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Stand Up Paddling im Neubauviertel

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Von: Stefan Mangold

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Das Stehpaddeln durften Wassersportfreunde am Schnuppertag im Hafenbecken ausprobieren. © Roskaritz

Offenbach - Vor drei Jahren eröffnete Roland Lösel am Hafenbecken den Mainturm, ein Kiosk für die Sommermonate. Längst gibt es dort mehr als Eistüten oder Flaschenbier. Das neue kulinarische Angebot zündet zur Saisoneröffnung bei der Kundschaft. Von Stefan Mangold

Das sportliche auch: Die Trend-Aktivität „Stand Up Paddling“ ist nun auf dem Flussarm angekommen. Mit einem Brett auf dem Wasser balancieren, das geht dank des Trendsports „Stand Up Paddling“ (SUP) auch auf dem an Wellen armen Main. Roland Lösel bietet SUP jetzt am Fuße seines Leuchtturm-Kiosks im Hafenbecken an. Dabei geht Lösel so etwas wie eine geschäftliche Symbiose mit Robin Kassler ein. Der 38-jährige sportlich wirkende Mann, steht am Sonntag auf den Treppen zum Wasser und versichert drei jungen Frauen: „Es kann Euch nichts passieren“. Es sei denn, man stelle sich ganz „dabbisch“ an. Das wäre aber auch kein Unglück: Von einem Sturz in den Main ließe sich am nächsten Tag bei der Arbeit immerhin unterhaltsam erzählen.

Ab jetzt kann sich jeder Wassersportfreund während der Öffnungszeiten des Mainturms ein Brett und ein Paddel leihen. Kassler bietet außerdem zweimal die Woche Kurse in der Trendsportart an: freitags von 18 bis 20 und sonntags von 11 bis 13 Uhr. Heute ist Schnuppertag. Niemand muss Leih- oder Kursgebühren bezahlen.

Anfängern rät der Trainer, sich dem „Stand Up Paddling“ erst kniend zu widmen, dabei ein Gefühl fürs Gleichgewicht zu entwickeln und dann erst aufzustehen. Anders als beim Rudern, geschweige denn beim Windsurfen, kommt auf dem aufblasbaren Brett praktisch jeder irgendwie sofort voran, auch ohne die motorischen Feinheiten eines Könners zu besitzen. „Ein Familiensport“, drückt es Kassler aus. Gattin Nicole Kassler fordert derweil die schwarze Hündin Katara auf, ebenfalls aufs Brett zu gehen. Das Tier hat augenscheinlich keine Lust aufs Brett und lässt sich am Ende doch noch von der Herrin durch den Mainarm schippern.

Mit Aktionen, wie die am Hafenbecken, ändere Offenbach so langsam sein Gesicht, vermutet der in Hanau lebende Kassler. Das stimmt. Die Szenerie erinnert an Berlin. Von den Balkonen der neuen Eigentumswohnungen lässt sich glänzend beobachten, wie sich die Paddel-Probanden anstellen, die sich vor der Kulisse der Wolkenkratzer in der Nachbarstadt und dem Kleinen Feldberg im Taunus mühsam durchs Wasser kämpfen.

In Berlin gibt es außerdem viele Freiluftkneipen wie den Mainturm. In der Küche des Kiosk-Containers steht seit neuestem eine peruanische Köchin, die Tequeños und Empanadas, südamerikanische Varianten von Teigtaschen, rollt und faltet. Auf der einen Seite des Sommerlokals sitzen die Leute an Tischen, auf der anderen liegen sie auf Strandklappstühlen im Sand.

Die Idee von Kioskbetreiber Roland Lösel, südamerikanisches Essen anzubieten, rührt von persönlichen Erlebnissen. Der 34-jährige Diplom-Verwaltungswirt hatte elf Jahre für die Stadt gearbeitet. Drei Jahre, bevor er kündigte, reifte peu à peu der Gedanke, sich beruflich zu verändern. „Eine Kurzschlusshandlung war das keinesfalls”, sagt er.

Um damals zusätzliches Geld für eine lange Südamerikareise zusammen zu sparen, eröffnete der Bürgeler parallel zum festen Job seinen ersten Kiosk-Mainturm am Mainbogen. Den Schritt, sein Einkommen nach der Reise gänzlich anders zu verdienen, erklärt der Mann mit seinem Faible für schönes Wetter: “Ich wollte nicht acht Stunden im Büro sitzen, wenn draußen die Sonne scheint.”

Öffnungszeiten im Sommer: Montag bis Freitag, 16 bis 21 Uhr, Samstag 11 bis 22 Uhr, Sonntag 14 bis 21 Uhr. Bei gutem Wetter länger geöffnet. Weitere Infos gibt es hier.

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