Corona-Demonstration in Offenbach: „Gelöste und entspannte Stimmung“

Am Samstag (22.01.2022) haben zahlreiche Menschen in Offenbach gegen die Corona-Maßnahmen demonstriert. Der Protestzug verblieb friedlich.
Update vom Samstag, 22.01.2022, 17.58 Uhr: Hunderte Menschen haben am Samstag friedlich gegen die Corona-Maßnahmen der Regierung demonstriert. Nach Schätzungen der Polizei nahmen knapp 1200 Menschen an der Demonstration teil, rund 300 versammelten sich zu Gegendemonstrationen.
Etwa einen Kilometer lang war der Demonstrationszug, in dem sich die Menschen mit Trommeln, Plakaten und Aktionswagen durch die Innenstadt und das Nordend bewegten. „Kämpft für eure Freiheit als wäre sie Toilettenpapier“, „Impfung - nein danke“ und „Lasst euch nicht spalten“ stand auf den Plakaten. Ein Sprecher der Polizei sprach der dpa gegenüber von einer „gelösten und entspannten“ Stimmung.
Corona-Demonstration in Offenbach: Stadt rechnet mit erheblichen Verkehrsbehinderungen
Erstmeldung vom Freitag, 21.01.2022, 15.48 Uhr: Offenbach – Am Wochenende sind in Offenbach große Corona-Demonstrationen geplant. Am Samstag (22.01.2022) werden bis zu 1500 Personen alleine für den Protestzug erwartet, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Die Demonstration richtet sich gegen die geltenden Corona-Maßnahmen. Zur gleichen Zeit sind in Offenbach zahlreiche Gegen-Kundgebungen angemeldet worden. Es sei mit erheblichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen, so die Stadt.
Beginnen soll die Demonstration um 12.30 Uhr. Die Route des Corona-Protestzuges durch Offenbach beginnt am Büsingpark und soll dann voraussichtlich über die Berliner Straße, die Arthur Zitscher-Straße, die Mainstraße, den Nordring/Hafenallee, den Goethering, den Max-Willner-Platz und schließlich wieder über die Berliner Straße zum Büsingpark zurückführen. Allerdings könnte die Strecke noch während der Veranstaltung angepasst werden. Das hänge von der Teilnehmerzahl ab, so die Stadt. Gegendemonstranten kündigten Kundgebungen für den Williy-Brandt-Platz, den Mathildenplatz und die Kaiserstraße an. Außerdem soll vor der Synagoge an der Kaiserstraße eine Mahnwache abgehalten werden.

Strenge Regeln bei Corona-Demo in Offenbach
Alle angekündigten Veranstaltungen sind von der Stadt genehmigt. Dennoch gibt es strenge Auflagen zu Mindestabständen und Mund-Nase-Bedeckungen in bestimmten Situationen. „Stadt- und Landespolizei werden in großer Stärke den ordnungsgemäßen Ablauf der Versammlungen überwachen“, so Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß in einer Mitteilung.
Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke und Bürgermeisterin Sabine Groß betonen in der Mitteilung der Stadt, dass man großen Wert auf das Demonstrations- und Versammlungsrecht lege, solange diese „absolut friedlich“ seien und „Regeln und Gesetze beachtet“ werden. Die Garantie für das Versammlungsrecht gelte für Impfgegner genau wie für Impfwillige, ebenso wie für Kritiker und Befürworter von Corona-Maßnahmen.
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Gleichzeitig zeigte sich Schwenke sorgenvoll, dass die deutschlandweiten Demonstrationen gezielt genutzt werden, um „eine Radikalisierung und Staatsfeindlichkeit unter den Teilnehmenden zu befeuern“. Solche Motive seien „Gift für unserer Gesellschaft und Demokratie“. Dem Oberbürgermeister sei bewusst, dass nicht alle Maßnahmen-Kritiker Staatsfeinde oder Corona-Leugner seien. Aber jeder Teilnehmer müsse „gucken, wer neben ihm läuft“. (spr)