Schlechte Nachrichten für dreiste Falschparker: Task-Force Verkehr geht an den Start

Die Offenbacher Stadtpolizei wächst weiter. Insgesamt vier zusätzliche Einsatzkräfte sollen zukünftig speziell dreiste Falschparker und sonstige Sünder auf vier Rädern ins Visier nehmen – und zwar als Task-Force Verkehr.
Offenbach – Das Besondere: Die vier Kollegen sind allesamt ausgebildete Stadtpolizisten und unterstehen direkt Stadtpolizeichef Lothar Haack sowie seinem Stellvertreter Pascal Becker. „Je nach aktueller Beschwerdelage werden wir diese Truppe zu den Punkten schicken, wo es gerade klemmt“, kündigt Haack an.
Laut ihm gibt es in Offenbach für die Task-Force einiges zu tun. Vor allem die vielen Falschparker in den Fußgängerzonen und diejenigen, die die Radstreifen ignorierten, müsste zukünftig mit hartem Durchgreifen rechnen. „Wenn man sich mal die Frankfurter Straße anschaut, wo immer wieder die Fahrradstreifen zum Halten genutzt werden, um mal eben schnell was abzuholen, kann man schon erahnen, wo unsere Leute ansetzen werden“, sagt Haack. Vollzählig sei die Task-Force allerdings noch nicht. Ein Kollege sei bereits im Dienst, die weiteren folgten im März und April.
Task-Force finanziert sich selbst über Ordnungsgelder
Finanziert werden die zusätzlichen Stellen durch die zu erwartenden Ordnungsgelder, ist Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß überzeugt. Das sei auch der Grund, warum man schon jetzt mit der Einstellung begonnen habe, anstatt die Genehmigung des Haushalts abzuwarten. Deshalb habe man „ordentlich Dampf“ gemacht, um diese Stellen schnell ausschreiben zu können. „Wir haben festgestellt, dass das Regelbewusstsein bei vielen stark nachgelassen hat und wir gerade im Innenstadtbereich mehr und vor allem gezielte Kontrollen durch fachlich versierte Kollegen mit weitreichenden Befugnissen brauchen.“
Lothar Haack ist optimistisch, dass die neue Task-Force etwas bewegen wird. „Wir versprechen uns davon einen spürbaren Effekt auf die zum Teil vorherrschende Mentalität, das Auto immer und überall einfach mit Warnblinker abzustellen.“ Aktuell stellt Haack auch die Stadtwachen-Struktur grundlegend um. Statt bisher vier Dienstgruppen mit jeweils zehn Leuten, werden zukünftig fünf Dienstgruppen mit jeweils acht Einsatzkräften in der frisch bezogenen Stadtwache an der Berliner Straße/Ecke Marktplatz Dienst schieben. „Durch die neu geschaffene Task-Force erhöhen wir die Zahl der Einsatzkräfte tagsüber so dauerhaft von zehn auf zwölf.“ In den Nachtstunden verringere sich allerdings der Personalstand. Dann seien nur acht statt bisher zehn im Einsatz.
Umstellung der Dienstgruppenstruktur ist Gewinn für alle Beteiligten
Die Umstellung sei für alle Bereiche und auch für die Beteiligten ein Gewinn, verspricht er. „Wir hatten bisher die Situation, dass unsere Leute durch ihre Dienste automatisch Überstunden angehäuft haben“, erklärt der Stadtpolizei-Chef. Durch die Aufteilung auf fünf Gruppen entständen nun Freiräume, die für erforderliche Schulungen und Ausbildungstermine genutzt werden sollen. Zusätzlich habe sich ein Kollege zum Ausbilder weitergebildet und werde nun regelmäßig die Truppe in Sachen Einsatztaktik, Umgang mit Waffen und Selbstverteidigung schulen.
„Ganz nebenbei ist der Dienstrhythmus für die Kollegen weniger belastend“, argumentiert Haack. Bisher habe man drei Tage Dienst schieben müssen und dann drei Tage frei gehabt. Nachts sei das eine Ochsentour. „Jetzt treten meine Leute zwei Schichten an und haben drei Tage frei. Das ist deutlich besser zu verkraften.“