Verlängerung der B 448: Auch zwei Vereine in Offenbach betroffen

Die Verlängerung der B448 wirkt sich enorm auf Offenbach aus. Mit zwei Vereinen laufen Gespräche über mögliche Verlagerungen und Schutzmaßnahmen.
Offenbach – Es ist eines der Schlüsselprojekte des Masterplans und gewinnt angesichts der jüngsten Ansiedlungsentwicklung auf dem Clariant-Gelände zusätzlich an Bedeutung: die Verlängerung der Bundesstraße 448 über den Bieberer Berg hinaus zu Laskabrücke und Mühlheimer Straße. Über das Ob des Projekts ist man sich seit Langem einig; nicht zuletzt, weil dadurch die verkehrliche Anbindung des Offenbacher Ostens verbessert und die Bieberer Straße erheblich entlastet würde. Allein das Wie war mit Blick auf die unvermeidbaren Eingriffe in die Natur streitig.
Nachdem zunächst mehr als ein Dutzend Varianten eines Trassenverlaufs im Rennen waren, hat sich der Magistrat im Juni 2020 auf eine Kombi-Lösung festgelegt. Die sieht vor, dass die Verlängerung der B 448 ab dem Anschlussknoten Bieber-Nord zunächst entlang der Bahnlinie (Variante Süd 3) geführt wird. Sie geht dann in Höhe der ehemaligen Deponie Grix in die Variante „Nord 1C“ (in der Skizze hellblau markiert) über, die im weiteren Verlauf nach Norden durch den Wald in Richtung Laskabrücke verschwenkt wird.

Offenbach: Mit zwei Vereinen laufen Gespräche zu möglichen Verlagerungen
„Nun müssen die Detailfragen dieser Vorzugsvariante geklärt werden“, sagt Marion Rüber-Steins, die als Referatsleiterin Stadtentwicklung das Vorhaben federführend betreut. In erster Linie geht es dabei um den künftigen Umgang mit den von der neuen Trasse betroffenen Anliegern. Das sind der Offenbacher Verwaltungs- und Organisationsverein (OVO) der Am Schneckenberg sein Domizil hat sowie einige Kleingärtner mit ihren Parzellen. Mit beiden Vereinen laufen Gespräche über mögliche Schutzmaßnahmen oder auch Verlagerungen. „Die Wohnbebauung an der Straße Am Schneckenberg ist erst mal nicht tangiert, aber natürlich ist eine gewisse Nähe zur Straße da, so dass die Lärmproblematik zu beachten ist“, erläutert Marion Rüber-Steins. Hinzu kämen jede Menge planerische Details, wie etwa die Lage des vorgesehenen Radwegs.
Die neue Trasse wird laut Christian Homburg, Fachreferent im Team von Rüber-Steins, rund 16 Meter breit sein. Auf der Schneckenberg-Seite verläuft ein Fuß- und Radweg, zur Bahn hin eine zweispurige Straße auf der Tempo 50 gelten wird. Bei der Verschwenkung Richtung Laskabrücke, soll möglichst viel Wald geschont werden.
Marode Laskabrücke in Offenbach muss wohl einem Neubau weichen
Die ohnehin marode Laskabrücke in Offenbach wird wohl einem Neubau weichen: Laut den mittlerweile geltenden Vorschriften müssten Brücken für den Autoverkehr einem Meter höher als das aktuelle Bauwerk sein, so Rüber-Steins. Überlegungen, wonach die alte Brücke daneben weiter als Querung für Radler und Fußgänger genutzt wird, sieht sie angesichts der damit verbundenen technischen Probleme und des Flächenverbrauchs kritisch.
Die Ermittlung der Kosten wird der letzte Schritt der laufenden Machbarkeitsstudie sein. Die könnte, wenn es gut läuft, noch in diesem Jahr fertig werden, hoffen die städtischen Planer. (Von Matthias Dahmer)