25. 000 Liter Glühwein gehen über die Theken: Besucher genießen Offenbacher Weihnachtsmarkt „in vollen Zügen“
Der Weihnachtsmarkt in Offenbach ist ein voller Erfolgt, freut sich der Veranstalter. Doch mit der Besinnlichkeit ist es noch lange nicht vorbei.
Offenbach – Etwa 25. 000 Liter Glühwein werden in diesem Jahr auf dem Offenbacher Weihnachtsmarkt ausgeschenkt. Ein stattlicher Teil davon wurde allein am 19. November getrunken, dem umsatzstärksten Tag bisher. Klaus Kohlweyer von der Pro Of Gmbh, dem Veranstalter des Marktes, zieht insgesamt eine positive Zwischenbilanz für den weihnachtlichen Budenzauber – auch wenn die Energiekosten vielen Händler das Leben schwer machen.
„Die Leute wollen unbedingt raus und genießen das jetzt in vollen Zügen“, sagt Kohlweyer. Die frühe Eröffnung am 14. November sei genau das Richtige gewesen, sowohl für Besucher als auch für Schausteller. „Nach den zwei Corona-Jahren wollten wir den Ausstellern mit der Öffnung Mitte November Hilfestellung geben. Die wirtschaftlichen Folgen der Krise sind noch lange nicht zu Ende“, sagt der Unternehmer.
Hohe Energiekosten machen Ausstellern auf dem Offenbacher Weihnachtsmarkt zu schaffen
Mit den hohen Energiekosten steht nun die nächste Herausforderung vor den Weihnachtshütten. So habe der beliebte Suppenstand für dieses Jahr abgesagt: „Damit sich das gelohnt hätte, hätte die Suppe neun Euro kosten müssen“, rechnet Kohlweyer vor.

Auch die Fettpreise hätten sich vervierfacht, was der Kartoffelpufferstand und die Pommeshütte deutlich spüren würden. Neben den hohen Einkaufskosten für Lebensmittel stehen die Aussteller in dieser Adventszeit auch durch den Mindestlohn unter Druck. Die Personalkosten seien um 26 Prozent gestiegen, sagt Kohlweyer. „Die Gewinnquote ist insgesamt gesunken, doch die Beschicker sind absolut zufrieden.“
Weihnachtsmarkt in Offenbach: Auch Frankfurter finden den Weg in die Nachbarstadt
Schließlich war die erste Öffnungswoche die bisher umsatzstärkste des bisherigen Weihnachtsmarktes. Dieser lockt neben den Offenbachern auch zunehmend Besucher aus der Nachbarstadt an. „Hier sind mehr Frankfurter, als manche vielleicht glauben“, sagt Kohlweyer und lächelt verschmitzt. In Offenbach sei nicht so viel Gedrängel. Und es sei alles da, was man brauche, habe ihm ein Frankfurter Ehepaar vor ein paar Tagen versichert, berichtet der Unternehmer.
Was den Weihnachtsmarkt so besonders macht? Die Aufenthaltsqualität, auch im Winter, findet Kohlweyer. Besonders beliebt seien die sieben kostenlos buchbaren Sitzhütten, in denen bis zu 80 Personen einen beheizten Platz finden könnten. „Das wird bisher richtig gut angenommen, und auch Weihnachtsfeiern finden dort statt“, sagt er.
Weihnachtsmarkt in Offenbach punktet mit Vereinshütte und hat regionalen Nachholbedarf
Neben dem Gemütlichkeitsfaktor, der oft auch die Verweildauer erhöhe, punktet das Offenbacher Weihnachtstreiben offenbar mit seiner Vereinshütte. „Die haben wir jetzt schon zum zweiten Mal. In diesem Jahr bekommen 42 Vereine die Möglichkeit, sich dort zu präsentieren“, sagt Kohlweyer. Das städtische Ehrenamt zu stärken, liegt ihm am Herzen. Denn was das regionale Angebot angehe, könne der Markt noch ein bisschen aufholen. In der Tat bildet der Offenbach-Anteil mit nur fünf Ausstellern von insgesamt 26 das Schlusslicht.

Ein Dämpfer in diesem Jahr sei die Energiekrise. „Wir haben die Beleuchtung in der Innenstadt halbiert. Auf unsere 100 beleuchteten Tannenbäume, die wir sonst immer zwischen den Ständen aufgestellt haben, mussten wir auch verzichten“, zählt Kohlweyer auf.
Vegane Köstlichkeiten auf dem Weihnachtsmarkt in Offenbach
Laut dem Unternehmer beleben die Lichter der Weihnachtshütten trotz allem die Innenstadt. Die Besucherfrequenzen seien dauerhaft hoch und Zwischenfälle habe es bislang nicht gegeben.
Abgesehen von den 25 000 Litern Glühwein sei der in diesem Jahr zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt angesiedelte vegane Churros-Stand ein voller Erfolg: „Ich bin davon überzeugt, dass sich die vegane Ernährungsweise in Zukunft ausbreiten wird. Wenn wir Bewerbungen von veganen Beschickern hätten, würden wir diese auch bevorzugen“, stellt Kohlweyer klar.
Abschlusskonzert auf dem Weihnachtsmarkt in Offenbach mit dem Oratorienchor
Nun freut er sich erstmal auf das Abschlusskonzert auf der Hauptbühne vor dem Rathaus am Freitag, 23. Dezember, um 18 Uhr mit dem Offenbacher Oratorienchor.
Für den Endspurt des Weihnachtsmarktes nach den Feiertagen vom 27. bis zum 29. Dezember prognostiziert Kohlweyer einen weiteren Besucheransturm: „Den Run nach Weihnachten sollte man nicht unterschätzen. Viele Leute kommen zum Eintauschen der Gutscheine vorbei und beleben das Geschäft nochmal richtig.“ (Lisa Mariella Löw)