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Offenbacher Volkshochschule bietet Live-Diskussion zur Bundestagswahl – Kritik an Kandidaten

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Von: Thomas Kirstein

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Gegen rechte Hetze: Das Bündnis Bunt statt braun geht immer wieder bei Auftritten von AfD-Größen in Offenbach auf die Straße.
Gegen rechte Hetze: Das Bündnis Bunt statt braun geht immer wieder bei Auftritten von AfD-Größen in Offenbach auf die Straße. © Schade

In Offenbach kann man die Direktkandidaten des Wahlkreises bei einer Podiumsdiskussion anhören. Die Auswahl der Kandidaten wird allerdings kritisiert.

Offenbach – Die Direktkandidaten des Wahlkreises 185 sind am Freitag, 10. September, entweder live oder via Bildschirm zu erleben. Die Volkshochschule Offenbach macht’s mit einer Podiumsdiskussion möglich. Auf Kritik stößt aber die Entscheidung, all jene Parteien zu berücksichtigen, die bereits 2017 einen Bewerber aufgestellt hatten. Das Bündnis Bunt statt Braun fordert die Vhs auf, die AfD-Frau Christin Thüne wieder auszuladen.

Am 26. September haben mehr als 200 000 Berechtigte der Stadt und des Landkreises Offenbach die Wahl: Welche oder welcher Direktkandidierende soll für den Wahlkreis 185 in den Bundestag einziehen? Welche Partei soll die Mehrheit der Abgeordneten im 20. Deutschen Bundestag stellen?

Offenbach: Teilnahme an Podiumsdiskussion vor Bundestagswahl auch online

Interessierte können zwei Wochen vor der Wahl die hiesigen Direktkandidaten 185 in einer Livediskussion erleben. Sie erfahren mehr über die individuellen politischen Schwerpunkte der Offenbacher Direktkandidatinnen sowie -kandidaten und die Wahlprogramme der Parteien. Auch die Beteiligung der Offenbacher ist gefragt: Sie sind aufgefordert, sich mit einer eigenen Frage einzubringen oder eine Anregung an das Podium weiterzugeben, die aus dem Blickwinkel Offenbachs wichtig für die Bundestagswahl ist.

Moderieren werden den Abend der ehemalige Offenbacher Stadtverordnete Dominik Imeraj und Vhs-Leiter Dirk Wolk-Pöhlmann.

Die Podiumsdiskussion ist für kommenden Freitag als Präsenzveranstaltung von 19 bis 21 Uhr im Vhs-Saal, Berliner Straße 77, geplant. Wegen der Pandemie-Situation ist die Platzzahl im Saal begrenzt, daher ist die Teilnahme auch online per Livestream möglich, der Link wird nach Anmeldung zugesandt.

Auch AfD zur Podiumsdiskussion geladen: Bündnis Bunt kritisiert Veranstalter

Unterdessen kritisiert das von vielen Gruppierungen und Einzelpersonen getragene Bündnis Bunt statt braun verwundert, dass die Volkshochschule auch die AfD aufs Podium gebeten hat.

Es gelte, eindeutig Position zu beziehen gegenüber allen verfassungsfeindlichen, nationalistischen, antisemitischen, rassistischen und diskriminierenden Ideologien und Aktivitäten, schreiben Ayhan Hishis, Sybille Schäfer, Rudolf Ostermann und Gisela Beez. Das Bündnis stelle sich gegen gegen jede Form der Ausgrenzung und Diskriminierung, auch gegen die AfD und ihre Hetze.

Live-Diskussion zur Bundestagswahl

Weitere Informationen zur Veranstaltung gibt es online unter www.offenbach.de/podiumsdiskussion-btwahl

Der AfD wirft das Bündnis vor, sie zeige mit Äußerungen ihrer Funktionäre und Mandatsträger, mit immer wieder zu Tage tretenden Verbindungen ins rechtsextreme Spektrum und auch durch ihr Verhalten und ihre Anträge in den Parlamenten, dass sie keine demokratische Partei sei.

Offenbach vor der Bundestagswahl: Klare Erwartungen an andere Kandidaten

Eine Teilnahme der AfD diene somit nicht der demokratischen Auseinandersetzung, sondern biete der AfD die Möglichkeit, mit ihren menschenverachtenden Positionen den Diskurs immer weiter nach rechts zu verschieben, stellt das Bündnis fest: „Dass die Vhs dieser Partei vor der Bundestagswahl ein Podium bietet und sie durch den gemeinsamen Auftritt mit den demokratischen Parteien bei diesen de facto einreiht, ist uns unverständlich.“ Die Vhs möge die Teilnahme von Christin Thüne rückgängig machen oder die Veranstaltung absagen. Von den Kandidaten der demokratischen Parteien erwartet Bunt statt braun, dass sie nicht gemeinsam mit der AfD auftreten.

Bei der zur parteipolitischen Neutralität verpflichtete Vhs ist man sich, so die Antwort auf eine Anfrage unserer Zeitung, einer Gratwanderung bewusst. Die Berücksichtigung einer rechtsextremen Partei mache es daher für den Moderator erforderlich, bei fremdenfeindlichen oder antidemokratischen Äußerungen „klare Kante“ zu zeigen. Im Übrigen ist es Aufgabe der demokratischen Parteien, sich mit den politischen und gesellschaftlichen Positionen der AFD im demokratischen Diskurs auseinander zu setzen. (tk)

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