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Ruder gegen Krebs in Offenbach: Für die gute Sache an den Riemen

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Von: Barbara Scholze

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In die Riemen gelegt haben sich die Teams bei der Regatta „Ruder gegen Krebs“. Zahlreiche Zuschauern verfolgten das Spektakel vom Ufer aus.
In die Riemen gelegt haben sich die Teams bei der Regatta „Ruder gegen Krebs“. Zahlreiche Zuschauern verfolgten das Spektakel vom Ufer aus. © Scholze, Barbara

RUDERN GEGEN KREBS Regatta lockt viele Teams und Zuschauer an den Main

Offenbach – Es ist eine Aktion, die vieles zusammenbringt, was das Leben ausmacht: Freude, Gemeinsamkeit, Herausforderung, ein bisschen Ausgelassenheit und körperliche Bewegung. Zur Benefizregatta „Rudern gegen Krebs“ der Stiftung „Leben mit Krebs“ in Kooperation mit dem Wassersportverein Bürgel füllen einmal mehr Ruderambitionierte und Zuschauer das Ufer am Regattaplatz in Bürgel. Fast 50 Teams haben sich für die gute Sache angemeldet.

Seit dem Jahr 2005 wird „Rudern gegen Krebs“ bundesweit in Kooperation mit örtlichen Rudervereinen ausgetragen. Die Einnahmen aus den Anmeldungen gehen an die Initiative „Sport und Krebs“, die gezielt Sportprogramme für Patienten bietet. Das vermindere Nebenwirkungen, verbessere das Wohlbefinden, mobilisiere und stärke die Belastbarkeit.

„Noch genießen wir ein bisschen Ruhe, aber gleich geht es hier los“, kündigt Wettbewerbs-Sprecher Arno Boes am frühen Morgen an. Gestartet wird mit dem Mix, den gemischten Teams, es folgen Männergruppen und anschließend kommen die Ruderinnen. Jeweils vier Aktive legen sich in die Riemen, die Fahrt selbst dauert nur wenige Minuten. Die gute Nachricht: Bis auf den Mix kommen alle direkt ins Halbfinale. Die Männer und Frauen, die zusammen in einem Boot sitzen, müssen aufgrund der hohen Anmeldezahlen eine weitere Qualifizierungsrunde absolvieren.

Tradition hat bei der bis auf die Coronazeit jährlichen Veranstaltung die kreative Namensgestaltung der Boots-Besatzungen.

Auf der Teilnehmerliste stehen die „Rodgaupaddler“, „Kapitän Balu und seine Crew“, der „Ponystall“ und die Gruppe von „Bis einer weint“. Neben den anfeuernden Fans sorgt DJ Frank Müller mit seiner Musik für höchste Motivation. Während sich die „BGU-Sharks“ und die „Fanta 4“ sogleich qualifizieren, dümpeln andere Boote, manchmal ein wenig hilflos, auf den sonnenbeschienenen Mainwellen. „Das macht nichts, die versuchen sich noch zu koordinieren“, kommentiert Sprecher Boes mit Humor. Offensichtlich sei die Mannschaft noch in der Phase, wo jeder für sich selbst rudere. Dabei setze die Veranstaltung tatsächlich bewusst auf die Amateure. „So soll es sein bei ,Rudern gegen Krebs’, es ist kein Experten-Wettbewerb und manches Team hat sich in den letzten Wochen erst gefunden“, betont Boes. Und so hat auch, wer in der ersten Runde nicht punkten kann, eine zweite Chance im sogenannten Hoffnungslauf.

Ein bisschen wie in einem Taubenschlag geht es währenddessen am Wechselsteg zu. Die einen müssen raus aus den Booten, andere gleich wieder rein. „Bitte rudert nicht bis hinter Frankfurt“, fordert der Sprecher auf. „Wir brauchen die Boote schnell, um im Zeitplan zu bleiben.“ Indessen lassen sich die Profis des Wassersportvereins nicht aus der Ruhe bringen und begleiten jeden Start mit Geduld. Mit Rütteln werden die Sitze festgemacht, noch einmal gilt es, die Ruder zu überprüfen und die Füße zu befestigen. Dann steigen Steuerfrau oder Steuermann des Vereins zu. Am Schluss bleibt immer noch Zeit für ein freundliches „Viel Erfolg“ vom Ruderprofi.

Als Stammteilnehmer des Ruderspektakels gilt auch ein Team der Stadtverwaltung mit dem Namen „Offenbacher Mainpiraten“. Mit großem Erfolg, mancher Pokal wurde schon gewonnen. Mittendrin ist, wie gewohnt, Frank Weber, Chef des städtischen Ordnungsamtes. „Klar haben wir trainiert, wenn auch nicht das ganze Jahr über“, erzählt er. Dabei verrät er auch, dass mancher im Team wenigstens ein bisschen Rudererfahrung habe.

Mehr auf der kompletten Amateurseite stehen die Besatzungen des Neu-Isenburger Unternehmens „International SOS“, das zum ersten Mal dabei ist und gleich mit drei Booten startet. „Wir sind froh, dass wir bis jetzt alle wieder heil angekommen sind“, sagt Nina Bischoff scherzhaft. „Es ist toll, wie viele Kollegen dabei sind“, freut sich Organisatorin Irith Schneider. „Und vielleicht belegen wir dann ja noch einen guten Platz“, hofft sie.

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