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Radentscheid Offenbach: In der Frankfurter Straße ist mehr als ein Eimer Farbe nötig

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Von: Frank Sommer

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Hier wird es für Radfahrer eng, der Radweg führt zwangsläufig über die alten Straßenbahngleise.
Hier wird es für Radfahrer eng, der Radweg führt zwangsläufig über die alten Straßenbahngleise. © Sommer

Radentscheid: Situation in der Frankfurter Straße muss sich bessern

Offenbach – Die Frankfurter Straße für den Radverkehr attraktiver zu machen, gehört zu den ersten Projekten, die umgesetzt werden sollen laut dem zwischen Stadt und der Initiative Radentscheid geschlossenen Abkommen. „In der parallel verlaufenden Berliner Straße gibt es doch einen Fahrradweg, weshalb also noch Radstreifen in der Frankfurter einrichten?“, meldeten sich Kritiker auch bei unserer Zeitung zu Wort.

„Den Radweg zu verbessern ist wichtig, weil die Frankfurter Straße die gewachsene Verbindung zwischen Oberrad und der Innenstadt ist“, betont Jochen Teichmann, Organisator der Initiative Radentscheid. Diese Strecke zu verbessern, bedeute, Kaufkraft wieder in die Innenstadt zu bekommen.

Doch bisher präsentiert sich die Frankfurter Straße ab Fußgängerzone bis Stadtgrenze höchst unterschiedlich für den Radverkehr, auch für Fußgänger und Autofahrer gibt es problematische Punkte. An einigen Punkten mag eine Auffrischung der Markierung ausreichen, an anderen ist deutlich mehr nötig als ein Eimer Farbe.

„Der Asphalt ist an einigen Stellen gut, an anderen sehr schlecht, da müsste er ersetzt werden“, sagt Teichmann. In Höhe des Ledermuseums ist gerade der Streifen stadtauswärts von Rissen durchzogen, in manchen Bereichen heben die Baumwurzeln den Asphalt und sorgen für Gefahr. Die alte Verkehrsinsel für den Straßenbahnausstieg vor der IHK stößt ebenfalls auf Kritik: Stadteinwärts müssen sich Autos und Radfahrer eine schmale Stelle teilen, stadtauswärts ist zwar Platz für einen sogenannten Angebotsstreifen, doch sind die Markierungen für sämtliche Verkehrsteilnehmer kaum noch zu erkennen, der Belag zudem in schlechtem Zustand.

Während an einigen Stellen der Frankfurter Straße problemlos ein Angebotsstreifen für Radfahrer eingerichtet werden kann, sind woanders Konflikte zu erwarten: Hier werden Parkplätze weichen müssen. Stadtauswärts ab der Kreuzung Tulpenhofstraße, könnten die Parkplätze erhalten bleiben, betont Teichmann. „Der Bürgersteig ist hier sehr breit und die ursprüngliche Markierung weist aus, dass die Autos hier parken sollen.“ Würde also korrekt markiert und geparkt, bliebe Platz für einen Angebotsstreifen. „So viele Parkplätze würden gar nicht wegfallen, wenn man hier geschickt plant.“

Der Betrieb der Ortho-Klinik müsse auf jeden Fall sichergestellt werden, betont Teichmann. Auch der Fußgängerweg ist sanierungsbedürftig: Baumwurzeln und herausragende Pflastersteine sorgen für so manche Stolperfalle für Menschen mit Geheinschränkungen.

„Eigentlich müssten die alten Straßenbahngleise raus“, sagt Teichmann und weist in Höhe der Haltestelle Wetterdienst auf die Fahrbahn: Durch die Verbreiterung der Haltestelle stadtauswärts würde ein Radfahrstreifen entlang der Gleise führen, die eine erhebliche Unfallgefahr darstellen. „Aber dafür wird wahrscheinlich das Geld nicht ausreichen“, sagt Teichmann.

In Höhe des Deutschen Wetterdienstes müssten stadtauswärts Parkplätze wegfallen, um einen Angebotsstreifen zu schaffen, stadteinwärts dürfte er problemlos zu markieren sein. Bereits auf Oberräder Gemarkung schaut die Situation für Fahrradfahrer dagegen ganz anders aus: Dort existiert schon längst ein abgetrennter Radfahrstreifen. „Wir brauchen hier eine durchgehende Verbindung für Radfahrer zur Innenstadt“, sagt Teichmann.

Infos im Internet

radentscheid-offenbach.de

Hier wird es für Radfahrer eng, der Radweg führt zwangsläufig über die alten Straßenbahngleise.
Hier wird es für Radfahrer eng, der Radweg führt zwangsläufig über die alten Straßenbahngleise. © Sommer
Lobenswert: Die Ampel für Radfahrer am Ende der Fußgängerzone ist hilfreich (links). Mangelhaft: Der Zustand gerade des Radfahrstreifens in Höhe des Ledermuseums.
Lobenswert: Die Ampel für Radfahrer am Ende der Fußgängerzone ist hilfreich (links). Mangelhaft: Der Zustand gerade des Radfahrstreifens in Höhe des Ledermuseums. © Sommer, Frank

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