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Offenbach: Studie zur geplanten Sanierung des Hauptbahnhofs vorgestellt

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Von: Jan Lucas Frenger

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Der Hauptbahnhof in Offenbach verfällt: Doch schon bald könnte es in der Empfangshalle anders aussehen – eine Sanierung ist geplant.
Der Hauptbahnhof in Offenbach verfällt: Doch schon bald könnte es in der Empfangshalle anders aussehen – eine Sanierung ist geplant. © reinartz

Die Studie zum Hauptbahnhof Offenbach wird vorgestellt. Klar wird, es besteht Handlungsbedarf. Hoffnung auf eine Sanierung gibt es für das Jahr 2026.

Offenbach – Der Hauptbahnhof in Offenbach muss sich dringend verändern – nicht zuletzt auch mit Blick auf künftige Projekte, wie etwa die viel diskutierte Südtangente. In diesem Punkt sind sich alle einig, befindet sich doch insbesondere das altehrwürdige Empfangsgebäude in desolatem Zustand. Aus diesem Grund hat die Stadt gemeinsam mit dem Verein Initiative Hauptbahnhof bereits 2019 eine Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung des einst prächtigen Bauwerks in Auftrag gegeben. Bei einer virtuellen Pressekonferenz präsentierten sie nun die Ergebnisse der Untersuchung und drängen auf einen zügigen Beginn der Arbeiten.

„Die Studie hat gezeigt, dass es möglich ist, den Bahnhof so zu betreiben, wie wir uns das vorstellen“, sagt Sabrina Engelmann, Mitglied der Initiative Hauptbahnhof. Im Laufe der Präsentation stellt sie verschiedene Pläne mit möglichen Aufteilungen und Neuerungen vor – es soll sich einiges ändern im Hauptbahnhof.

Studie zur geplanten Sanierung des Hauptbahnhof Offenbach: Mehr Qualität im Empfangsgebäude

Um die Aufenthaltsqualität vor Ort spürbar zu verbessern, soll das neue Empfangsgebäude eine ganze Reihe an verschiedenen Aspekten vereinen. Die Bandbreite reicht dabei von sozialen Möglichkeiten wie etwa Vereinsräumlichkeiten, über fahrgastspezifische Angebote wie Fahrkartenverkauf und öffentliche Toiletten, bis hin zur Implementierung gewerblich nutzbarer Flächen wie Büros und Gastronomiebetriebe. In einer der präsentierten Varianten würde der Bahnhof sogar als eine Art Markthalle mit verschiedenen Ständen fungieren.

„Unser Ziel ist es, dass der Bahnhof in erster Linie gemeinwohlorientiert genutzt werden kann“, sagt Marion Rüber-Steins, Referatsleiterin für Stadtentwicklung und Wohnbauförderung. Dies decke sich mit den Vorstellungen der Initiative, die ebenfalls ein möglichst gemeinwohlorientiertes Konzept anstrebe. „In der Studie wurde überprüft, welche baulichen Maßnahmen zur Umsetzung dieses Vorhabens erforderlich sind und wie sich diese auf die Kosten auswirken“, führt Rüber-Steins aus.

Studie zur geplanten Sanierung des Hauptbahnhof Offenbach: Betreiber-Modelle werden gesucht

Dabei seien auch verschiedene Betreiber-Modelle durchgespielt worden, derzeit läuft es wohl darauf hinaus, dass die Deutsche Bahn (DB) den Bahnhof nicht an die Stadt Offenbach verkaufen wird. Bis Herbst möchte die Stadt daher einen entsprechenden Grundsatzbeschluss einholen, um möglichst bald mit der DB über Themen wie Pacht und Anmietung von Räumlichkeiten im Bahnhofsgebäude verhandeln zu können. Da dieses Modell laut Engelmann ebenfalls in der Studie Berücksichtigung findet, kann die Untersuchung auch in Zukunft weiterhin als Leitfaden fungieren.

Denn die Zeit drängt, das Gebäude hat die Sanierung dringend nötig. „Wir müssen auch ein bisschen Druck machen, damit die Arbeiten möglichst zügig beginnen“, sagt Bau- und Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß und weist auf die Bedeutung des Bahnhofs für Offenbach und seine Bewohner hin: „Das Gebäude ist nicht nur als Verkehrsknotenpunkt von Relevanz, sondern auch für die Entwicklung des gesamten Stadtteils.“

Studie zur geplanten Sanierung des Hauptbahnhof Offenbach: Barrierefreiheit in vier Jahren

In knapp vier Jahren soll der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs erfolgen – die Stadt hofft, schon kurz darauf mit der geplanten Sanierung beginnen zu können. Noch sei es aber zu früh, um einen konkreten zeitlichen Rahmen zu bestimmen.

In der Zwischenzeit gilt es auch für die Initiative, fleißig Vorarbeit zu leisten und weitere Kooperationspartner für ihren angestrebten „Nutzungs-Mix“ im Empfangsgebäude an Land zu ziehen. „Wir haben ganz konkrete Anfragen für die im Erdgeschoss geplante Gastronomie, einen Psychologen der seine Praxis in den Hauptbahnhof verlagern möchte und Kontakt zu diversen Vereinen, die Räumlichkeiten im Bahnhof für ihre Aktivitäten nutzen könnten“, nennt Vorstandsmitglied Kai Schmidt Beispiele für die Erfolge der Initiative. In einer Mitteilung fordert der Verein nun Stadt und DB dazu auf, die in der Studie genannten Optionen zeitnah umzusetzen.

„Wir werden die Studie in den Gremien diskutieren und Vorschläge zur Umsetzung machen, damit das Gebäude wieder so genutzt werden kann, wie es dem Haus angemessen ist“, schließt Dezernent Paul-Gerhard Weiß. Bald also könnte das Leben zurückkehren in die trostlosen Hallen des Bahnhofs. (Jan Lucas Frenger)

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