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Unter dem Dach der Stadtwerke

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Von: Matthias Dahmer

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Das Schwimmbad auf der Rosenhöhe soll in vier Bauabschnitten für mehr als 18 Millionen Euro saniert werden. Erste Maßnahme: eine neue Traglufthalle. Die Arbeiten dafür laufen. Die Tage der alten Halle (Foto) sind gezählt.
Das Schwimmbad auf der Rosenhöhe soll in vier Bauabschnitten für mehr als 18 Millionen Euro saniert werden. Erste Maßnahme: eine neue Traglufthalle. Die Arbeiten dafür laufen. Die Tage der alten Halle (Foto) sind gezählt. © p

Offenbach – Die geplante Neustrukturierung des Badbetriebs auf der Rosenhöhe stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung des Ersten Offenbacher Schwimmclubs (EOSC) am Donnerstagabend.

Der Offenbacher Notar und Rechtsanwalt Dr. Thomas Lanio, der das Vorhaben rechtlich betreut, erläuterte die geplanten Änderungen, denen sowohl die EOSC-Mitglieder als auch das Stadtparlament noch zustimmen müssen.

Bislang ist es so: Der EOSC betreibt aufgrund eines 1993 geschlossenen Vertrages mit der Stadt das Schwimmbad auf der Rosenhöhe und erhält dafür einen jährlichen Zuschuss von aktuell rund 900 000 Euro. Zugleich hat der EOSC ein Erbbaurecht an den Gebäuden und Anlagen im Bad. Dieser mit der Stadt 1977 ausgehandelte Vertrag läuft bis 2043.

Vor dem Hintergrund der geplanten Investitionen in das 70 Jahre alte Schwimmbad, das für mehr als 18 Millionen Euro in vier Bauabschnitten modernisiert werden soll, sind sich Stadt und Verein einig, dass der Badbetrieb rechtlich auf neue Füße gestellt werden muss. Zum einen, weil dem Verein beziehungsweise dessen Vorstand das Haftungsrisiko nicht mehr zumuten ist, zum anderen, weil die Stadt die Planungshoheit über die von ihr investierten Millionen haben will, die bislang rechtlich der EOSC inne hat.

Im Detail ist nun folgendes vorgesehen: Der EOSC gliedert den Badbetrieb in eine GmbH aus, wobei er alleiniger Gesellschafter ist. Diese Betriebsführungsgesellschaft, die auch das Badpersonal übernimmt, kümmert sich unter der Leitung eines noch zu findenden hauptamtlichen Geschäftsführers um den gesamten Badbetrieb.

Zugleich schließt der EOSC einen Vertrag mit der Stadtwerketochter SFO (Sport und Freizeit GmbH Offenbach) über die Rückübertragung des Erbbaurechts und der Gebäude auf der Rosenhöhe. Die SFO wird damit Eigentümerin und Bauherrin der geplanten Modernisierungsmaßnahmen und verantwortet somit die künftigen Investitionen. Zudem schließt die SFO als Geldgeberin einen Betriebsführungsvertrag mit der Bad-Betriebs GmbH.

Knackpunkt der Verhandlungen ist die Frage, wie der Verein dafür entschädigt wird, dass er auf sein eigentlich noch 21 Jahre laufendes Erbbaurecht verzichtet. Um die Details wird derzeit offenbar gerungen, erklärtes Ziel auf Vereinsseite ist, dass den EOSC-Mitgliedern keine Nachteile durch die Neustrukturierung entstehen. Sicher ist aber schon jetzt: Aufgrund der steigenden Betriebskosten für das modernisierte Bad wird der EOSC als Verein seinen jährlichen Zuschuss von derzeit 12 200 Euro pro Jahr erhöhen müssen.

Wie berichtet, markiert eine neue, 2,25 Millionen Euro teure Traglufthalle, die im Herbst aufgebaut werden soll, den ersten Bauabschnitt der Runderneuerung. Der zweite Abschnitt umfasst Abriss und Neubau des Infrastrukturgebäudes sowie einen neuen Eingangsbereich. Förderanträge dazu sollen Ende des Monats abgegeben werden. Im dritten Bauabschnitt ist vorgesehen, die Technik zur Wasseraufbereitung umfassend zu modernisieren, der letzte Entwicklungsschritt ist die Umgestaltung des Nichtschwimmerbeckens zu einem Lehrschwimmbecken, wobei auch dieses in der Wintersaison mit einer Traglufthalle versehen werden soll.

EOSC-Vorsitzender Matthias Wörner verkündete, dass nach der aktuellen, umbaubedingten Schließung mit Beginn der Sommersaison das Buchungssystem für EOSC-Mitglieder entfällt. Andere Badbesucher können auch weiterhin Online-Ticket kaufen. Auch die Zeitfenster würden ausgesetzt, so Wörner.

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