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Rumpenheimer Kunsttage ein Erfolg

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Offenbach - Am Samstag spielte das Wetter nicht recht mit bei den Rumpenheimer Kunsttagen. Trotzdem kamen viele hundert Besucher. Am Sonntag wurde der Rundgang zu 18 Kunststationen und 30 Künstlern zum Fest: Die Sonne lachte, es strömten tausende. Von Reinhold Gries

Tolle Effekte erzeugten die Schattenspiele von Bernd Gotthardt in der Schlosskirche.
Tolle Effekte erzeugten die Schattenspiele von Bernd Gotthardt in der Schlosskirche. © Georg

Kurator Wilhelm Hardt konnte sich nicht um jeden Gast kümmern. Aber seine Mühen und die seiner Mitarbeiter hatten sich gelohnt. Jeder konnte rund ums Schloss nach seiner Fasson selig werden und beim Wein den Blick auf den mit Skulpturen und Objekten bespielten Ehrenhof genießen. Showrooms von Modedesignerin Lika Schmodsien und Schmuckgestalter Wolfgang Uhl waren stark frequentiert, ebenso Kunstgärten und -scheune. Begeistert vom Zuspruch war die Neu-Rumpenheimer Malerin Anja Hantelmann im Hinterhofatelier an der Neugasse. Die auf auswärtigem Kunstmarkt weilende Birgit Palt wurde im Keramik-Haus an der Landgraf-Friedrich-Straße würdig vertreten von Malerin und Ärztin Regina Bahmann. Von da ging es zur Kunstfabrik mit Chris Reinelts Glasstudio und Eberhard Lachers Holzobjekten.

Hauptanziehungspunkt indes war die Schlosskirche mit Bernd Gotthardts Licht- und Farbenpoesie. „Lichtspirale“, „Wandläufer“, „Plantenspirale“ oder „Gordischer Lichtknoten“ nannte er seine Installationen. Der Ingenieur setzte auf weiß gestrichene, geschickt angestrahlte Mobiles und Schwebekörper sowie farbige Schatten auf Decke und Wand. Verblüffend seine Skulptur „Der Eimer von Schilda“, mit Lämpchen den Eindruck strömenden Lichtwassers vermittelnd, oder Papierpyramiden, im Luftzug vor der Orgelempore bewegte Schattenspiele malend.

Die Performance kulminierte, als Synthesizer-Experte Bernd-Michael Land sein Konzert „Das Lächeln der Bäume“ gab – ohne Computer, absolut live. Lands poetisch wie elektronisch geweitete Naturklänge und Gotthardts Lichtkunst schienen füreinander gemacht. Wer’s verpasst hat, kann’s bis 4. Oktober täglich sehen. Nicht zu vergessen die Installation von Irmgard Bolf, Gundula Kleinholdermann und Gisela Winterling im Monopteros. Sehr fein gemacht die mit Gouache und Pinsel aufgetragenen Lyragramme auf fast drei Meter hohen Fahnen im Wind. Auch wer ins Pfarrhaus vordrang, wurde belohnt. Gregor Nawrots artistisch gespachtelte Gemälde sind selten zu sehen, obwohl er in Offenbach wohnt und arbeitet. Seine wundervollen Radierungen erinnern an Strichpoesie Paul Klees und Max Ernsts.

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