Offenbach: Blick in die heiligen Hallen der EVO

Der Energieversorger präsentierte sich gestern beim Tag der offenen Tür
Offenbach – Mit dem Steiger 30 Meter hoch in der Luft schweben und den Blick über die sommer-sonnige Stadt und den Main schweifen lassen. Dabei auch das Festgelände im Blick behalten und die nächsten Aktivitäten planen. Zum 175. Geburtstag hatte die Energieversorgung Offenbach AG (EVO) am gestrigen Sonntag zum Tag der offenen Tür mit großem Bürgerfest auf ihr Gelände an der Andréstraße eingeladen. Dabei lohnte sich gerade zu Beginn der Überblick von oben. War doch das Angebot an Besichtigungen, Vorträgen, Vergnügungen, Spielen und Bühnenprogramm mehr als vielfältig. „Wir wissen gar nicht, wo wir anfangen sollen“, sagte Pierre Wagner aus Obertshausen, der mit seiner Familie gekommen war.
Vor dieser Qual der Wahl standen tatsächlich die meisten Besucher auf dem EVO-Gelände. Wer Zeit mitgebracht hatte und mehr über die Arbeit des Versorgers erfahren wollte, konnte tief in die Materie Energie einsteigen. Etwa mit einem Besuch in der Ausbildungswerkstatt, wo sich jedermann in Steuerungs- und Messtechnik üben konnte. Oder mit einer Tour durch die sonst streng verschlossene Welt des Heizkraftwerkes. Einblicke in Vergangenheit und Zukunft des Unternehmens gab es auch in der Messehalle, der „Alten Schlosserei“. Informationen zum Energiewerk, zu Windkraft und Arbeitssicherheit, zu den Ausbildungsgängen und nicht zuletzt zur EVO als Arbeitgeber waren dort fachgerecht aufgearbeitet.
Ebenso hatte eine Bühne in der ehemaligen Schlosserei Platz gefunden, auf der Fachvorträge zu hören waren. So sprach dort auch Vorstandsvorsitzender Christoph Meier über „Klimawandel und die Aufgaben der EVO“. Dabei betonte er: „Wir stehen vor einer maßgeblich neuen Energiewende.“ Bereits vier Mal habe das Unternehmen in seiner Geschichte schon Änderungen eingeleitet. So erzählte Meier etwa von der Einführung des Gases Ende des 19. Jahrhunderts: „Das war eine Revolution, damals wurde aus Dunkelheit Helligkeit.“ Weiter ging es mit der Einführung von Strom im Jahr 1900, mit der Kraft-Wärme-Kopplung und schließlich der ersten Energiewende zu Beginn des neuen Jahrtausends. Die wichtigsten Aufgabengebiete der Zukunft seien nun Klimaschutz und Versorgungssicherheit zugleich. „Wir wollen bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität erreichen“, so der EVO-Chef.
Abseits der Fachthemen genoss die Besucherschar die Unterhaltungsangebote mit Hüpfburg, Torwand, Dartscheibe, einem Karikaturisten, einer Saatgutaktion am Stand des Nabu oder einem Airbrush-Tattoo am Stand der Offenbach-Post. Vertreten waren auch die Offenbacher Kickers, mit denen die EVO gerade erst den Sponsoringvertrag verlängert hat.
Voll besetzt waren die Tische und Bänke vor der großen Bühne, wo Vereinspartner des Energieversorgers mit Vorführungen glänzten. Etwa die Offenbach Jazz Big Band der Musikschule, der Judoclub Samurai, der Boxclub Nordend oder der Theaterclub Elmar. Auch dort durfte das Thema Fußball nicht fehlen, die Lizenzspielermannschaft der Kickers trat zu Gespräch und Autogrammstunde an. Besonderen Beifall erhielten die Groove Onkels, die Percussion Performance und Rhythmen ganz stilecht auf Mülltonnen zauberten.
„175 Jahre sind wirklich ein Anlass zum Feiern und wir freuen uns über den großen Zuspruch“, sagte Vorstandsvorsitzender Meier. Es sei wichtig, die Menschen zusammenzubringen und dabei gerade über den so wichtigen Energiebereich zu informieren. „Es ist alles wunderbar entspannt und unsere Gäste haben viel Spaß“, betonte auch Harald Hofmann, Leiter der Unternehmenskommunikation der EVO. Entsprechend sei der Tag der offenen Tür ein gebührender Abschluss aller Geburtstagsfeierlichkeiten, waren sich beide einig.