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Millionen-Investition: Zwei neue Kunstrasenplätze in Offenbach

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Von: Frank Sommer

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Sportstätten in Offenbach werden nach und nach modernisiert: Noch in diesem Jahr werden zwei veraltete Tennenplätze in Kunstrasenplätze umgewandelt.

Offenbach – Die Sportstätten in Offenbach werden nach und nach modernisiert, je nach Kassenlage der Stadt: So erhielt das Schwimmbad eine neue Traglufthalle, seit 2016 konnten auch vier Kunstrasenplätze eingerichtet werden. Noch in diesem Jahr werden zwei völlig veraltete Tennenplätze ebenfalls in Kunstrasenplätze umgewandelt: auf der Anlage in Tempelsee und am Bierbrauerweg.

Beide Plätze sind stark frequentiert, mit der Modernisierung erhofft die Stadt, dass die Felder noch intensiver genutzt werden können, vornehmlich in der kalten Jahreszeit. „Normalerweise beträgt die Nutzungsdauer für Tennenplätze zwischen 1000 und 1200 Stunden im Jahr, mit dem modernen Kunstrasen erhöhen wir die Nutzungsdauer auf 2500 Stunden“, sagt Oberbürgermeister und Sportdezernent Felix Schwenke (SPD). Am Bierbrauerweg trainieren unter anderem der VfB Offenbach, der FC Maroc oder eine Inklusionsmannschaft, in Tempelsee mehrere Mannschaften der Gemaa oder von Portugues Offenbach, dazu jeweils noch Betriebssportgruppen.

Mit rund 1,4 Millionen Euro rechnet die Stadt für das Vorhaben in Tempelsee. Dort müssen auch die Flutlichtmasten erneuert werden. Zwar wurde dort bereits in den vergangenen Jahren die Anlage auf LED-Leuchten umgestellt, doch die sechs Masten sind marode und müssen ausgetauscht werden.

In Tempelsee wird der Tennenplatz zur Oberen Grenzstraße hin durch einen Kunstrasenplatz ersetzt. Außerdem müssen die Flutlichtmasten erneuert werden.
In Tempelsee wird der Tennenplatz zur Oberen Grenzstraße hin durch einen Kunstrasenplatz ersetzt. Außerdem müssen die Flutlichtmasten erneuert werden. © häsler

Offenbach modernisiert Sportstätten: Keine nennenswerte Kostensteigerung

Teurer wird der Bau am Bierbrauerweg, 1,8 Millionen Euro sind dafür eingeplant. Dass der Kunstrasenplatz dort teurer ausfällt als in Tempelsee, liegt an mehreren Faktoren, wie die Stadt betont: Einerseits ist das Spielfeld 200 Quadratmeter größer als das in Tempelsee, außerdem erhält die Anlage einen barrierefreien Zugang. Für die Entwässerung des Platzes müssen außerdem Kanalarbeiten für drei Zisternen durchgeführt werden.

Erstaunlicherweise sorgt die Besonderheit des Platzes für keine nennenswerte Kostensteigerung: Das Keller- und Stollensystem unter dem Platz erhielt bereits vor zehn Jahren eine statische Ertüchtigung durch Betonverfüllung. Lediglich an einem Lüftungskamin müsse gearbeitet werden, sagt Désirée De Visser von der Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft OPG. Allerdings sei im Vorfeld schon Geld für Gutachten zur Statik oder zur Fledermauspopulation in den Lüftungskaminen in die Hand genommen worden, was miteingerechnet werde.

Sportstätten in Offenbach werden modernisiert: Kunstrasenplätze in der Kritik

Vor einigen Jahren waren Kunstrasenplätze wegen der Problematik um Mikroplastik in der Kritik: Bei der Nutzung der Plätze geriet durch den Abrieb Mikroplastik aus dem verarbeiteten Kunststoffgranulat in die Erde. Doch bereits bei den ersten neuen, seit 2016 entstandenen Plätzen in der Stadt wird auf umweltfreundlichere Verfahren gesetzt. Zur Stabilisierung der Kunststoffhalme setzt man in Offenbach statt auf Kunststoffgranulat auf eine Lösung mit Quarzsand. Zehn Kilogramm Quarzsand pro Quadratmeter werden aufgetragen, für beide Plätze werden insgesamt 138 Tonnen benötigt.

Zur Entwässerung wird im Untergrund noch eine Drainage gelegt, nur am Bierbrauerweg sind dafür noch Kanalarbeiten nötig, da Zisternen fehlen. Überschüssiges Wasser auf dem Kunstrasen soll zum Versickern ablaufen.

Anfang Februar entscheiden die Stadtverordneten über das Projekt, eine Zustimmung gilt als sicher. Gebaut werden soll an beiden Standorten von Mai bis September. „Bei den vier Kunstrasenplätzen, die wir seit 2016 gebaut haben, sind wir immer im Kostenrahmen geblieben“, sagt Sportamtsleiter Manfred Ginder – er erwartet, dass dies auch auf die Projekte in Tempelsee und am Bierbrauerweg zutrifft. (Frank Sommer)

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