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Was wird aus dem City-Center? Die Pläne gehen voran

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Von: Martin Kuhn

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Geänderte Architektur an zentraler Stelle: So soll das City-Center nach der Umgestaltung aussehen.
Geänderte Architektur an zentraler Stelle: So soll das City-Center nach der Umgestaltung aussehen. © WasE BauGmbH (Architekt Bader)

Das City-Center am Marktplatz Offenbach ist ein städtebauliches Sorgenkind. Jetzt nehmen die Umbau-Pläne wieder Fahrt auf.

Offenbach - Grund: Nur eine einzige Baufirma meldete sich auf die Ausschreibung, um das Bauprojekt umzusetzen. Und deren Angebot überstieg die kalkulierten Kosten um einiges. Derweil schreiten am Marktplatz die (Um-) Baupläne der privaten Investoren voran.

Über den Umbau des City-Centers hat die Stadt Offenbach mit dem sogenannten Vorhabenträger lange und intensiv verhandelt und Lösungen für offene Punkte gefunden. „Für unsere Innenstadt ist die Aufwertung dieses Gebäudes eine wichtige Entwicklung“, betont Planungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. In einem städtebaulichen Vertrag sollen nun detaillierte Antworten auf viele Detailfragen fixiert werden.

City-Center Offenbach: Vertrag soll Umbau regeln 

So überragt der künftige Bau zum Teil öffentliche Fläche, an anderen Stellen wird privater Grund öffentlich genutzt. Hier wird ein Ausgleich herbeigeführt und festgehalten. „Der Umbau gibt uns endlich die Möglichkeit, die Überbleibsel aus der Zeit, als die Berliner Straße noch vierspurig und dominant durch die Stadt führte, zu beseitigen“, sagt Weiß und meint damit den Aufgang in Höhe des Fußgängerüberwegs Frankfurter Straße und die Außen-Galerie, die alte Offenbacher dort noch als Teil der sogenannten Zweiten Ebene kennen. Apropos Umbau: Die Bauarbeiten am Kaiserlei-Kreisel werden viel länger als geplant dauern. Es ist auch mit Mehrkosten zu rechnen. Auch die Stadt Seligenstadt modernisiert ihre Infrastruktur: Nach der Großbaustelle Würzburger Straße (2013-2015) und der noch laufenden Sanierung der K 185 kommt in Kürze der Kapellenplatz an die Reihe.

Weil das City-Center bisher von außen über die Treppe erschlossen wurde, war dies nicht möglich. Umso mehr freut es den Freidemokraten, „dass der kuriose Betonstummel und die finstere Ecke darunter jetzt verschwinden“. Ursprünglich diente diese höher gelegene Ebene dazu, an zentraler Stelle Fußgänger und Autoverkehr im öffentlichen Raum zu trennen – dem Leitbild der autogerechten Stadt der 1960er Jahre folgend und heute unerwünscht.

Raum für Hotel im City-Center

Mit dem Umbau ändert sich auch die Nutzung des City-Centers: Ab dem zweiten Obergeschoss entsteht Raum für ein Hotel, die Spielhalle findet dann Platz im ersten Obergeschoss. Von Geschäften und Gastronomie, die es auch im ersten Obergeschoss geben soll, erhofft man sich ein anderes, besseres Entree. Das Gebäude wächst dazu – einmal im Osten (Salzgäßchen) um zwei Etagen sowie im zweiten Obergeschoss nach Norden und Westen (Berliner Straße / Marktplatz) um rund 2,4 Meter. 

Lesen Sie auch: Baulärm am Kaiserlei macht Anwohner wütend 

Die jetzige Planung ist auch Ergebnis der Beratungen des auf Beschluss des Stadtparlaments eingesetzten temporären Gestaltungsbeirats der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen im April. „An zentraler Stelle – die S-Bahn-Haltestelle Marktplatz ist derzeit die bedeutendste Bahnstation in Offenbach – erzielen wir mit der Umgestaltung des Gebäudes eine wesentliche Verbesserung der städtebaulichen Situation“, lobt Stadtrat Weiß das Projekt. Das City-Center ist bekanntlich eines der ersten Gebäude, die S-Bahn-Nutzer sehen, die an der Station die Röhre verlassen.

Offenbach: Parkhaus soll weichen

Mit dem Umbau und dem Vertrag wird die Entwässerung des Platzes neu geordnet und von Bauarbeiten betroffene Flächen werden wieder oder neu hergestellt. Weil mit der Zweiten Ebene auch Standorte von Straßenlaternen für die öffentlichen Flächen entfallen, müssen dafür neue Standorte gefunden werden.

Und auf der anderen Straßenseite soll das ebenso heruntergekommene Parkhaus (ehemals Toys’R’Us, Massa und Bieberhaus) weichen. Dort verzögert sich das Ganze aufgrund einer Umplanung. Abriss: nicht vor dem Frühjahr 2020. Ein markantes Gebäude-Ensemble soll entlang der Berliner Straße Arkaden haben, in denen die Eingänge für die Geschäfte – darunter ein großer Lebensmittelfilialist – untergebracht sind. Darüber sind jeweils sechs bis sieben Stockwerke angeordnet. Einen weiteren städtebaulichen Akzent setzt ein Wohnhochhaus mit 14 Stockwerken. Neben Wohnen und Handel ist die „Kindertagesstätte Ziegelstraße“ dort mit bis zu fünf Gruppen vorgesehen.  mk

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