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Vandalismus und Keimgefahr: Nur wenige Fontänen sprudeln

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Von: Yvonne Fitzenberger

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Zumindest das Wasserspiel in der Kleinen Marktstraße sprudelt, und ein Pampers-Träger genießt dort eine kleine Abkühlung. Aber bitte das Wasser nicht trinken! -  Fotos: yfi
Zumindest das Wasserspiel in der Kleinen Marktstraße sprudelt, und ein Pampers-Träger genießt dort eine kleine Abkühlung. Aber bitte das Wasser nicht trinken! © yfi

Offenbach - Keine sprudelnde Fontäne im Martin-Luther-Weiher, kein kühlendes Nass in der Wasserschale im Dreieichpark – und das bei diesen Temperaturen. Wir haben uns bei den Wasserspielen in Offenbach einmal umgeschaut. Von Yvonne Fitzenberger

Warum muss immer gleich alles neu gemacht werden, anstatt das Alte instand zu setzen? Das fragt sich OP-Leser Rolf Krämer. Während einer Fahrradtour durch die Stadt hatte er gezielt Halt an Plätzen und in Parkanlagen gemacht, in denen Brunnen und Fontänen installiert sind. Dabei stellte er fest, dass viele der Wasserspeier und Brunnen kein kühlendes Nass spenden.

So trocken wie das Gras im Dreieichpark ist auch die Wasserschale in der Nähe des Pavillons. Die Fontäne sei außer Betrieb, da Gefahr bestehe, dass das Wasser verkeime, so eine ESO-Sprecherin.
So trocken wie das Gras im Dreieichpark ist auch die Wasserschale in der Nähe des Pavillons. Die Fontäne sei außer Betrieb, da Gefahr bestehe, dass das Wasser verkeime, so eine ESO-Sprecherin. © yfi

Anlass für seine Tour war die Idee der Tansania-Koalition, Trinkwasserspender an öffentlichen Plätzen und in Parks aufzustellen (wir berichteten). Aber warum neu, wenn es doch Brunnen gibt, die schon installiert sind, und nur wieder in Gang gesetzt werden müssten? Auch wenn diese meist keine  Trinkbrunnen sind – die Schilder aus Metal weisen sowohl an den sprudelnden als auch an den vertrockneten Brunnen darauf hin –, kühlt doch gerade bei diesen hohen Temperaturen Wasser am besten ab.

Auf seiner Fahrt durch Offenbach machte Krämer unter anderem Halt im Dreieichpark. Dabei entdeckte er weder den Killerwels noch Wasser in der im Boden eingelassenen Schale in der Nähe des Pavillons. Dort trafen früher Fontänen aus mehreren Düsen in der Mitte des Brunnens aufeinander, erinnert er sich.

Das dieser allerdings nicht mehr im Betrieb ist, hat nichts mit Nachlässigkeit zu tun. „Es besteht die Befürchtung, dass das Wasser verkeimen könnte“, erläutert ESO-Sprecherin Sigrid Aldehoff. Eine Nachrüstung, damit der Brunnen der verschärften Trinkwasserverordnung entspreche, sei mit einigen Kosten verbunden. Daher sei die Wasserschale trocken. Das betreffe ebenfalls den Brunnen im August-Bebel-Ring, den Trinkbrunnen am Friedrichsweiher sowie die Schwanenköpfe in der Dreieich-Anlage.

Andere Fontänen sind eher der fehlenden Vernunft mancher Zeitgenossen zum Opfer gefallen: So sprudelt aus der Fontäne im Martin-Luther-Weiher wegen Vandalismusschäden kein Tropfen Wasser. „Der Schaltkasten für die Stromversorgung wurde zum wiederholten Mal mutwillig zerstört“, berichtet Sigrid Aldehoff. Dieser wird in Zusammenarbeit mit der EVO nun repariert.

Auch in der Innenstadt gibt es ein Wasserspiel, das zwar praktisch, aber auch immer wieder mal verschmutzt ist. Neben dem KOMM, in der Kleinen Marktstraße, laden gleich mehrere kleine Fontänen zum Spielen und Abkühlen ein. „Heute ist es wenigstens sauber“, berichtet eine Mutter, die sich mit ihrem Sprössling dort niedergelassen hat. „Vor ein paar Tagen hat hier nur Müll gelegen“. Aber auch hier weist ein Schild darauf hin: Das ist kein Trinkwasser.

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