Tuning für den Wochenmarkt

Die Stadtverwaltung hat mehrere Ideen und Maßnahmen formuliert, um den Wochenmarkt auf dem Wilhelmsplatz wieder attraktiver zu gestalten. Darunter eine Neuanordnung der Stände.
Offenbach – Dass der Offenbacher Wochenmarkt am Wilhelmsplatz immer mehr ausdünnt, kann keiner ernsthaft verleugnen. Vor allem dienstags schlagen weniger Händler ihre Verkaufsstände auf. In den vergangenen Wintermonaten war die Belegung so schlecht wie noch nie, heißt es dazu vonseiten der Marktbeschicker.
Nach der Berichterstattung unserer Zeitung über viele Kunden, die lieber zum Kaffeetrinken den Markt besuchen, statt ordentlich einzukaufen, schlugen die Emotionen zunächst hoch. Sowohl Kunden als auch Marktbeschicker diskutierten sich die Köpfe über die Zukunft von Offenbachs Kleinod heiß. Während die einen am Dienstag einen Spätmarkt für Berufstätige von 11 bis 19 Uhr forderten, schmeckte das vor allem den Erzeugern überhaupt nicht. Zuviel Ware würde im Sommer bei heißen Temperaturen welk werden, gaben sie an. Am Ende räumten alle ein: Es ist wohl mehr der gestörte Ablauf, den die Betreiber scheuen.
Bei der jüngsten Mitgliederversammlung des Marktbeschickervereins, zu der Vertreter der Stadt geladen waren, kam mit großer Mehrheit heraus: Einen Spätmarkt wird es erst mal nicht geben.
Maßnahmenkatalog: Stattdessen will die Stadtverwaltung mit einem Maßnahmenkatalog den angeschlagenen Markt innerhalb seiner bisherigen Öffnungszeiten stärken und unterstützen. Und stellt gleich zu Beginn klar, wohin die Reise nicht geht: Richtung Fressmarkt. Das Ziel, das die Stadt mit dem Wochenmarkt anpeilt, lautet „Grüner Erzeugermarkt“. Damit das gelingt, will sie an entscheidenden Punkten nachjustieren und vor allem beim schwächsten Markttag, dem Dienstag, ansetzen und diesen stärken.
Neuanordnung der Stände auf dem Offenbacher Wochenmarkt geplant
Wobei Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) bemüht ist klarzustellen, dass der Markt an sich gar nicht in der Krise stecke. „Aber er ist eben nicht mehr so ein Selbstläufer wie früher.“ Nun wolle man dafür sorgen, dass es gar nicht erst soweit komme. Kurz-, mittel- und langfristige Ziele haben sich die Macher des Liegenschaftsamts, das für den Wochenmarkt verantwortlich ist, deshalb gesetzt.
Neuanordnung: Die wohl grundlegendste Änderung, die die Stadt anpeilt, ist eine Neuanordnung der Stände. So sollen die treuen Händler und Erzeuger, die auch dienstags regelmäßig da sind, im nördlichen, begehrteren Teil näher zusammenrücken, während Betreiber, die häufiger fehlen, weiter südlich in Richtung Parkplatz angesiedelt werden. Insgesamt soll der Markt enger zusammenrücken, erklärt Schwenke – mit einem großen Vorteil am Dienstag: „Wenn das funktioniert, könnten wir die untere Parkreihe während des Markts freigeben“, kündigt er an. Die Aussicht auf mehr Parkplätze würde vielleicht ein paar mehr Leute anlocken.
Personalsuche: Dazu will die Stadt die Betreiber bei der Personalsuche unterstützen und hat bereits Kontakt mit der Mainarbeit hergestellt.
Kartenzahlung: Geplant ist vonseiten der Stadt ebenfalls, an den Ständen auf dem Wochenmarkt Kartenzahlung zu ermöglichen. Zumindest will man den Bedarf überprüfen und gegebenenfalls die Betreiber bei der Umsetzung unterstützen.
Nordend-Märktchen: Auch sonst wird die lokale Marktlandschaft in der kommenden Zeit wohl kräftig durchgerüttelt. So will die Stadt „mittelfristig die Organisation“ des Märktchens am Goetheplatz übernehmen, „damit alles aus einer Hand kommt“. Auch da ist von der Möglichkeit die Rede, den einen oder anderen Stand mehr unterzubringen – manch einer spricht von einer Art Ausgleich für den von den Beschickern abgeschmetterten Spätmarkt auf dem Wilhelmsplatz.
Neue Marktordnung: Ist dies vollzogen, soll dann auch endlich die völlig veraltete und längst überholte Markt- und Gebührenordnung überarbeitet und angepasst werden.