DWD liefert mit neuem Showroom Videos für Social Media

Andreas Friedrich ist der Fernsehmann des Deutschen Wetterdiensts in Offenbach. In Videos will er Internetnutzern Meteorologie näherbringen.
- Der Deutsche Wetterdienst in Offenbach hat neuen „Showroom“
- DWD veröffentlicht regelmäßig Videos auf Kanälen
- Meteorologen sollen keine Berührungsängste mit der Kamera haben
Offenbach – Andreas Friedrich steht vor einem großen Bildschirm und erläutert mithilfe einer Grafik die Entwicklung im von Buschfeuern geplagten Australien. Zu sehen ist der etwas mehr als zwei Minuten lange Clip auf Facebook, Twitter und Instagram, veröffentlicht hat ihn der Deutsche Wetterdienst (DWD) in den Sozialen Netzwerken. Entstanden ist das Video im neuen „Showroom“ der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung des DWD. Wenn Pressesprecher Andreas Friedrich von dem neuen Projekt erzählt, gerät er regelrecht ins Schwärmen und man merkt: Da ist jemand mit Herzblut dabei. „Ich bin der Fernsehmann des DWD“, sagt er stolz. „Es macht mir aber auch großen Spaß“.
Der Wetterdienst ist zwar schon seit Jahren in den Sozialen Netzwerken auf Facebook, Youtube, Twitter, Instagram und Flickr präsent, doch erst seit November veröffentlicht er regelmäßig Videos auf diesen Kanälen. „Ich denke, es ist die Zukunft, dass wir solche Möglichkeiten nutzen und Inhalte als Bewegtbilder zur Verfügung stellen.“
DWD Offenbach: "schnell und ohne großen Aufwand Inhalte bereitstellen"
Es gibt im Keller der Behörde in der Frankfurter Straße in Offenbach zwar auch ein Fernsehstudio, doch das ist für aufwendige, professionelle Produktionen gedacht. „Wir wollen hier mit relativ einfacher und verfügbarer Technik schnell und ohne großen Aufwand Inhalte bereitstellen“, betont Friedrich vom DWD.
Eine bis maximal zwei Stunden benötigt er für einen Clip. Im Studio wären ein zusätzlicher Techniker und eine nachträgliche Bearbeitung in einem Schnittprogramm notwendig, im neuen Showroom produziert er die Videos allein und ohne sie nochmals zu schneiden.
Die entsprechende Grafik muss aufbereitet werden, einen Text legt sich Friedrich zurecht. Das Ganze wird mit einem Smartphone, das auf einem Stativ steckt, gefilmt und dann in den Sozialen Netzwerken hochgeladen. Auch eine schnelle Live-Schalte – beispielsweise über Skype – sei nun möglich. „Es gibt immer wieder Medienanfragen bei extremen Wetterlagen, für Online-Medien können wir so nun auch unkompliziert und schnell kurze Videos liefern.“
DWD Offenbach: Keine Berührungsängste von Meteorologen vor der Kamera
Beim DWD legt man inzwischen Wert darauf, dass die Meteorologen keine Berührungsängste vor der Kamera haben. Mit Fortbildungen werden sie geschult, sich und ihre Inhalte in Videos präsentieren zu können. „Unsere Anforderungen sind gestiegen“, bestätigt Friedrich. „Unsere Meteorologen sollen social-media-affin sein und im besten Fall als Moderatoren Wetter vor der Kamera kommunizieren können.“
Es sei inzwischen üblich, dass die angehenden Wetterfrösche bereits im Studium damit konfrontiert würden. „Wissenschaftler vor der Kamera versteht manchmal kein Mensch, wir haben eine ganz gute Crew, die da fit ist“, zeigt er sich mit der Medienkompetenz der Kollegen zufrieden.
DWD Offenbach: Wahrnehmung der Klimapolitik in der breiten Öffentlichkeit
Es ist kein Zufall, dass der DWD ausgerechnet jetzt das Angebot in den Sozialen Netzwerken ausbaut: Natürlich spiele die zunehmende Wahrnehmung der Klimaproblematik in der breiten Öffentlichkeit eine Rolle, räumt Friedrich ein. „2018 war ein Jahr, in dem der Klimawandel in den Fokus gerückt ist, das hat sich 2019 noch mal verstärkt.“ Außerdem sei im vergangenen Jahr das Büro eines Kollegen frei geworden, der in den Ruhestand ging.
Doch auch unabhängig davon habe man erkannt, dass vermehrt solche Formate in den verschiedenen Kanälen eine immer größere Rolle spielten. „Social Media hat sich gewandelt, Informationen in Form von Bewegtbildern sind immer gefragter“, begründet Friedrich das zusätzliche Angebot aus dem Showroom. „Gerade das jüngere Publikum schaut nicht auf unsere Homepage, sondern nutzt die Kanäle auf Social Media.“
Von Niels Britsch
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