Auf ehemaligem Seifenfabrik-Areal Kappus in Offenbach sind Wohnungen entstanden

Auf einem ehemaligen Seifenfabrik-Areal in Offenbach sind Wohnungen entstanden, die sogenannten Kappus-Höfe. Teilweise ist der Wohnraum gefördert.
Offenbach – An einem Traditionsstandort ist ein neues Kapitel der Stadtgeschichte aufgeschlagen worden: Zwischen Ludwig- und Luisenstraße, dort, wo von 1848 an die Firma Kappus fast 170 Jahre lang Seifen produzierte, sind die nach dem Unternehmen benannten Kappus-Höfe entstanden.
In rund dreieinhalbjähriger Bauzeit hat die Berliner Kondor-Wessels-Gruppe auf dem 17200 Quadratmeter großen Areal südlich der Frankfurter Straße für 100 Millionen Euro 311 Wohneinheiten erstellt. Die Gesamt-wohnfläche von zirka 26 000 Quadratmeter ist in 150 Mietwohnungen und 129 Eigentumswohnungen aufgeteilt. Die durchschnittliche Wohnungsgröße beträgt 83 Quadratmeter.
Kappus-Höfe Offenbach: Platz für etwa 1000 Menschen und geförderten Wohnraum
32 der Wohnungen sind als geförderte Mietwohnungen bereits im März 2021 an die Stadtwerke-Tochter Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach (GBO) übergeben worden. Insgesamt bieten die in vier Bauteile gegliederten Kappus-Höfe Wohnraum für rund 1000 Menschen.
„Seit Ende August ist alles komplett fertig, derzeit ziehen die letzten Bewohner in ihre neuen Wohnungen ein“, ist Till Diekmann, Leiter der Niederlassung Frankfurt von Kondor Wessels, stolz darauf, dass alles reibungslos geklappt hat und vor allem der Zeitplan eingehalten wurde. Und Diekmann ist überzeugt: Das Projekt habe aufgrund seiner Lage und seiner Größe eine besondere Bedeutung für die weitere Entwicklung der Innenstadt.
Kappus-Höfe Offenbach: Rundum fertiges Zuhause
Drei der vier Bauteile, in denen sich die Mietwohnungen befinden, sind laut Diekmann an Investoren verkauft und auch die Eigentumswohnungen, die sich in dem Richtung Ludwigstraße gelegenen Bauteil 1 befinden, seien alle weg. „Die Eigentumswohnungen werden größtenteils selbst genutzt“, sagt Diekmann. Unter den Käufern seien viele, die zuvor in Frankfurt oder auch im Offenbacher Hafenviertel zu Miete gewohnt haben“, so der Niederlassungsleiter. Was ihn besonders freut: „Mieter und Eigentümer konnten in ein neues Zuhause einziehen, in dem auch rundherum alles fertig war.“
Projektleiter André Schwemer weist beim Rundgang durch die Höfe auf Details hin, die an die Seifenfabrik Kappus erinnern. So finden sich in den Treppenhäusern historische Bilder vom Standort, in den Durchgängen zu den insgesamt drei Höfen zieren schwere, dunkelgraue, extra angefertigte Poller mit der Inschrift „Kappus“ die Ecken.

Kappus-Höfe Offenbach: Spielplätze und Stellplätze mit Ladesäule
Komplettiert wird das fertige Bauprojekt unter anderem durch drei Spielplätze und 229 Tiefgaragen-Stellplätze. „34 davon sind für Elektroautos vorgerüstet, 7 Stellplatz-Besitzer haben diese Möglichkeit bereits genutzt“, sagt Kreshnik Hyseni, der für Kondor Wessels die Elektromobilität in den Kappus-Höfen betreut hat.
Ein dickes Lob spricht Projektleiter Schwemer der Stadtverwaltung aus: Er habe selten so eine gute Zusammenarbeit mit Behörden erlebt wie in Offenbach.
Kappus-Höfe Offenbach: Gute Zusammenarbeit zwischen Kondor Wessels und Stadt
Oberbürgermeister Felix Schwenke dürfte das gerne hören. Zugleich gibt er via Pressemitteilung das Kompliment zurück: „Die Kappus-Höfe sind eines der größten Wohnungsbauprojekte in Offenbach in den vergangenen Jahren. Es war uns politisch wichtig, dass bei der Entwicklung des ehemaligen Kappus-Standortes auch geförderter Wohnraum entsteht. Dies ist hier mit Kondor Wessels und unserer städtischen Wohnungsbaugesellschaft gut umgesetzt worden.“
Kondor Wessels zähle zu den Unternehmen, die früh erkannt hätten, dass das Ansehen Offenbachs gestiegen sei, was sich durch vermehrten Zuzug zeige. Schwenke: Mehr als 10 000 Menschen mit Arbeitsplatz, also Menschen, die sich ihren Wohnort frei aussuchen können, sind in den letzten fünf Jahren nach Offenbach gezogen.“
Für Kondor Wessels ist mit den Kappus-Höfen noch nicht Schluss in Offenbach: Auf der Rosenhöhe entstehen auf einem von Eifelweg und Dietzenbacher Straße umgrenzten Grundstück 70 Eigentumswohnungen, verteilt auf sieben Häuser mit Zwei- bis Vierzimmerwohnungen. Ab Anfang 2025 sollen dort die ersten Bewohner einziehen. (Matthias Dahmer)
Eine Studie stellte Anfang des Jahres fest: Knapp zwei Drittel der Einwohner zahlen in Offenbach für Wohnraum einen zu hohen Teil des Einkommens.