Reihenweise von Autos gerammt: Offenbachs Problem-Poller sorgen für Kopfschütteln

In Offenbach sorgen die Holzpoller entlang der Hafeninsel für Ärger – und das gleich aus mehreren Gründen.
Die jüngst gesetzten Holzpoller entlang der Offenbacher Hafeninsel sorgen für Kopfschütteln. Und zwar gleich mehrfach. Schon wenige Tage nachdem die massiven Kanthölzer von einer Fachfirma in den Boden gepflanzt wurden, musste ein Teil der Poller wieder herausgerissen werden. Und das nur, um sie etwa 30 Zentimeter näher an der Fahrbahn wieder in die Erde zu rammen.
Den Grund dafür kennt der für die Hafeninsel zuständige OPG-Projektleiter Ulrich Lemke: „Die ausführende Firma hat sich nicht korrekt an die Pläne gehalten.“ Deshalb hätte ein nicht unerheblicher Teil der Poller neu gesetzt werden müssen. Er gehe von einem Kommunikationsproblem innerhalb der Firma aus.
Offenbach: Ärger wegen Poller geht weiter
Doch auch seitdem die dicken Holzpflöcke an der richtigen Stelle in die Baumscheiben getrieben worden sind, geht der Ärger kontinuierlich weiter. Denn einige der massenhaften Parkplatzsucher, die in den Abendstunden für eine Art Rush-Hour auf der Hafeninsel sorgen, scheinen wenig Respekt vor den lackfreundlichen Weichholzpollern zu haben. Beim Einparken kommt es offenbar immer wieder zum kalkulierten Stoßstangenkontakt.
Eine Anwohnerin berichtet von ihren Beobachtungen: „Ich habe schon mehrfach Autos gesehen, die sich beim Einparken ganz langsam herantasten, bis sie die Poller berühren.“ Dann werde noch etwas Druck ausgeübt, um ein paar Zentimeter herauszuholen. „Für einen Parkplatz hier, ist vielen jedes Mittel recht“, sagt sie kopfschüttelnd. Möglich ist das nur, weil die Holzpoller lediglich im relativ lockeren Erdreich stecken. Ein Fundament gibt es nicht. Die Folge: Nur ein Monat nachdem die Pflöcke gesetzt worden sind, sind mehrere davon windschief, einer wurde sogar komplett umgerammt. Ulrich Lemke sieht darin indes kein größeres Problem.
Ärger in Offenbach: Poller anzufahren ist eine Straftat
„Wenn einige Poller schief sind, ist das eben so“, sagt er. Er könne keine Notwendigkeit erkennen, das zu ändern. Pfosten, die komplett umgefahren worden seien, müssten dagegen neu gesetzt werden. „Solange sie aber ihre Funktion erfüllen, ist das nur eine optische Sache.“
Lemke stellt aber auch klar: Würde er jemanden beobachten, wie er einen der Holzpfosten anfährt und sich anschließend von dannen macht, würde er den Fahrer sofort anzeigen. „Was da geschieht, ist nämlich eine Straftat.“
Einen Grund, in Sachen Poller baulich nachzubessern, sieht Lemke auch auf lange Sicht nicht. Es gäbe auch gar keine andere technische Lösung, die eine realistische Option wäre. „Hätten wir dort Metallpfosten gesetzt, wären diese genauso schnell schief“, sagt Lemke. Und die Pflöcke in ein Betonfundament zu gießen, sei auch keine Lösung. „Das hat etwas mit der Haltbarkeit zu tun. Wenn diese Holzpfosten ihre Zeit hinter sich haben, können sie kostengünstig neu gesetzt werden.“ Zudem seien sie nachhaltig und passten optisch gut zur Hafeninsel. (Christian Reinartz)
Wer gehofft hatte, dank der neuen politischen Mehrheit würde es in Offenbach mit der Sperrung der Seitenstraßen des Wilhelmsplatzes schnell gehen, der wird enttäuscht.