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Offenbach: Bieberer Narren feiern die Heimat

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Die „5 Jahreszeiten“ sind seit 20 Jahren Stimmungsgarant auf der IGBiF-Bühne.
Die „5 Jahreszeiten“ sind seit 20 Jahren Stimmungsgarant auf der IGBiF-Bühne. © Hackendahl

Der lang ersehnte Fastnachtsklassiker sorgt für Stimmung im Pfarrheim

Offenbach – „Bieber Hallau“ – Bütten-Kokolores und Sketche höchster karnevalistischer Güte dazu reichlich Tanz, noch mehr Gesang und jede Menge Lokalpatriotismus: Die Interessengemeinschaft Bieberer Fastnacht (IGBiF) hat bei ihrer umjubelten Kostümsitzung am Samstagabend im Bieberer Pfarrheim einen tollen Fastnachts-Mix präsentiert. Es dominierten die grün-gelben Schals mit den Bieberer Ortsfarben, als kurz nach Mitternacht das Narrenschiff voll mit Bieberern mit Leib und Seele dem Hafen entgegensteuerte. Mit Liedern auf die geliebte Heimat ging die Narrenschau danach zur feucht-fröhlichen Sektbarfete in die dritte Halbzeit.

Endlich wieder in fröhlicher, bunt kostümierter Runde singen, klatschen, lachen und Polonaisen machen – es war so, als hätte es die Corona-Pandemie für das Bieberer Narrenvolk nie gegeben. Mit Herz, Humor, Hirn und viel Heimatgesang feierten die Bieber Fassenachter wieder eine echte „Präsenz-Fassenacht“. Statt online vor dem Bildschirm hieß es endlich wieder mittendrin, in ausgelassener Narrenschar närrisch frohlocken. Elferratspräsident Martin Jäger steuerte das voll besetzte Narrenschiff besetzt mit „Leib und Seele-Bieberern“ bei seiner Premiere wortgewandt durch närrisches Fahrwasser.

Nach dem umjubelten Einzug des Elferrats startete das mit „Bieber Hallau“ gefeierte Narrenspektakel, das der Musikverein Eintracht mit viel „TuffTä“ und Narrhallamarsch untermalte, mit Protokoller Klaus-Peter Keller. Mit viel Spürsinn nahm dieser die weltlichen Ereignisse auf die Schippe. Der seit 30 Jahren in der Bütt aktive Karnevalist schlug einen närrischen Bogen vom „Giftspritzer-Despoten“ Putin über Deutschlands moralischen Sieg bei der Fußball-WM bis hin nach Bieber, das „schließlich das Beste von Offenbach“ sei.

Nach einer ersten Schunkelfreude verzauberte ein kunterbunter, viel umjubelter Kinder-Mitmachtanz das närrische Auditorium. Bereits da standen die Fassenachter der Katholischen Jugend Bieber (KJB) auf den Stühlen. Und das fast den ganzen Abend über. Die erste Stimmungsrakete der Veranstaltung stieg für den einfallsreichen „Mettigel-Sketch“. Andy Zahn und Stephan Seeger erklärten mit viel närrischem Spürsinn die Lebensweise des seltenen Tieres, das durch den Hunger der Bürgeler Ranzengarde vom Aussterben bedroht sei. Tofu sei der „natürliche Feind“ des Mettigels, der vor allem bei „Äppelwoi-Schnutetunkern“ beliebt sei. Weshalb auch der Mettigel-Förderverein „Hackepeter darf nicht sterben“ gegründet wurde.

Mit seinen amüsanten Texten sorgte das „Benkelsänger-Duo“, bestehend aus Stephan Färber und Sebastian Kurt, dann für große Begeisterung. Sie besangen – und das sehr einfallsreich und humorig – Kigäss-Urgestein Hermann Nuber und den OFC, die Silvesterfeier in Berlin, „Genderismus“ und vieles mehr. Patrick Maziol, dem von der KJB-Bühne der Sprung zur IGBiF gelang, feierte eine mit viel Applaus honorierte Büttenpremiere, bevor eine „Show voller Zauberei“ dann das Zwerchfell über die Maßen strapazierte. „Magier“ Fred Bauer und seine charmante Assistentin Friederike (Gerhard Faller) wurden für ihre allzu durchsichtigen Tricks mit einer weiteren „Rakete“ gefeiert. Wie jedoch ein Zehn-Euro-Schein in die Zitrone kam, blieb ihr magisches Geheimnis.

Dann galt es Dank zu sagen: Ein großer Blumenstrauß wurde an Hanne Feind, die 60 Jahre lang mit Büttenreden zum Gelingen der IGBiF-Fassenacht beitrug, überreicht. Ein 18-beiniges, mit Ovationen gefeiertes Damenballett, bei dem die als schicke Damen und galante Herren „verkleideten Knie“ tanzten, leitete die Pause ein.

Weiter ging – nachdem der Elferrat neuerlich einmarschiert war – die närrische Sause mit den „Scheppsingers“, die mit einem Bieber-Hit-Medley wie „Atemlos – das ist die Bieberer Fassenacht“, „Bieber unser Heimatort“ und einer Polonaise von „Blankenese nach Bieber“ für einen tollen Neustart sorgten. Fred Bauers pointierter, literarischer „Paradox“-Gesangsvortrag fesselte das Auditorium. Mit „Ich bin im gleichen Jahr geboren wie lauter alte Leut’“ entführte der gefeierte Wortakrobat-Künstler in die „schöne paradoxe Welt“ einfallsreicher Wortspiele. Holzschwerter schwingend mit einem flotten Piratentanz begeisterte die siebenköpfige IGBiF-Männerriege, bevor eine junge einfallsreiche KJB-Riege mit einem pointierten „Dating-App-Sketch“ in die neuartige Welt des Kennenlernens entführte. Die „5 Jahreszeiten“, seit 20 Jahren Stimmungsgarant auf der IGBiF-Bühne, leiteten dann mit einem Füllhorn von allen im Saal mitgesungenen Liedern auf die Bieberer-Heimat das „Grande Finale“ ein – dann ging’s ab in die Sektbar...

Die „5 Jahreszeiten“ sind seit 20 Jahren Stimmungsgarant auf der IGBiF-Bühne.
Die „5 Jahreszeiten“ sind seit 20 Jahren Stimmungsgarant auf der IGBiF-Bühne. © Hackendahl
Die „5 Jahreszeiten“ sind seit 20 Jahren Stimmungsgarant auf der IGBiF-Bühne.
Die „5 Jahreszeiten“ sind seit 20 Jahren Stimmungsgarant auf der IGBiF-Bühne. © Hackendahl

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