umfirmierte Schule Lindenfeld benötigt dringend neue Räume. Ein Neubau soll Abhilfe schaffen. Doch dafür muss die auf dem Schulareal beheimatete Kita weichen.
Offenbach – Alles ist im Fluss. Ach, hätte das gepasst, wenn es um die Bachschule gegangen wäre. Aber die ist ja zur Grundschule und Integrierten Gesamtschule (IGS) Lindenfeld umfirmiert. Dennoch passt’s in Bezug auf die Situation im Quartier südlich der Bahnlinie: Weil die Grundschüler dort dringend mehr Räume in Form eines Neubaus benötigen, muss zunächst die auf dem Schulareal beheimatete städtische Kita 1 weichen. Sie wird zwei Querstraßen entfernt neu gebaut – im Stummel der Friedensstraße. Firmen demontieren ab heute Ballfangzäune und richten die Baustelle ein. In der nächsten Woche fallen mehrere Bäume.
Für Umzug und Neubau wird’s Zeit. Das aus dem Jahr 1913 stammende und in den 1980er Jahren umgebaute Kita-Gebäude in der Friedensstraße 83 entspricht nach Worten von Paul-Gerhard Weiß nicht mehr den energetischen und räumlichen Anforderungen an eine „moderne Einrichtung der frühkindlichen Bildung“. Der Altbau weicht der Erweiterung der Gesamtschule um einen Grundschulzweig. Der Stadtrat betont: „Die dadurch entstehenden 200 Unterrichtsplätze brauchen wir dringend aufgrund der Bevölkerungsentwicklung.“
Kita Neubau in Offenbach: Die Bauarbeiten beginnen im November
Die Hochbauarbeiten sollen noch im November starten. Im Frühjahr 2023, so der Zeitplan, soll die Kita in den Neubau auf dem Bolzplatz in der Friedensstraße 126 gegenüber der Schulturnhalle wechseln. Dort lässt die Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) im Auftrag der Stadt für 6,25 Millionen Euro einen zweigeschossigen, nicht unterkellerten Massivbau aus Kalksandstein-Mauerwerk mit zentralem, zweigeschossigem Multifunktionsraum und einem schattenspendenden Balkonumlauf errichten.
Der Ersatzbau wird laut Dezernentin Sabine Groß nicht nur zeitgemäße räumliche Standards, sondern auch Platz für eine zusätzliche fünfte Gruppe bieten. „Damit tragen wir dem gestiegenen Bedarf in der südöstlichen Innenstadt Rechnung“, so die Bürgermeisterin. In der neuen Kita Friedensstraße werden künftig 125 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betreut werden können.
Für Kita-Neubau in Offenbach: Bäume müssen gerodet werden
Für den Neubau müssen auf dem nur gut 1700 Quadratmeter großen Grundstück mit Zustimmung der Unteren Naturschutzbehörde neun Robinien und vereinzelt stehende Baumsträucher wie schwarzer Holunder, Feldahorn und Brombeere gerodet werden. Die Gehölze stehen entlang der nördlichen Grundstücksgrenze und sind durch einen Ballfangzaun vom ehemaligen Spielbereich getrennt. Sie stehen zu nah am geplanten Gebäude.
Laut der Begutachtung durch Sachverständige sind insbesondere die Robinien aufgrund ihrer Wachstumsstruktur in einem schlechten Zustand und nicht zwingend erhaltenswert. Vielmehr besteht Bruchgefahr. Zudem enthalten Rinde und Früchte giftige Substanzen. Daher hält auch der Eigenbetrieb Kindertagesstätten die Rodung aus Sicherheitsgründen für erforderlich.
Kita-Neubau in Offenbach: Sieben Laubbäume sollen Ausgleich schaffen
Als Ausgleich werden verteilt über das Grundstück sieben Laubbäume, bestehend aus Feldahorn- und Kirsch-Hochstämmen sowie Felsenbirnen, und als Sträucher mehrere Rosmarinweiden gepflanzt. Die im Süden und Westen stehende Hainbuchenhecke bleibt erhalten und wird im Westen und Norden ergänzt, so dass dann rund 120 Quadratmeter heimische Heckenpflanzen einen hinreichenden Nachbarschutz gewähren.
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Die neue Kita wird wie die Turnhalle von der Wendeanlage der Friedensstraße aus erschlossen. Der Bolzplatz soll nach Fertigstellung der Kita und der Erweiterung der Gesamtschule als Multifunktionsfläche vor der Halle neu angelegt werden. (mk)
Vor kurzem drehte ein Offenbacher Baggerfahrer durch und zerstörte einen Neubau.