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Heiraten in Offenbach: Zwei besondere Daten lassen Heiratswillige überraschend kalt

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Von: Lena Jochum

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Ein sogenanntes Liebesschloss mit dem Datum „22.2.22“ hängt an einer Brücke. Im Februar dieses Jahres gibt es gleich zwei Tage, die sich für ein besonderes Hochzeitsdatum eignen, darunter die Schnapszahl-Daten, also der 2.2.22 und der 22.2.22. In Offenbach ist die Nachfrage allerdings sehr überschaubar.
Ein sogenanntes Liebesschloss mit dem Datum „22.2.22“ hängt an einer Brücke. Im Februar dieses Jahres gibt es gleich zwei Tage, die sich für ein besonderes Hochzeitsdatum eignen, darunter die Schnapszahl-Daten, also der 2.2.22 und der 22.2.22. In Offenbach ist die Nachfrage allerdings sehr überschaubar. © dpa

Hochzeiten an Schnapszahl-Daten erfreuen sich seit jeher besonderer Beliebtheit. Im Februar dieses Jahres gäbe es gleich zwei Termine, die heiratswillige Schnapszahlen-Liebhaber ins Offenbacher Standesamt locken könnten.

Offenbach – Mittwoch, der 2.2.22, oder auch der 22.2.22 gäben schließlich einwandfreie Hochzeitstage. Während es vielerorts tatsächlich reichlich Anfragen gab für beide Termine, geht in Offenbach das Interesse an einer Schnapsdaten-Eheschließung in diesem Monat gegen null.

„Erst kurz vor knapp hatten wir eine einzige Anfrage für den 2. Februar“, berichtet Michael Herzberg, Leiter des Offenbacher Standesamts. In anderen hessischen Städten sieht das ganz anders aus, wie die Deutsche Presseagentur kürzlich mitteilte: So sind etwa in Frankfurt beide Schnapszahl-Daten bereits seit Längerem ausgebucht. Am 2. Februar sind dort 19 Eheschließungen geplant, am 22. Februar elf. In Wiesbaden bietet man aufgrund der großen Nachfrage an beiden Tagen sogar mehr Termine an als üblich, jeweils 15 Paare haben so die Möglichkeit, sich trauen zu lassen. Und auch in der Landeshauptstadt ist das Standesamt beinahe ausgebucht.

Heiraten in Offenbach: Zwischen Mai und Oktober finden die meisten Hochzeiten statt

Mit einem solchen Ansturm hat Standesamtsleiter Michael Herzberg in Offenbach von vornherein nicht gerechnet. Beide Schnapszahl-Daten habe man darum gar nicht erst zusätzlich zu den üblichen Eheschließungsterminen in den Traukalender mitaufgenommen, wie es bei anderen besonderen Daten schon einmal der Fall ist.

Grundsätzlich verheiraten Herzberg und seine Kolleginnen immer freitags und am letzten Samstag im Monat im Büsing-Palais, jeweils ein halbes Jahr im Voraus können feste Termine vereinbart werden. Der Online-Traukalender zeigt an, welche Daten im kommenden halben Jahr verfügbar sind. Abgesehen von den feststehenden Trauterminen können Heiratswillige aber auch individuelle Wünsche im Standesamt absprechen. So wäre also auch problemlos eine Trauung am heutigen Mittwoch oder am Dienstag, 22. Februar, möglich – hätte denn Interesse bestanden. Daran, dass das quasi nicht vorhanden ist, könnte zum einen die Jahreszeit schuld sein, in der ohnehin eher selten geheiratet wird. „Zwischen Mai und Oktober finden die meisten Hochzeiten statt“, sagt der Standesamtsleiter. Da das in anderen Kommunen kein Hindernis zu sein schein, vermutet er aber auch, dass Offenbachs Bevölkerungsstruktur dabei eine Rolle spielt. „Ich könnte mir vorstellen, dass die meisten Mitbürgerinnen und -bürger mit Migrationshintergrund sich aus solchen besonderen Daten nichts machen.“

Schnapszahl-Hochzeiten in Offenbach: „Weniger Eheanmeldungen hatten wir aber übrigens nicht“

Generell sind die Offenbacherinnen und Offenbacher nämlich pflegeleicht, was ihre Termine zur Eheschließung anbelangt. Anfragen für ganz bestimmte Daten außerhalb der regulären Trautage gibt es im örtlichen Standesamt kaum. „Ab und zu sind da Paare, die möchten an dem Datum heiraten, an dem sie sich auch kennengelernt haben“, berichtet Michael Herzberg. Das aber komme vielleicht zweimal im Jahr vor.

Einen Zusammenhang mit der Corona-Pandemie, die auch Einschränkungen für Trauungen bedeutet, und dem Desinteresse an den Februar-Schnapsdaten sieht Michael Herzberg nicht. Auch wenn es im vergangenen Jahr einen deutlichen Rückgang der Eheschließungen in Offenbach gegeben habe. Während vor Corona rund 440 Paare pro Jahr in Offenbach heirateten, waren es 2021 nur 353. „Weniger Eheanmeldungen hatten wir aber übrigens nicht“, betont Herzberg. Allerdings hätten viele ihre Hochzeit absagen müssen oder sich dafür entschieden, anderswo Ja zu sagen. Wenn die Pandemie vorüber ist, sollte sich das bestenfalls wieder einpendeln, ob mit oder ohne Schnapszahl. (Lena Jochum)

Im vergangenen Jahr sorgte derweil ein besonderer Heiratsantrag für Diskussionen in Offenbach.

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