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Pelzige Schwimmer: Biberbau an der Bieber in Offenbach zerstört

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Seit Kurzem gibt es wieder Aktivitäten von Bibern an der Bieber in Offenbach. Doch nicht jeder ist Freund von den pelzigen Schwimmern. 

Offenbach – Schon seit Jahren werden in Rumpenheim, am Mainbogen und in der nördlichen Bieber an der Mühlheimer Stadtgrenze Biberaktivitäten beobachtet. Seit Jahresbeginn liegen Belege für mindestens ein Tier an der südlichen Bieber nahe der Obermühle vor.

Was Naturfreunde freut, gefällt offenbar nicht jedem – die städtischen Ämter ermitteln, nachdem ein Biber-Bau zerstört wurde. Beim Rote-Liste-Zentrum Tetrum wird der große Nager in der Vorwarnliste geführt.

Das Hauptrevier liegt auf Heusenstammer Gemarkung und reicht bis ins Naturschutzgebiet Erlensteg von Bieber. Inzwischen scheint es sich Richtung Offenbach auszudehnen. An einer stark frequentierten Stelle kurz vor der ersten Brücke südlich der Obermühle hatte der Biber (lateinisch: Castor fiber) Anfang Februar einen Damm errichtet.

Offenbach: Völlige Zerstörung von Bieber-Damm

Schon kurz danach wurden einzelne Äste entfernt. Zunächst fiel der Verdacht auf spielende Kinder oder frei laufende Hunde. Doch am 15. Februar wurde dem städtischen Umweltamt die völlige Zerstörung des Bauwerks gemeldet. Inzwischen haben Untere Naturschutzbehörde und Naturschutzbund dies bestätigt.

Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast.
Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. © Huni, Stadt

„Der Biber ist streng geschützt, seine Bauten dürfen nicht zerstört werden“ 

- Umweltamt Offenbach -

Das Amt betont: „Der Biber ist streng geschützt, seine Bauten dürfen nicht zerstört werden!“ Das bedeutet, dass ein Eingriff in die Dämme – Zerstörung, Absenkung, Verlegung von Drainagerohren – verboten ist beziehungsweise einer Ausnahmegenehmigung gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz bedarf.

Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast.
Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. © Huni, Stadt

Eine solche wurde für Bieber indes nicht eingeholt, weshalb die Untere Naturschutzbehörde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet hat. Und die Beamten haben offenbar ein Auge drauf: Mit Blick auf neue Aktivitäten wie den Wiederaufbau wird der Bi(e)berbau weiter scharf beobachtet.

Auch mitbauen ist an der Bieber in Offenbach nicht erlaubt

Was der Behörde aufgefallen ist: Immer wieder werden abgesägte Äste oder Grünschnitt auf dem Damm abgelegt. Dazu der eindringliche Hinweis: „Auch das Mitbauen am Damm stellt einen unzulässigen baulichen Eingriff dar.“ Am besten sei es, den Biber in Ruhe zu lassen und gebührend Abstand zu halten. Grundsätzlich freut sich das Amt über Meldungen zu Bibern oder Bildern, sofern sie aus „respektvoller Distanz“ aufgenommen sind. Probleme wie vom Biber verursachte Überflutungen oder Eingriffe von Menschenhand können Bürger per E-Mail an die Adresse umweltamt@offenbach.de melden. mk/pso

Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast.
Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. © Huni, Stadt

Rote Liste Zentrum

Das Rote-Liste-Zentrum ist eine vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) beauftragte und innerhalb einer Trägerinstitution eigenständig agierende Organisationseinheit. Es steht in direktem Kontakt mit ungefähr 650 Autoren von Roten Listen und trägt auf diese Weise zur Vernetzung mit weiteren Fachleuten bei. mk/pso

Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast.
Der Biber ist offenbar nicht jedem willkommen: Die Bilder zeigen von oben links einen intakten Damm, einen zerstörten Damm, abgesägte Äste obendrauf und einen von Biberzähnen bearbeiteten Ast. © Huni, Stadt

Nager renaturiert Flüsse und Bäche

Bald beginnt die Jungzeit des größten Nagetiers auf dem Kontinent: Von April bis Juni bekommt der Europäische Biber seine Jungen. Die Tiere werden bis zu 1,40 Meter lang, wobei der Schwanz, die Kelle, 30 Zentimeter ausmacht. Sie leben monogam, das Weibchen wirft einmal im Jahr zwei bis vier Junge, die es drei Monate lang ausgetragen hat.

Lange wurde der Biber gejagt. Doch seit inzwischen 15 Jahren kehrt er nach Deutschland zurück. Und wo der Biber lebt, steigt die Artenvielfalt: Die Fischdichte erhöht sich, die Fische werden größer, die Fischarten mehr.

Insgesamt gilt der Biber als äußerst nützliches Tier: Denn er renaturiert Flüsse und Bäche und baut Dämme und Burgen, in denen viele Tiere neue Lebensräume finden. Auch in Wohnhöhlen in der Uferböschung, den sogenannten Biberröhren, fühlt er sich wohl. Die Eingänge seiner Burgen oder Röhren liegen immer unter Wasser.

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