Unterwegs per Handy Hilfe holen

„Als ich unterwegs in der Innenstadt gestürzt bin, konnte ich mit meinem Smartphone den Notarzt rufen. Deswegen ist es so wichtig, sich damit auszukennen“, sagt die 75-jährige Christel Krug. Gemeinsam mit drei anderen Senioren besucht sie die kostenlose Smartphone-Sprechstunde in der Stadtbibliothek.
Offenbach –Die Rentnerin bildet sich seit acht Jahren in der digitalen Welt weiter. Angefangen hat sie mit Computer-Kursen, in denen sie gelernt hat, Viren auf ihrem Gerät zu erkennen. Auch in der Smartphone-Sprechstunde in Lauterborn war sie bereits, wo sie alles rund ums Thema Bildbearbeitung erfahren hat. „Heute möchte ich lernen, wie ich meinen Kalender auf meinem Smartphone einstellen kann“, sagt Christel Krug.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit der Medien-Etage vom Kinder-, Jugend-, und Kulturzentrum Sandgasse. Dort arbeitet Bea Müller. Sie ist in die Stadtbibliothek gekommen, um den Senioren ihre Fragen rund ums Smartphone zu beantworten und bei Problemen zu helfen. „Schauen wir uns doch mal Ihr Smartphone an“, ermuntert Bea Müller. Daraufhin zückt Christel Krug ihr Smartphone, gemeinsam gehen die Beiden die Funktionen des Geräts Schritt für Schritt durch.
„Man kommt immer an eine Grenze bei den Smartphones. Fotos kann ich jetzt, aber E-Mails verwirren mich“, sagt eine andere teilnehmende Seniorin. Auch sie bekommt von Bea Müller das E-Mail-Programm anschaulich erläutert. Außerdem setzt die Mitarbeiterin der KJK Sandgasse ihr ein kleines Häkchen, sodass Fotos, die sie über die Nachrichten-App WhatsApp erhält, nun automatisch in ihrer Fotogalerie auf dem Smartphone gespeichert werden. „Ich habe mich schon so lange gefragt, wie das geht. Und jetzt muss ich gar nichts machen, es geht von alleine“, sagt sie glücklich.
Währenddessen kümmert sich Lydia Etzlstorfer von der Stadtbibliothek um die Anliegen eines Ehepaares. „Wir haben uns vor kurzem Smartphones angeschafft. Mit unserer Familie sind wir über den Messengerdienst Signal in Kontakt. Aber wir verstehen nicht, wie eine Aufnahme, die wir mit dem Handy gemacht haben, plötzlich in eine Nachricht an meinen Sohn kommt“, sagt die Ehefrau. Lydia Etzlstorfer öffnet gemeinsam mit dem Ehepaar die Messenger-App. Unter fachkundiger Anleitung lernen die Senioren, wie sie ihrem Sohn eine Nachricht schreiben und Bilder senden können. Zudem erklärt die Mitarbeiterin der Stadtbibliothek die Bedeutung der Haken unter den Nachrichten: „Ein Haken zeigt an, dass die Nachricht gesendet wurde. Zwei Haken bedeuten, dass der Empfänger die Nachricht gelesen hat.“
Sowohl grundlegende Einstellungen – wie die des Hintergrundbildes – als auch nützliche Details – wie das gezielte Suchen nach Kontakten in der Nachrichten-App – lernen die Teilnehmenden von den beiden Frauen kennen. Christel Krug tippt dabei gerne mit ihren Fingern auf ihrem Smartphone herum, während das Ehepaar einen speziellen Stift benutzt.
Im Laufe der Sprechstunde werden die Senioren immer sicherer im Umgang mit ihren Geräten. Der Spaß kommt dabei auch nicht zu kurz: „Im Sommer bin ich viel in meinem Garten. Aber im Winter nehme ich mir die Zeit für mein Smartphone“, sagt Christel Krug begeistert.
Die nächste Smartphone-Sprechstunde in der Stadtbibliothek ist am Donnerstag, 26. Januar, in Kooperation mit der KJK Sandgasse in der Herrnstraße 84. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine vorherige Anmeldung per E-Mail an stadtbibliothek@offenbach.de, per Telefon unter 069 80652323 oder direkt vor Ort in der Stadtbibliothek wird gebeten. Um das Unterstützungsangebot so hilfreich wie möglich zu gestalten, sollte das eigene Smartphone mitgebracht werden, an dem die Funktionen ausprobiert werden. (Lisa Mariella Löw)