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Schwimmbad in Offenbach: Neue Halle im Herbst

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Von: Matthias Dahmer

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In der Wintersaison 2022/2023 wird das 50-Meter-Becken auf der Rosenhöhe von einer neuen und größeren Traglufthalle überspannt. Ob die alte Halle in diesem Sommer noch einmal stehen bleibt, ist offen.
In der Wintersaison 2022/2023 wird das 50-Meter-Becken auf der Rosenhöhe von einer neuen und größeren Traglufthalle überspannt. Ob die alte Halle in diesem Sommer noch einmal stehen bleibt, ist offen. © georg (B)

Das Schwimmbad auf der Rosenhöhe in Offenbach bekommt eine neue Halle. Eine weitere Freibadsaison wie in den vergangenen Jahren könne man den Besuchern kaum zumuten.

Offenbach – Der dritte Sommer in Folge mit einem Freibad, das keines ist? Bei 30 Grad auf einer Liegewiese im Schatten einer weiß-gräulichen und in die Jahre gekommenen Luftblase? Das Szenario einer stickigen Traglufthalle, die auch noch bei bestem Badewetter steht und das Sportler und Freizeitschwimmer auf der Rosenhöhe nicht schon wieder erleben möchten, ist noch nicht gänzlich abgewendet. „Es ist noch nicht entschieden, ob die alte Halle tatsächlich zur Freibadsaison abgebaut wird oder doch stehen bleibt“, berichtet Stadtsprecher Fabian El Cheikh zum Stand der Dinge in Offenbachs einzigem Schwimmbad.

Sicher ist immerhin: Eine neue und größere Halle kommt. Den Auftrag wird die bei dem Projekt federführende Stadtwerke-Tochter OPG nächste Woche erteilen, dem Vernehmen nach hat die Berliner Paranet GmbH, ein führender Anbieter solcher Hallen, den Zuschlag erhalten. „Laut Planungen der OPG soll die neue Halle im Herbst aufgebaut werden, sodass wir im Zeitplan sind“, sagt El Cheikh.

Nicht unwichtig im armen Offenbach: Auch das Budget wird mit 2,25 Millionen eingehalten. 762 000 Euro davon kamen per Förderbescheid vom Land, Hessens Innen- und Sportminister Peter Beuth hatte ihn im Juli vergangenen Jahres öffentlichkeitswirksam auf der Rosenhöhe an Stadt und Badbetreiber EOSC übergeben.

Schwimmbad in Offenbach soll neue Halle erhalten: Bürger fragen sich, wie es weitergeht

Seitdem war es erstaunlich ruhig geworden um das Vorhaben. So ruhig, dass die CDU und mit ihr regelmäßige Schwimmbadnutzer sich fragten, wie es eigentlich weitergeht. Die Union hat das Anliegen dieser Tage in eine Anfrage an den Magistrat gepackt und erinnert an die Vorgeschichte: „Die Dringlichkeit einer neuen Traglufthalle für das Waldschwimmbad ist unbestritten. Allerdings ist den Stadtverordneten nach ihrem Beschluss vom März 2020 kein Fortschritt in der Sache bekannt“, sagt Fraktionschef Roland Walter.

Die Christdemokraten möchten zudem vom Magistrat wissen, ob es einen Alternativplan gibt, falls die neue Traglufthalle im kommenden Herbst nicht zur Verfügung steht. Walter: „Nach unserem Kenntnisstand ist die alte Halle im Herbst nicht noch einmal aufzubauen, dafür ist sie inzwischen zu sehr beschädigt.“

Mit dem aktuellen Stand der Dinge dürften die Sorgen der CDU zwar weitgehend zerstreut sein, unklar ist aber noch immer, wie mit der alten Traglufthalle verfahren wird. Stadtsprecher El Cheikh widerspricht zunächst der Einschätzung, sie sei beschädigt. „Die Luftblase ist zwar alt, aber nicht defekt.“ Tatsächlich sieht der Alternativplan der Stadt vor, sie im äußersten Notfall im Herbst noch einmal aufzubauen beziehungsweise sie sogar auch in diesem Sommer wieder stehen zu lassen, wie dies – auch coronabedingt – in den vergangenen beiden Jahren der Fall war.

Schwimmbad in Offenbach erhält neue Halle: Bauarbeiten sollen schon bald starten

Letzteres ist für EOSC-Chef Matthias Wörner keine Option. Eine weitere Freibadsaison mit Halle könne man den Schwimmbadbesuchern kaum zumuten. Wörner plädiert für folgendes Vorgehen: „In den nächsten Wochen und Monaten sollten mit Hochdruck so viele Bauarbeiten für die neue Halle erledigt werden wie möglich.“

Unter Umständen könne man dann auch die alte Halle einige Wochen später abbauen als üblich. Wörner: „Es kann nicht sein, dass wir im Sommer Bauzäune stehen haben oder zwischen Baggern schwimmen. Und eine Schließung während der Freibadsaison kann man sich eigentlich nicht leisten.“

Ob das so umgesetzt werden kann, ist unklar. Welche Baumaßnahmen konkret erforderlich seien, stehe noch nicht fest, heißt es von der Stadt. Skepsis könnte angebracht sein: Angeblich hat bei der OPG in jüngster Vergangenheit bereits dreimal der für das Projekt zuständige Planer gewechselt. (Matthias Dahmer)

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