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Messe Offenbach bekommt ein eigenes Parkhaus

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Von: Veronika Schade

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Vertreter von Stadt, Messe und dem Bauträger beim symbolischen Spatenstich an der Hafenallee. Zwischen EVO-Kohlelager und dem Kulturzentrum Hafen 2 entsteht für acht Millionen Euro ein Parkhaus für die Offenbacher Messe.
Vertreter von Stadt, Messe und dem Bauträger beim symbolischen Spatenstich an der Hafenallee. Zwischen EVO-Kohlelager und dem Kulturzentrum Hafen 2 entsteht für acht Millionen Euro ein Parkhaus für die Offenbacher Messe. © Schade

Die Messe Offenbach bekommt ein eigenes Parkhaus. Es entsteht an der Hafenallee zwischen dem EVO-Kohlelager und dem Kulturzentrum Hafen 2. Gestern war Spatenstich für das acht Millionen-Euro-Projekt, mit dem das letzte Grundstück im Hafenviertel verkauft ist.

Offenbach - „Ein guter Tag für den Messestandort und den Wirtschaftsstandort Offenbach“, freut sich Oberbürgermeister Felix Schwenke. Das sei keineswegs selbstverständlich, denn der Weg dahin sei aus vielerlei Gründen nicht einfach gewesen. Zum einen war das Grundstück nicht von Anfang an dafür vorgesehen – viele Akteure mussten ihre teils unterschiedlichen Interessen miteinander verknüpfen, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Zum anderen machte die Corona-Pandemie und ihre Folgen den Planern zu schaffen. Die Veranstaltungsbranche war schwer getroffen, würde die Messe überhaupt eine Zukunft haben? „Dazu kam der Versuch aus Düsseldorf, die Lederwarenmesse in Offenbach überflüssig zu machen“, sagt Schwenke. „Das wurde aber niedergerungen.“ Offenbach sei bei einigen Segmenten der Lederindustrie weiterhin die Nummer eins und allein die Internationale Lederwarenmesse mit 12 000 Gästen im Jahr aus dem In- und Ausland ein wichtiger Imagefaktor. „Mit dem Parkhaus wird jetzt die benötigte Infrastruktur für einen dauerhaft attraktiven Messestandort geschaffen.“

Beginn mit der Lederwarenmesse 

In fünf Messehallen stehen an der Kaiserstraße 108-112 bis zu 7000 Quadratmeter zur Verfügung, bis zu 2000 Personen finden darin Platz. Dazu gibt es drei Konferenzräume von 75 bis 124 Quadratmeter, nutzbar für 40 bis 100 Personen, sowie ein Event Center für bis zu 500 Personen. Vor allem als Veranstalter internationaler Fachmessen für Lederwaren ist die Messe Offenbach weltweit ein Begriff. Mit der heutigen Internationale Lederwarenmesse (ILM) hat 1949/50 alles begonnen und sie ist noch immer zweimal jährlich fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Messe. 

Auch Arnd-Hinrich Kappe, Geschäftsführer der Messe, zeigt sich erleichtert über den Baubeginn: „Es war ein langer Weg, bis wir die Möglichkeit erhielten, das Grundstück zu kaufen, und es sind schwer kalkulierbare Zeiten. Wir haben solide gewirtschaftet und investieren acht Millionen Euro in die Zukunft.“ Man schaue positiv nach vorn – im Gegensatz zu vielen anderen Messen, die ums Überleben kämpfen. „Großmessen werden künftig weniger gefragt sein. Wir haben mit 7000 Quadratmetern im Erdgeschoss das perfekte Format und eine langjährige Expertise.“ Die Messe sei für die Region nicht nur ein Wirtschafts- und Imageträger, auch die Hotellerie und Gastronomie profitiere von ihr. „Aber eine Messe ohne Parkplätze funktioniert nicht“, betont Kappe.

Das Parkhaus wird sich mit sieben Geschossen an die einheitliche Raumkante entlang der Hafenallee einfügen und über 350 Stellplätze verfügen, 88 davon sind für Elektro-Autos vorgesehen, 12 für Menschen mit Behinderung. Es besteht die Möglichkeit, bei späterem Bedarf alle Parkplätze mit Lademöglichkeiten auszustatten.

Der Parkplatz am Mainufer, den auch viele Messebesucher nutzen, ist von dem Vorhaben unbeeinflusst und bleibt bestehen. Durch das Parkhaus entsteht nämlich kein zusätzlicher Parkraum – die bisherigen ebenerdigen, von der Messe genutzten Parkflächen hinter dem EVO-Kran werden nur in die Höhe verlagert. „Das Messeparkhaus steht nicht für die allgemeine Nutzung zur Verfügung“, erläutert OB Schwenke. Wenn nicht gerade Messe ist, können Firmen und Unternehmen vom Kaiserlei dort Stellplätze anmieten – und am Wochenende die umliegenden Anwohner.

„Es wurde eine gute, dauerhafte Lösung für die Messe gefunden mit einer wunderbaren Erreichbarkeit von der Autobahn aus“, sagt Daniela Matha, Geschäftsführerin der Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) und der fürs Hafenquartier zuständigen Mainviertel GmbH. Das Hafenquartier sei damit zum Westen hin abgeschlossen, es entstehe ein Scharnier zwischen Kaiserlei und Hafen. Aussteller und Besucher könnten das Messegelände gut zu Fuß oder per Shuttle erreichen. Das 2000 Quadratmeter große Teilgrundstück hat die Messe im Jahr 2019 von der Mainviertel GmbH erworben.

Die Hochgarage wird von der Firma Heberger geplant und errichtet. „Ein modernes, freistehendes und offenes Parkhaus in Stahlverbund-Bauweise“, beschreibt es Prokurist Andreas Schlegel. Stehen wird es auf etwa 280 Betonpfählen, die bis zu elf Meter in die Tiefe reichen. Mit einer Außenhaut aus Stahlkassetten, Lamellen und Lochblechen erhalte es einen „industriellen Charme“.

Von Veronika Schade

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