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Straßenbahn und Radschnellwege: Neuer Verkehrsplan für Offenbach soll 2023 beschlossen werden

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Von: Frank Sommer

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Luftbild von Offenbach.
Der Verkehrsraum in Offenbaum soll laut Verkehrsentwicklungskonzept neu geordnet werden. © Axel Häsler

Im kommenden Jahr soll in Offenbach Schwung in den Beschluss des Verkehrsentwicklungsplans 2035 kommen.

Offenbach - Still geworden ist es in den vergangenen Monaten um den Verkehrsentwicklungsplan 2035: Nach dem Grundsatzbeschluss Anfang 2021 und mehreren Bürgerbeteiligungen auch in diesem Jahr war zuletzt wenig zu hören von dem Vorhaben. Das soll sich 2023 ändern, wie Owen Dielemann vom beauftragten Darmstädter Planungsbüro Zentrum für integrierte Verkehrssysteme (ZIV) kürzlich im Planungsausschuss erklärte.

Am Entwicklungsplan werden die letzten Handgriffe ausgeführt, im Februar soll der Magistrat diesen beschließen. Die Stadtverordneten sollen anschließend in ihrer Sitzung im März diesen diskutieren.

Vorausgegangen ist eine längere Bürgerbeteiligung, zunächst, der Corona-Pandemie geschuldet, in Form von Online-Formaten von Ende 2021 bis Januar 2022, dann mit Mobilitätsforen in den Stadtteilen. Da Senioren und Jugendliche bei der bisherigen Beteiligung nach Aussage der Planer zu kurz gekommen waren, gab es noch einmal eigene Möglichkeiten für diese, ihre Wünsche und Ideen zu formulieren.

Neuer Verkehrsentwicklungsplan für Offenbach: zwölf Schlüsselmaßnahmen

Acht Handlungsfelder und 53 konkrete Maßnahmen listet der Verkehrsentwicklungsplan nach bisherigem Stand auf, um ein Konzept für die künftige Neuordnung und Nutzung des öffentlichen Verkehrsraums für Fußgänger, Radfahrer und motorisierten Liefer- und Individualverkehr zu erstellen.

Dazu gibt es zwölf sogenannte Schlüsselmaßnahmen für ein zukunftsorientiertes Mobilitätsmanagement und -angebot: Manches liest sich mit Blick auf die Finanzierung oder das zur Verfügung stehende Raumangebot utopisch, anderes ist etwa durch die Vereinbarung mit der Initiative Radentscheid schon bekannt. Bei anderen Projekten sind Konflikte unterschiedlicher Nutzergruppen vorprogrammiert.

Letzteres dürfte bei der Frage des Parkraums der Fall sein: Während der Öffentlichkeitsbeteiligung wiesen die Bürger auf den hohen Parkdruck und fehlende Abstellmöglichkeiten in der Stadt hin. Im Konzept wird ein gesamtstädtisches Parkraummanagement gefordert, zudem ist an eine teilweise Umnutzung von Flächen gedacht, was den zur Verfügung stehenden Raum weiter verknappen würde – die Diskussion zu dieser Thematik dürfte spannend werden.

Offenbach: Fragezeichen hinter der Finanzierung

Ebenfalls interessant werden wird in den kommenden Jahren die Wegeführung für die geforderte Radschnellverbindung durch die Stadt nach Hanau und Frankfurt: Informierte Kreise sprechen von einer Streckenführung etwa entlang der Marienstraße, was jedoch wohl zu Konflikten mit Anwohnern oder den Entwicklern des Post-Areals führen könnte.

Schon mehrfach von Bürgern in der Vergangenheit gefordert wurde eine Verbesserung der Ladeinfrastruktur für Elektro-Fahrzeuge. Entsprechende Ladeangebote zu schaffen, zählt zu den Schlüsselprojekten des Verkehrsentwicklungsplans. Eher limitiert scheinen die Einflussmöglichkeiten der Stadt in Sachen der dringend geforderten Attraktivitätssteigerung des Hauptbahnhofs, da ist die Bahn als Eigentümerin gefragt.

Auch der seit Jahren geäußerte Wunsch, dass die Straßenbahn wieder von der Stadtgrenze bis zur Innenstadt fahren soll, wie es früher der Fall war, ist Bestandteil des Konzepts. Allerdings wäre hierfür Geld nötig, über das Offenbach nicht verfügt. Zudem, so ist zu hören, sei es wünschenswert, dass eine Straßenbahn von der Innenstadt bis nach Bürgel verkehren sollte – doch auch in diesem Punkt sind die Fragen der Streckenführung wie der Finanzierung offen. (Frank Sommer)

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