Schwarzer Rauch über Offenbach - Feuerwehren über Stunden beschäftigt

Eine große Rauchsäule über Offenbach sorgt am Freitag für Diskussionen. Dahinter steckt ein Brand, der die Feuerwehr über Stunden beschäftigt.
Offenbach - Die schwarze Rauchsäule ist am Freitag kilometerweit zu sehen. In verschiedenen Internet-Foren wird umgehend gefragt: Was brennt da, in Offenbach? Das ist rasch geklärt: Im Pelletwerk der EVO auf dem ehemaligen Allessa-Areal ist es am frühen Freitagmorgen (21. Juli) zu einem Brand gekommen. Das Feuer wurde in der Trocknungsanlage entdeckt. Das beschäftigte in den folgenden Stunden bis zu 120 Feuerwehrleute auch aus den Nachbarkommunen. Glücklicherweise wurde bei dem Brand niemand verletzt.
Das Werk selbst wird für möglicherweise drei bis vier Wochen stillgelegt. „Die Experten schauen sich das jetzt genau an“, wagt EVO-Sprecher Harald Hofmann keinerlei Prognosen, wann in Offenbach wieder Pellets für Privathaushalte, Gewerbebetriebe und Kommunen produziert werden können. Es ist auf jeden Fall ein Einschnitt: Auf dem Allessa-Gelände entstehen aus Holzabfällen rund 80 000 Tonnen Heizpellets pro Jahr.
Offenbach: Pelletwerk der EVO nach Feuer bis zu vier Wochen stillgelegt
Gegen 5.15 Uhr geht der Alarm auf der Feuerwache ein. Dem ersten Trupp bietet sich folgendes Bild: Das Feuer in der Anlage, in der Holzhackschnitzel getrocknet und verkleinert werden, breitet sich schnell über die Lüftungskanäle auch zum Schornstein aus und ist kurzzeitig in einer glühenden Flamme und einer dunklen Rauchwolke weithin sichtbar. Nach der umfangreichen Erkundung und ersten Löschmaßnahmen, greift der Brand auf die zweite Produktionsstraße und den zweiten Schornstein über. Erst nach zweieinhalb Stunden erfolgt die Meldung: „Feuer unter Kontrolle“.

„Die Brandbekämpfungsmaßnahmen zogen sich mit mehreren Einsatztrupps unter Atemschutz sowie dem Einsatz einer Drehleiter und einem von der Feuerwehr Maintal angeforderten 50-Meter-Teleskopmast lange hin, weil die sich in den Anlagenteilen gebildeten Glutnester nur sehr schwierig oder gar nicht zugänglich waren“, berichtet die Wehr in einer Mitteilung.
Offenbach: Feuer in Pelletwerk der EVO - Speziallöschgerät im Einsatz
Alles Weitere lässt erahnen, dass es kein einfacher Job für die Wehrleute gewesen ist. Sie müssen Wandungen der Kanäle öffnen und mit Speziallöschgeräten die Glutnester ersticken. Dazu wird zusätzlich ein Speziallöschgerät der Berufsfeuerwehr Frankfurt nach Offenbach beordert. Parallel werden die angrenzenden Teile immer wieder kontrolliert, um eine Ausbreitung des Brandes auf nachgelagerte Förderanlagen, Filteranlagen und Silos zu verhindern. Der Brand ist um 14.21 Uhr gelöscht.
Am zehnstündigen Einsatz sind neben der Berufsfeuerwehr beteiligt: die Freiwilligen Offenbacher Wehren, Kräfte aus Frankfurt, Mühlheim, Maintal; Rotes Kreuz und Rettungsdienst. Oberbürgermeister Felix Schwenke ist in seiner Funktion als Feuerwehrdezernent fortlaufend über den Stand der Dinge unterrichtet. Er dankt allen Helfern. (Martin Kuhn)