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Immer mehr Schüler in Offenbach: Schulbauten weiterhin teuerste Investition der Stadt

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Von: Frank Sommer

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Der Erweiterungsbau der Mathildenschule wird nach den Ferien in Betrieb genommen, danach muss der Bestandsbau saniert werden.
Der Erweiterungsbau der Mathildenschule wird nach den Ferien in Betrieb genommen, danach muss der Bestandsbau saniert werden. © Stadt/(Georg

Die Schulen in Offenbach sind voll. Um Platz für die immer zahlreicher werdenden Schüler zu schaffen, baut die Stadt – und investiert Millionen.

Offenbach – So manche Schule platzt aus allen Nähten: Zu Zeiten konzipiert, als Offenbach deutlich weniger Einwohner zählte und noch gänzlich andere pädagogische Anforderungen galten, sind die meisten heute schlicht zu klein. Nicht nur können sie kaum noch der Masse an Schülern Herr werden, auch für zeitgemäße Angebote wie Mensa oder Differenzierungsräume fehlt der Platz.

Folglich ist die Stadt seit Jahren dran, die einzelnen Schulstandorte nicht nur zu sanieren, sondern auch zu erweitern. Ein Kraftakt für die finanziell klamme Kommune. Mehr als 630 Millionen Euro wurden seit 2007 in den Bau von Bildungsstätten investiert. Im Etat für dieses Jahr sind Schulen und Kitas der größte Posten unter den 100 Millionen Euro schweren Investitionen. Dank der Inflation und der generellen Verteuerung in der Baubranche ist die Tendenz deutlich steigend.

Kosten für Schulsanierungen in Offenbach höher als gedacht

Und so ist man etwa bei der Sanierung und Erweiterung der Mathildenschule weit entfernt von den einst veranschlagten 21 Millionen Euro: Von voraussichtlich 34 Millionen Euro geht die Stadt nun bei diesem Bauprojekt aus. Die Arbeiten waren und sind jedoch dringend nötig: Schließlich wird die Schülerzahl dort von 800 auf 1000 steigen.

Der Erweiterungsbau an der Mathilden-, Arthur-Zitscher-Straße wird in wenigen Tagen – nach Ende der Sommerferien – in Betrieb genommen: Dort sind dann neben Differenzierungs- und Hausaufgabenräumen auch eine Küche und eine Mensa untergebracht. Der Bestandsbau wird nach Inbetriebnahme des neuen Gebäudes anschließend bis Ende 2024 energetisch saniert. Weitere Erweiterungen für die Mathildenschule sind im ehemaligen Polizeirevier vorgesehen, das sich im städtischen Besitz befindet und das zuletzt für Sprachkurse für Flüchtlingskinder genutzt wurde.

Offenbach: Auch Geschwister-Scholl-Schule wird teuerer als gedacht

Die Mathildenschule ist ebenfalls Beispiel für das Konzept der Stadt, die Schulen umzugestalten und den Anforderungen der kommenden Jahre in Bezug auf Schülerzahlen anzupassen. „Generell erweitern wir Schulen nicht einfach nur, sondern werten die jeweiligen Schulstandorte auch insgesamt deutlich auf“, sagt Stadtrat Paul-Gerhard Weiß.

Ähnlich ebenfalls – sowohl in Bezug auf die Anforderungen wie die explodierenden Kosten – das Bauprojekt Geschwister-Scholl-Schule in Bieber: Wegen steigender Schülerzahlen mangelte es auch dort an Platz, ein Teil des Altbaus, der sogenannte Schusterbau, war, jedoch nicht zu erhalten, und musste abgerissen werden. Der moderne Erweiterungsbau ist gerade im Entstehen, im dritten Quartal kommenden Jahres soll er fertiggestellt werden. Dann wird die Geschwister-Scholl-Schule sechs- statt wie bisher vierzügig. Die Kostensteigerung ist jedoch immens: Erst kürzlich mussten die Stadtverordneten ihre Zustimmung geben, dass das Budget um zehn Millionen Euro auf 39,5 Millionen Euro angehoben wurde.

Schulen in Offenbach sind überfüllt: Stadt baut neues Gymnasium

Auf steigende Schülerzahlen reagiert die Stadt mit der Errichtung eines neuen Gymnasiums: Die bestehenden Gymnasien verzeichnen einen starken Zulauf, sodass schon nach Erweiterungsräumen gesucht wird. Abhilfe ist nur durch eine neue sechszügige Schule für bis zu 1500 Schüler möglich, die auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs entstehen wird. Zum Jahresende werden die Ergebnisse des Architekturwettbewerbs vorgestellt, der Baubeginn ist für 2024 angesetzt. Mitte 2027 soll das Gymnasium in Betrieb gehen. Noch nutzt die Stadt die vor Jahren erstellte Kostenschätzung von 72 Millionen Euro, doch es darf als sicher gelten, dass sich dieser Betrag deutlich erhöhen wird – im schlimmsten Fall auf eine dreistellige Millionensumme. (Von Frank Sommer)

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