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Fahrradbasar der Lions ein Erfolg

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Am Stand des ADFC informiert Polizeioberkommissar Marco Böhm über Möglichkeiten, wie der Drahtesel vor fremdem Zugriff zu schützen ist.
Am Stand des ADFC informiert Polizeioberkommissar Marco Böhm über Möglichkeiten, wie der Drahtesel vor fremdem Zugriff zu schützen ist. © Richter

Offenbach - Wer ein gebrauchtes Fahrrad verkaufen oder erwerben wollte, kam am Sonntag in den Messehallen auf seine Kosten. Zum neunten Mal veranstaltete der Lions Club Offenbach Rhein-Main seinen Basar für wohltätige Zwecke. Von Harald H. Richter

Im Begleitprogramm gab es Nützliches rund um das Fortbewegungsmittel. Die Meyers ziehen frohgemut von dannen. Sie haben bekommen, wonach sie Ausschau gehalten haben: zwei Fahrräder in gutem Zustand zu akzeptablen Preisen für ihre Kinder Greta und Paul-Luis. „Unseren Sprösslingen waren ihre bisherigen fahrbaren Untersätze inzwischen zu klein geworden. Also bot sich der Basar heute an“, sagt Mutter Beatrice. Für die vierköpfige Familie aus Rumpenheim erweist sich der Besuch der Veranstaltung des Lions Clubs Offenbach Rhein-Main gleich doppelt lohnend, denn die alten Fahrräder ihrer Kinder haben sie zum Verkauf gegeben. Nun streben die Meyers der Kasse zu, um die notwendigen Formalitäten zu erledigen.

Auch Michael Hartmann ist zuversichtlich, für sein angebotenes Radon-Tourenbike einen Käufer zu finden. „Es ist in Top-Zustand und hat mich in den vergangenen fünf Jahren zu so manchem Auswärtsspiel meiner Lieblingself gebracht“, sagt der bekennende Kickers-Fan. Vor Kurzem erwarb er ein neueres Modell und möchte das alte daher abstoßen. „Ein bisschen Wehmut schwingt aber schon mit“, bekennt der Offenbacher.

Auch bei der neunten Auflage seines Fahrradbasars kann sich der veranstaltende Lions Club um Organisator Dr. Stefan Rinke über einen Mangel an Zuspruch nicht beklagen. Seit dem Morgen haben etwa drei Dutzend Mitglieder und ihr jugendlicher Helfernachwuchs Verkaufsaufträge entgegengenommen und Eigentumsnachweise kontrolliert, die Preiskennzeichnung der Fahrräder erledigt und sie in der Halle nach Kategorien geordnet aufgereiht. Die meisten privaten Anbieter sind aus Offenbach und der unmittelbaren Umgebung, aber auch Verkäufer von weiter her versuchen, ihr gutes Stück bei der beliebten Börse an den Mann oder die Frau zu bringen. Hunderte klassische Rennräder, Mountain-, City- und Elektro-Bikes, Drahtesel für Kinder und einige ausgefallene Modelle warten darauf, die Besitzer zu wechseln. Ein Serviceteam steht bereit, um später mit wenigen Handgriffen etwa mit der Luftpumpe oder bei Sattelkorrekturen mit dem Schrauber behilflich zu sein.

Als Stadtrat Dr. Felix Schwenke zur Mittagsstunde gemeinsam mit Rinke den Basar offiziell eröffnet und sich für die wartende Menschenmenge die Tore öffnen, setzt ein beispielloser Run auf die fahrbaren Untersätze ein. In alle Richtungen schwärmen die Kaufwilligen aus, langen besitzergreifend zu. Schließlich könnte das Schnäppchen schlechthin darunter sein. Von 15 bis 2000 Euro reicht die Preisspanne, bezahlt wird bar. Jeweils ein Zehntel des festgesetzten Betrages aus dem Verkauf behält der Lions Club ein, um diesmal den Boxclub Nordend zu begünstigen, der sich über die sportliche Nachwuchsförderung hinaus mit weiteren Aktivitäten um junge Menschen kümmert. Auch die an diesem Sonntag in der Halle nebenan beim Verpflegungsbüffet erzielten Einnahmen sollen diesem gemeinnützigen Zweck zufließen.

Wenige Meter entfernt präsentiert sich unter anderem der Zubehörhandel, und das Frankfurter Deepend-Team zeigt bei mehreren Vorführungen sein Können auf BMX-Rädern. Am Stand des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) informiert Polizeioberkommissar Marco Böhm vom 1. Revier über Möglichkeiten, wie der Drahtesel vor fremdem Zugriff zu schützen ist. „Von den über 500 im vergangenen Jahr bei uns verübten Diebstählen wären 90 Prozent vermeidbar gewesen“, sagt der Beamte und demonstriert die Handhabung geeigneter Falt- und Bügelschlösser. Die ADFC-Mitglieder Andrea Golde und Uwe Apel wiederum bieten als ergänzendes Mittel gegen Langfinger eine Fahrradcodierung an. „Die gut sichtbare Gravur wird auf dem Rahmen angebracht und schreckt Diebe ab, denn nur die Polizei kann sie entschlüsseln“, erläutert Apel. Zudem sei durch den Diebstahl-Check der Weiterverkauf eines gestohlenen Rades hoch riskant. Etliche Besucher des Fahrradbasars nutzen die Gelegenheit, um ihre Neuerwerbung auf diese Weise zu sichern. Zufriedene Gesichter allenthalben, auch bei Messechef Arnd Hinrich Kappe, der sich über die Besucherresonanz der Veranstaltung ebenso freut wie die Organisatoren. „In Verbindung mit der Fahrradkultur Rhein-Main genießt sie inzwischen einen hohen Stellenwert und Strahlkraft bis weit in die Region“, attestiert er dem ausrichtenden Lions Club und fügt hinzu: „Nächstes Jahr wieder.“

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