Offenbach will sich Chance auf Hallenbad sichern
Die Stadt Offenbach plant, sich um Gelder für den Bau eines Hallenbades zu bewerben. Oberbürgermeister Felix Schwenke dämpft jedoch zugleich die Hoffnungen.
Offenbach – Es ist bislang nur die Sicherung einer Chance – nicht mehr, aber auch nicht weniger: Die Stadt Offenbach will sich beim Bund für ein Förderprogramm zum Bau eines Hallenbades bewerben. Die entsprechende Magistratsvorlage muss aufgrund laufender Fristen bis Mitte Oktober vom Stadtparlament beschlossen werden.
Zur Erinnerung: Anfang 2020 hat sich die Stadt auf den Weg gemacht, Schritt für Schritt das Waldschwimmbad auf der Rosenhöhe in Offenbach zu sanieren. Ziel ist es, in einer wachsenden Stadt sowohl die bisherige Nutzung des Schwimmbads dauerhaft zu sichern, Baufälligkeiten zu beseitigen und die Kapazität für das Schulschwimmen für Nichtschwimmer dauerhaft ganzjährig zu erhöhen.
Schon früh fiel deshalb die Grundsatzentscheidung, im Zuge der auf mehrere Jahre Schritt für Schritt angelegten Arbeiten auch eine zweite Traglufthalle für das 25-Meter-Becken anzuschaffen. Dieses Becken soll gleichzeitig so ertüchtigt werden, dass es künftig ebenfalls als Lehrbecken genutzt werden kann.
Offenbacher Oberbürgermeister: „Realistisch ist ein Hallenbad weiterhin nicht“
Von vorneherein war der Prozess so angelegt, dass die Planer so vorgehen, dass bis zuletzt auch die Möglichkeit einer Lösung mit einem 25-Meter-Hallenbad offenbleibt. „Realistisch ist ein Hallenbad auch heute weiterhin nicht“, warnt Oberbürgermeister Felix Schwenke vor falschen Hoffnungen. Aber: Jetzt habe der Magistrat die Teilnahme an einem Interessenbekundungsverfahren für ein Förderprogramm des Bundes beschlossen. Eingereicht werde eine Projektskizze für das ambitionierte Vorhaben „Sanierung des Waldschwimmbades / Neubau Kleinhallenbad“.
Schwenke: „Es ist ein Förderprogramm, bei dem man sich darum bewerben muss, überhaupt einen Antrag abgeben zu dürfen. Wir bewerben uns nun darum, dass der Haushaltsausschuss des Bundestages Offenbach auffordert, einen Zuwendungsantrag zu stellen. Nicht mehr und nicht weniger bedeutet der aktuelle Beschluss.“

Aus der Konzeptstudie zur Zukunft des Schwimmbads ist die Errichtung der neuen Traglufthalle für das 50-Meter-Schwimmbecken auf der Rosenhöhe in Fertigstellung. In Planung ist der Bau des neuen Infrastrukturgebäudes zusammen mit neuer Badewassertechnik.
Offenbach will ein Hallenbad: Aus energetischer Sicht besser als eine zweite Traglufthalle
Die Zukunft des 25-Meter-Beckens ist der letzte Schritt. „Wenn wir die Möglichkeit bekämen, uns zu bewerben, würden wir intensiv daran arbeiten, Unterlagen zusammenzustellen. Dabei werden dann die zum Zeitpunkt der Antragstellung aktuellen Baupreise und die Haushaltslage berücksichtigt werden müssen“, so Schwenke. „Erst dann werden wir sehen, ob ein Antrag aussichtsreich ist. Jetzt geht es im ersten Schritt darum, diese Chance überhaupt offenzuhalten. Denn eines ist klar: Aus energetischer Sicht wäre ein Hallenbad besser als eine zweite Traglufthalle.“
Das Bundesprogramm fördert die „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Bevorzugt werden Projekte mit besonderer regionaler oder überregionaler Bedeutung sowie sehr hoher Qualität im Hinblick auf ihre energetischen Wirkungen und Anpassungsleistungen an den Klimawandel. Die Projekte sollen zugleich von besonderer Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die soziale Integration in der Kommune sein. „Das dürfte bei nur einem einzigen Schwimmbad in Offenbach außer Frage stehen“ kommentiert der Oberbürgermeister. (Matthias Dahmer)
Die Stadt Langen im Landkreis Offenbach will im Winter im Hallenbad Energie einsparen.