1. Startseite
  2. Offenbach

Offenbach in Feierlaune beim Mainuferfest - doch Inflation und Absagen setzen dem Event zu

Erstellt:

Von: Frank Sommer

Kommentare

Eine Tanzvorführung des serbischen Kulturzentrums eröffnet das Bühnenprogramm am Büsingpalais.
Eine Tanzvorführung des serbischen Kulturzentrums eröffnet das Bühnenprogramm am Büsingpalais in Offenbach. © Sommer

In Offenbach steigt das Mainuferfest. Doch die Pandemie und steigende Preise geben dem bekannten Event ein anderes Gesicht.

Offenbach – Das erste große Fest seit Beginn der Corona-Pandemie: Am Wochenende (18. /19. Juni) hat Offenbach sein beliebtes Mainuferfest wieder feiern können. Nach zweijähriger, coronabedingter Pause herrscht auf der Mainstraße, der Kirchgasse, Ludo-Mayer-Straße und Herrnstraße wieder Feststimmung.

Schon um 6 Uhr morgens am Samstag ging es los für die Helfer vom THW, die Wasser- und Stromleitungen für die einzelnen Stände verlegt haben. „Da kommen einige hundert Meter Leitung zusammen“, sagt Zugführer Michael Zier. Das THW betreibt traditionell den Getränkestand im Hof des Büsingpalais – angesichts Temperaturen von gut 36 Grad Celsius ein gefragter Ort. „Ich denke, wir haben genug Getränke in Reserve“, sagt Zier und lacht. Für das neue Sicherheitskonzept des Festes mit mehr Sanitätsstreifen auf dem Gelände sind die heißen Tage eine erste Bewährungsprobe.

Die heißesten Orte sind beim Fest natürlich an den zahlreichen Grillständen zu finden. „Das macht doch Spaß hier am Grill“, erklärt Denis Nägele, der beim ASV-Stand Steaks auf den Rost legt. „Außerdem war es in den vergangenen Jahren schon mal heißer“, erinnert er sich.

Mainuferfest Offenbach: Einige Vereine sagen kurzfristig ab

Beim Gang über die Festmeile fallen gerade auf der Mainstraße und in der Kirchgasse Lücken auf: Einige Vereine haben kurzfristig abgesagt. So wird die Kampfsport-Vorführung des Judoclubs, sonst ein Treffpunkt an der Mainstraße, von einigen Besuchern schmerzlich vermisst. 88 Vereine sind in diesem Jahr dabei, normalerweise sind es um die 100. Dank der Temperaturen geht es mit dem Besucherzuspruch am Samstag erst zögerlich los, doch ab 18 Uhr herrscht reges Treiben.

Bei der Lokalen Agenda kann Strom per Rad erzeugt werden: Heike Strobel tritt in die Pedale.
Bei der Lokalen Agenda kann Strom per Rad erzeugt werden: Heike Strobel tritt in die Pedale am Mainuferfest. © Sommer

„Dass das Fest wieder gefeiert werden kann, ist wirklich wichtig: So können wir unsere Arbeit endlich wieder einem größeren Publikum vorstellen“, sagt Stefan Wolf von der Stadtgarde. Martina Kämmerer vom Angelsportverein kann dies nur bestätigen, das Fest sei auch mit Blick auf die Mitgliederwerbung wichtig.

Mainuferfest in Offenbach: Vereine müssen kreativ werden

In die Pedale getreten werden darf bei der Lokalen Agenda: Um alternative Stromerzeugung geht es dort. Da ein Dynamo eben nicht für den Strombedarf einer Wohnung ausreicht, wird über die Solaraktion „Strom vom Balkon“ informiert. Der Theaterclub Elmar wirbt für seine Aufführung von Nestroys „Talisman“ kommende Woche in Rumpenheim und das serbische Kulturzentrum lädt zum Gemeinschaftstanz beim Isenburger Schloss ein – an Abwechslung fehlt es nicht.

Bei über 36 Grad herrscht am Grillstand des Angelsportvereins gute Laune.
Bei über 36 Grad herrscht am Grillstand des Angelsportvereins gute Laune. © Sommer

Bei aller Freude fällt aber auf, dass die Inflation vor dem Fest nicht Halt macht. „Die Getränke sind teurer, die Würstchen und Brötchen auch“, heißt es bei der Stadtgarde. „Eigentlich müsste die Makrele am Stock für zwölf Euro verkauft werden, damit wir Gewinn machen, aber das wäre zu teuer“, sagt David Demal vom Angelsportverein, „wir haben uns wie alle Vereine für eine moderate Erhöhung entschieden“. (Frank Sommer)

Auch interessant

Kommentare