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Erklärungsnot in Offenbach: Stadt äußert sich nach Tod von Fußgängerin (17)

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Der Fahrer eines schwarzen Audis kollidierte am Mittwochabend mit einem Fußgänger. Dieser wurde bei dem Unfall tödlich verletzt.
Der Fahrer eines schwarzen Audis kollidierte am Mittwochabend mit einem Fußgänger. Dieser wurde bei dem Unfall tödlich verletzt. © 5Vision

In Offenbach stirbt eine Jugendliche bei einem Unfall an einem nicht freigegebenen Zebrastreifen. Die Stadt und die Baufirma müssen Stellung nehmen. 

Update vom Mittwoch, 23.02.2022, 11.47 Uhr: Nach dem tödlichen Unfall am Mittwochabend (16.02.2022) in der Kaiserleistraße nimmt die Stadt Offenbach nun ausführlich Stellung. Am Dienstag (22.02.2022) war herausgekommen, dass der dortige Zebrastreifen keine Freigabe durch die Straßenverkehrsbehörde hatte (siehe Update vom 22.02.2022). An dem Fußgängerüberweg war eine 17-Jährige gestorben, als sie im Dunkeln von einem Elektroauto gerammt wurde.

Laut Stadtsprecher Fabian El Cheikh hat der Magistrat bereits im September 2021 die Einrichtung eines Fußgängerüberwegs an dieser Stelle beschlossen. Ein solcher müsse ausreichend gut beleuchtet, beschildert und auf der Fahrbahn markiert sein. Ein entsprechender Auftrag dazu sei an eine Baufirma gegeben worden. Eine mobile Ampel hätte bis zur Freigabe den Überweg absichern sollen.

17-Jährige tot nach Unfall in Offenbach: „Straße generell beleuchtet“

Aktuell fehlen laut El Cheikh zwar noch Leuchtkörper auf den neuen Lampenmasten, die noch geliefert werden müssen. Aber es gebe eine Straßenbeleuchtung entlang der Kaiserleistraße. El Cheikh: „Die Straße ist generell also beleuchtet.“ Der Zebrastreifen sei an dieser Stelle bei Nacht mit dem Autoscheinwerfer gut erkennbar gewesen, da die reflektierenden Schilder nicht abgehängt gewesen seien und die Markierung in frischem, hellen Weiß gestrahlt habe.

Eine Freigabe der Querung durch die Straßenverkehrsbehörde sei jedoch nicht erfolgt, weil die Beleuchtung noch fehlte und die Beschilderung noch nicht abgenommen worden sei. Der Stadtsprecher stellt nochmal klar: „Die Baufirma war beauftragt, so lange eine Fußgängerampel in Betrieb zu halten und die Schilder abzuhängen.“ Die Schuldfrage des Unfalls müssten nun die Ermittlungsbehörden klären. „Dieses Ergebnis müssen wir abwarten.“

Tödlicher Unfall in Offenbach: Tempomessungen auf Kaiserleistraße geplant

Auch könne die Stadt Offenbach noch nicht einschätzen, wie es dazu gekommen sei, dass die Fußgängerampel an diesem Abend bereits abgebaut war. „Wir haben die Baufirma um Stellungnahme gebeten, diese ist noch nicht eingetroffen“, sagt El Cheikh. Dass eine Baufirma mit einem solchen Vorhaben betraut werde, sei jedoch der übliche Vorgang. Im Zuge dieser Beauftragung werde der Baufirma auch stets die Verkehrssicherungspflicht während der Bauarbeiten bis zur vollständigen Abnahme durch die Straßenverkehrsbehörde übertragen, erklärt der Stadtsprecher. „Die Baufirmen wiederum beauftragen in der Regel ein spezialisiertes Verkehrssicherungsunternehmen, das die notwendigen Maßnahmen zur Verkehrssicherung im Auftrag der Baufirma umsetzt.“

Unabhängig vom Ausgang der Untersuchung steht aber laut El Cheikh fest, dass die Kaiserleistraße kein Unfallschwerpunkt ist. Es seien aber nach dem schrecklichen Vorfall Hinweise von ansässigen Unternehmen bei der Stadt eingegangen, die dort zu schnelles Fahren beklagten. Deshalb wolle die Stadt, so El Cheikh, jetzt in der Kaiserleistraße Geschwindigkeitsmessungen mit dem Seitenradar vornehmen.

Erkenntnisse rücken Tod von Fußgängerin (17) in neues Licht

Update vom Dienstag, 22.02.2022, 09.30 Uhr: Im Fall der getöteten Fußgängerin an der Kaiserleistraße in Offenbach gibt es Erkenntnisse, die den tragischen Unfall in einem neuen Licht erscheinen lassen. Denn offenbar war der Fußgängerüberweg, den die junge Frau im Dunkeln überqueren wollte und dabei von einem Elektro-Auto gerammt wurde, noch gar nicht von der Straßenverkehrsbehörde freigegeben worden.

Direkt nach dem Unfall hatte die Stadt Offenbach dort eine provisorische Ampel aufbauen lassen, den weißen Zebrastreifen auffällig mit gelben Streifen überklebt und ihn so unwirksam gemacht. Dazu wurden Müllsäcke über die Überwegs-Hinweisschilder gestülpt. Ein Aufwand, der auch Leser Michael Kreienberg seltsam vorkam. „Tatsächlich wirkt das Ungültigmachen des erst vor Kurzem eingerichteten Zebrastreifens wie eine Art bauliches Eingeständnis.“ Er selbst gehe dort fast täglich entlang und wisse, dass die Stelle vor der Brücke ohne Tageslicht, wie auch die ganze Kaiserleistraße, besonders dunkel und schlecht beleuchtet sei.

Tödlicher Unfall in Offenbach: Zebrastreifen war „noch nicht freigegeben“

Damit konfrontiert, räumt Stadtsprecherin Kerstin Holzheimer ein: „Der Fußgängerüberweg ist bisher nicht fertiggestellt und nicht von der Straßenverkehrsbehörde freigegeben.“ Die Verwaltung habe eine Baufirma beauftragt, dort einen Fußgängerüberweg zu bauen. Während der Arbeiten sei auch eine provisorische Fußgänger-Ampel installiert worden. Für den 18. Februar, also zwei Tage nach dem Unfall, ist laut Stadt ein Ortstermin mit der Baufirma geplant gewesen.

Aber: „Offenkundig wurde die provisorische Ampel zwischenzeitlich entfernt, obwohl sie bis zur Fertigstellung des kompletten Fußgängerüberweges hätte stehen bleiben sollen“, sagt Holzheimer. „Warum dies so war, wird derzeit untersucht.“ Der Stadt jedenfalls war schon vor dem Unfall bekannt, dass „die Beleuchtung wegen langer Lieferzeiten noch nicht installiert war und auch aus diesem Grund war der Zebrastreifen noch nicht freigegeben.“ Dass die neue Ampel nun so schnell wieder aufgestellt und die Schilder verhüllt worden waren, dient laut Holzheimer der Absicherung des Übergangs.

Derweil liegt laut Polizeisprecherin Andrea Ackermann immer noch nicht das Ergebnis des Blutalkoholtests des Fahrers vor. Dieser hatte am Unfallort, so die Polizei, „erste Anzeichen einer Alkoholisierung“ gezeigt. (Christian Reinartz)

Tragischer Unfall in Offenbach: Fußgängerin (17) stirbt

Erstmeldung vom Donnerstag, 17.02.2022, 11.20 Uhr: Offenbach - In Offenbach ist es am Mittwochabend (16.02.2022) zu einem tödlichen Unfall gekommen. Der 31 Jahre alte Fahrer eines schwarzen Audi übersah gegen 20.15 Uhr aus bislang ungeklärter Ursache in der Kaiserleistraße in Offenbach eine 17 Jahre alte Fußgängerin, die gerade einen Zebrastreifen überquerte. Dies teilte die Polizei am Donnerstag (17.02.2022) mit.

Trotz Reanimationsmaßnahmen verstarb das 17 Jahre alte Mädchen noch an der Unfallstelle. Wegen ersten Anzeichen einer möglichen Alkoholisierung musste der Audi-Fahrer auf richterliche Anordnung hin eine Blutprobe abgeben. Zudem wurde sein Führerschein einbehalten.

Tödlicher Unfall in Offenbach: Audi des Verursachers sichergestellt

Wie genau es zu dem Unfall in der Kaiserleistraße in Offenbach kommen konnte, soll laut Polizei nun ein Gutachten klären. Das Auto des 31 Jahre alten Fahrers wurde sichergestellt. (msb)

Bei einem Unfall in Offenbach wurde ein Fahrradfahrer tödlich verletzt. Er war in der Innenstadt unterwegs, als er mit seinem Fahrrad stürzte.

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