Parkplatz „Nasses Dreieck“: „Die inoffizielle Müllkippe der Stadt“

Auf dem Parkplatz „Nasses Dreieck“ in Offenbach wird immer wieder Müll in jeder Form abgestellt. Er gilt als Problem-Parkplatz der Stadt.
Offenbach – Das „Nasse Dreieck“ ist Offenbachs Problemparkplatz. Denn gefühlt täglich wird auf der riesgien Schotterfläche gegenüber der Stadthalle illegal Müll abgeladen. Mal sind es nur einzelne, durchsichtige Hausmüllbeutel, mal ganze Berge an blauen Säcken. Mal laden die Müllsünder dort einen kaputten Stuhl ab, mal sind es ganze Wohnzimmereinrichtungen, die oft mitten auf den Platz geschmissen werden. Auch Bauschutt, Autoreifen oder Farbeimer werden dort immer wieder entsorgt. Meist im Dunkeln der Nacht, wenn der Parkplatz menschenleer ist und es keine Zeugen gibt. Aufräumen müssen dann die Stadtwerke am nächsten Tag.
Ein Mitarbeiter des Stadtservice vor Ort, der gerade einen Hausmüllsack, gefüllt mit vollen Windeln, hochwuchtet, macht seinem Ärger Luft: „Diese Leute haben kein Gewissen und wollen nur schnell und kostenlos ihre Dreck loswerden – und für viele ist das hier eben die inoffizielle Müllkippe der Stadt.“
Am Parkplatz am „Nassen Dreieck“ wird immer wieder illegal Müll entsorgt
Wie groß das Problem ist, verdeutlichen die offiziellen Zahlen. Allein 15 mal mussten die Mitarbeiter des Stadtservice im vergangenen Jahr ausrücken, um dort größere Müllablagerungen zu entfernen. Das erscheint erst mal nicht all zu viel. Allerdings räumt Stadtwerkesprecherin Laura Löffler ein: Die Straßenreinigung des Stadtservice reinigt den Parkplatz am Nassen Dreieck ohnehin einmal pro Woche und auch „die Kollegen und Kolleginnen aus der Entsorgung des Stadtservice sind einmal pro Woche vor Ort, um die Papierkörbe zu leeren.“ Sie bestätigt, dass das „Nasse Dreieck“ ein besonderer Schwerpunkt der illegalen Müllentsorgung ist. Allerdings gebe es auch noch andere Parkplätze, wo in ähnlichem Maße gesäubert werden müsse.
Die städtischen Müllermittler, die beim Offenbacher Ordnungsamt angesiedelt sind, kennen das „Nasse Dreieck“ bestens als Hotspot der Müllentsorgung und sind dort immer wieder im Einsatz. Die Gründe, warum gerade dieser Parkplatz für die Illegalentsorgung so beliebt ist, kennt Frank Weber, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes und für die Ermittlungen zuständig: „Der Platz ist mit Fahrzeugen, auch größeren, gut erreichbar und wenig einsehbar.“ Er zählt weiter auf: „Es ist dort wenig los, besonders in den Randstunden und nachts. Es gibt dort keine Nachbarschaft, keine Anwohner, die Einblick auf den Parkplatz haben.“ Und nach dem Entladen sei eine zügige Abfahrt über die Waldstraße möglich. (Christian Reinartz)