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Notruf aus Rettungswagen entpuppt sich als bizarre Lüge

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Von: Alexander Gottschalk

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Aus einem Rettungswagen heraus soll ein 20-Jähriger die Polizei angefunkt und angelogen haben. Er löste damit einen Einsatz in Offenbach aus.
Aus einem Rettungswagen heraus soll ein 20-Jähriger die Polizei angefunkt und angelogen haben. Er löste damit einen Einsatz in Offenbach aus. (Symbolbild) © Patrick Seeger/dpa

Warum? Diese Frage dürfte die Polizei dem 20-Jährigen häufiger gestellt haben, den sie nach einem Notruf in Offenbach aufgegriffen hat.

Offenbach – Ein reichlich bizarrer Einbruchs- und Betrugsfall sorgt bei der Polizei in Offenbach derzeit für so manches Fragezeichen. Streifenbeamte griffen am Dienstagabend (08.03.2022) einen 20-Jährigen auf, der zuvor in ein Autohaus an der Kaiserleipromenade eingedrungen sein soll, wie die Einsatzkräfte nun mitteilten.

Aus einem Rettungswagen heraus, der in der dortigen Werkstatt stand, soll der junge Mann die Ordnungshüter alarmiert und unter einem Vorwand zum Tatort gelockt haben, wo er sich offenbar selbst als Polizist ausgab. Die Uniformierten durchschauten sein falsches Spiel aber schnell und nahmen den Tatverdächtigen vorläufig fest.

Offenbach: Junger Schwindler gibt der Polizei Rätsel auf

Den 20-Jährigen erwarten nun Strafverfahren wegen Einbruchsdiebstahl, Hausfriedensbruch und Amtsanmaßung. Seine Beweggründe seien noch völlig unklar, sagte ein Polizeisprecher. Drogen oder Alkohol habe der Schwindler, der aus Dietzenbach (Kreis Offenbach) kommt, wohl nicht intus gehabt.

Gegen 22.40 Uhr soll er sich auf noch unbekannte Weise Zutritt zu dem Autohaus verschafft haben, wo er sich in den unverschlossenen Rettungswagen begeben und einen Notruf-Funkspruch abgesetzt habe. Darin habe der junge Mann behauptet, die Rettungswagenbesatzung sei attackiert worden und der Angreifer sei flüchtig.

Polizei Offenbach will Einsatz dem Tatverdächtigen in Rechnung stellen

Die Polizei Offenbach schickte daraufhin ihre Streifenwagen los. Auf der Suche nach dem vermeintlichen Angreifer trafen die Beamten schließlich den Tatverdächtigen. Mit einem Abzeichen der Polizei Hessen an der Jacke habe dieser den „Kollegen“ beschrieben, wohin der Gesuchte getürmt sei.

Die Polizisten ließen sich aber nicht austricksen und die Handschellen klickten. Bei einer Durchsuchung kam schließlich ein Telefon-Ladeadapter zum Vorschein, den der 20-Jährige aus dem Autohaus mitgehen lassen haben soll. Der Mann ist zwar wieder auf freiem Fuß, die Polizei prüft aber, ob sie ihm ihren Einsatz in Rechnung stellen kann.

Der „falsche Polizist“ ist eine seit Jahren bekannte Betrugsmasche, die Kriminelle eigentlich nutzen, um ihren mehrheitlich älteren Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Immer mehr Menschen aus dem Raum Offenbach berichteten jüngst von „Schockanrufen“ solcher vermeintlichen Beamten. (ag)

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