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B 448 - Neue Hoffnung für einen Lückenschluss

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Von: Frank Sommer

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Die Bundesstraße 448 endet seit Jahrzehnten am Bieberer Berg. Foto: Sommer
Die Bundesstraße 448 endet seit Jahrzehnten am Bieberer Berg. Foto: Sommer © Sommer

Es gibt neue Hoffnung für einen Lückenschluss an der Bundesstraße 448. Der Masterplan sieht den Bau einer Verbindung hin zur Mühlheimer Straße vor.

Offenbach – Die Autobahn 661 gehört dazu, ebenso die Bundesstraße 448: Schnellstraßen, die abrupt enden und, denen noch heute anzusehen ist, dass sie ursprünglich einmal ganz anders verlaufen sollten. Die A 661 sollte die unkomplizierte Anbindung an Darmstadt bringen – und endet an den Feldern Egelsbachs; die B 448, die einst bis zum Main geplant war, führt die Autos ans Nadelöhr des Bieberer Bergs.

Allerdings gibt es seit einigen Jahren wieder Hoffnung für einen Lückenschluss an der hiesigen Bundesstraße, zumindest im kleineren Rahmen. Der Masterplan sieht den Bau einer Verbindung hin zur Mühlheimer Straße vor. Durch die anstehende Entwicklung des Geländes des ehemaligen Güterbahnhofs und des Alessa-Areals ist diese mögliche Anbindung aktueller denn zuvor.

Offenbach: Vorstellung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im vergangenen Jahr

Vor knapp einem Jahr stellte die Stadt die vorläufigen Ergebnisse der 2016 ausgeschriebenen Machbarkeitsstudie vor. Seitdem ist es still geworden um das Projekt, ein für September vergangenen Jahres angekündigter Abschlussbericht ließ auf sich warten.

Wie Baudezernent Paul-Gerhard Weiß (FDP) auf Nachfrage unserer Zeitung bestätigt, wird aktuell am Abschlussbericht  geschrieben. Welche Trasse bevorzugt werde, dazu könne er sich noch nicht äußern. Allerdings hat er schon zwei Zahlen parat: Durch den Bau der Verbindungsstraße könne der Verkehr und das Schadstoffaufkommen auf der Unteren Grenzstraße deutlich reduziert werden. „Laut den Berechnungen würde eine Verbindungsstraße das Verkehrsaufkommen dort um 15 Prozent und die Schadstoffemissionen um 20 Prozent mindern“, sagt Weiß. Mit Blick auf die generell hohen Schadstoffwerte an der Unteren Grenzstraße würde die Verbindungsstraße demnach für Entlastung sorgen.

B 448: Diskussion um verschiedene Varianten

Mehrere Varianten für eine Trasse wurden im vergangenen Jahr vorgestellt, die man grob auf drei Korridore reduzieren kann: Zwei der möglichen Streckenverläufe würden die vorhandenen Brücken an der Laska- und Ulmenstraße nutzen, für eine andere Strecke wäre ein Tunnel unter den Bahnschienen nötig. Alle drei Strecken sind jedoch „konfliktgeladen“, wie es seinerzeit im Ausschuss hieß. Mal würde das Wohngebiet An den Eichen abgeschnitten, mal wären die Kleingärten von der Trassenführung betroffen. Die Linke hatte vergangenen März angesichts der Probleme der Trassenführungen einen Antrag auf Beendigung der Planungen gestellt, diesen dann aber in der Stadtverordnetenversammlung wieder zurückgezogen.

So visualisierte unsere Zeitung 2018 die angedachte Verlängerung zur Mühlheimer Straße. Im vergangenen Jahr wurden dann drei Korridore für mehrere mögliche Trassen vorgestellt. Im Abschlussbericht soll eine neue Streckenvariante vorgestellt werden
So visualisierte unsere Zeitung 2018 die angedachte Verlängerung zur Mühlheimer Straße. Im vergangenen Jahr wurden dann drei Korridore für mehrere mögliche Trassen vorgestellt. Im Abschlussbericht soll eine neue Streckenvariante vorgestellt werden © Karte: mk / Maps4news

Inzwischen, das ist aus dem Rathaus zu hören, werden wieder andere Trassenführungen untersucht, manche der im vergangenen Jahr vorgestellten Strecken wurden bereits verworfen. Nach den Ergebnissen aus naturschutzrechtlichen Untersuchungen des vergangenen Jahres werden im Bauausschuss nun die verkehrsplanerischen Ergebnisse im Abschlussbericht vorgestellt.

Für Weiß steht eine Realisierung der Trasse nach jetzigem Stand aber außer Frage. „Die Verbindungsstraße ist eine Möglichkeit, den Gewerbegebieten im Osten eine Zukunft zu geben und erfüllt eine Umgehungsfunktion, die der übrigen Stadt viel Verkehr und Schadstoffe ersparen kann.“

Lückenschluss B 448: Abschlussbericht ohne Kostenprognose

Eine Kostenprognose wird der Abschlussbericht allerdings nicht enthalten, schon bei der Vorstellung im vergangenen Jahr gab es zu den finanziellen Aspekten einer Realisierung des komplizierten Projekts keine Einschätzung. Laut Weiß wird die Kostenschätzung erst im nächsten Schritt erfolgen. Sicher ist aber, dass ein Ausbau nur mittels Förderung realisierbar sein wird. „Wir werden jeden verfügbaren Fördertopf anzapfen“, sagt er.

Eigentlich sollte der Abschlussbericht im Bauausschuss vorgestellt werden, für April hatte Weiß eine Bürgerinformation geplant – das war der Stand, bevor das öffentliche Leben durch das Corona-Virus zum Erliegen kam. Wann die Pläne nun veröffentlicht werden und wann eine Bürgerinformation dazu von der Stadt angesetzt wird, steht momentan noch nicht fest.

von Frank Sommer

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