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Corona-Impfpflicht: Stadt sieht keinen Versorgungsengpass in Offenbach

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Von: Lena Jochum

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Mehr als 90 Prozent der Sana-Mitarbeiter sind geimpft. In der Offenbacher Klinik droht demnach kein Versorgungsengpass durch die Impfpflicht.
Mehr als 90 Prozent der Sana-Mitarbeiter sind geimpft. In der Offenbacher Klinik droht demnach kein Versorgungsengpass durch die Impfpflicht. © som

In Offenbach tritt die Impfpflicht gegen das Corona-Virus für Beschäftigte im Gesundheitswesen in Kraft. Ungeimpften drohen nun Konsequenzen.

Offenbach – Stichtag: Die einrichtungsbezogene Impfpflicht gegen das Corona-Virus im Gesundheitswesen tritt in Kraft. Mit Ablauf des heutigen Tages (15.03.2022) müssen Angestellte in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern und Praxen eine gültige Corona-Impfung oder Genesenennachweis vorlegen. In Hessen sind 247.600 Beschäftigte von der Impfpflicht betroffen. Rund 22. 100 davon waren laut Sozialministerium mit Ablauf vergangener Woche nicht geimpft oder haben in entsprechenden Umfragen keine Angabe zu ihrem Impfstatus gemacht.

Die Zahlen für Offenbach liegen der Stadt derzeit noch nicht vor. Es gebe noch keinen vollständigen Überblick, weil die Einrichtungen erst ab morgen dem Gesundheitsamt Meldung erstatten, teilt Stadtsprecher Fabian El Cheikh auf Anfrage mit. „Was wir wissen: Die Krankenhäuser haben durchschnittlich einen höheren Durchimpfungsgrad als die Altenpflegeheime. Wir kennen aber auch Altenheime mit 100 Prozent Immunität beim Personal.“

Während man sich im Ketteler-Krankenhaus auf die Frage nach dem bisherigen Impferfolg unter den Beschäftigten nicht äußern möchte, zeigt sich der Geschäftsführer des Sana-Klinikums, Sascha John, sehr zufrieden. „Wir sind sehr stolz darauf, dass wir mit über 90 Prozent eine überdurchschnittlich hohe Impfquote unter unseren Beschäftigten haben.“ Seit über einem Jahr kläre man im Sana die Mitarbeiter intensiv über das Thema Impfen auf, beantworte deren Fragen, nehme etwaige Sorgen ernst. Auch regelmäßige, niedrigschwellige Impfangebote im Klinikum haben im Sana nach Einschätzung des Geschäftsführers zur hohen Impfquote beigetragen. Gerade laufe eine erneute Kampagne in der Klinik zum Impfstoff Novavax.

Corona-Impfung: In Offenbach kommt die Einzelfallprüfung für Ungeimpfte

Sogar auf 99 Prozent schätzt Susanne Hesel, Leiterin des Alten- und Pflegeheims Anni-Emmerling-Haus des Evangelischen Kirchengemeindeverbandes, die Impfquote unter ihren Mitarbeitern, lediglich eine Person sei noch nicht vollständig geimpft. „Wir hatten von Anfang an eine extrem hohe Impfbeteiligung.“ Die Impfpflicht habe es dazu nicht gebraucht. „Da waren alle Mitarbeiter sehr verantwortungsbewusst.“ Zwar hätten einige anfangs gezögert, sich dann aber vom Nutzen der Impfung überzeugen lassen.

Diejenigen Beschäftigten im Gesundheitswesen, die auch weiterhin nicht geimpft sind, müssen nun mit Konsequenzen rechnen. Nachdem die Einrichtungen Mitarbeitende, die nicht geimpft sind, dem Stadtgesundheitsamt gemeldet haben, findet eine Einzelfallprüfung durch das Stadtgesundheitsamt statt, heißt es von Stadtsprecher Fabian El Cheikh. „Dabei werden zunächst die Mitarbeitenden ohne oder mit fraglicher Immunität angeschrieben, um die Faktenlage zu klären.“

Laut Deutscher Presseagentur (DPA) teilte das Sozialministerium mit, dass die entsprechenden Personen anschließend dazu aufgefordert werden sollen, einen entsprechenden Nachweis nachzureichen. Es gelte eine vierwöchige Frist. Geschehe das nicht, könne das Gesundheitsamt ein Bußgeld verhängen. In Hessen drohen 2500 Euro. Erst in einer letzten Stufe wird dann auch ein Tätigkeitsverbot geprüft. Das soll frühestens sechs Wochen nach Entscheidung des Gesundheitsamts wirksam werden.

Offenbach – Stadt rechnet mit keiner Versorgungslücke durch Corona-Impfpflicht

Bei der Stadt Offenbach befürchtet man daher zumindest vorerst keinen Versorgungsengpass in Kliniken, Heimen und Praxen. „Zumindest nicht kurzfristig, da zunächst auch ungeimpfte Menschen weiter arbeiten und ausreichende Fristen eingeräumt werden, um gegebenenfalls Ersatzpersonal organisieren zu können“, teilt Fabian El Cheikh mit.

Zumindest im Anni-Emmerling-Haus und im Sana-Klinikum steht schon jetzt fest, dass die ohnehin schon angespannte Lage im Pflegesektor durch die Folgen der Impfpflicht nicht weiter verschärft wird. Sana-Geschäftsführer John versichert: „Da die allermeisten unserer Beschäftigten bereits vollständig geimpft beziehungsweise geboostert sind, wird unser Klinikbetrieb nicht beeinträchtigt, sodass wir unseren Versorgungsauftrag vollumfänglich erfüllen können.“ (Von Lena Jochum)

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet die Corona-Zahlen für die Region um Offenbach, Hanau und Darmstadt. Die Inzidenzen steigen in mehreren Kreisen weiter an. In mehreren Städten und Kreisen der Region steigen die Corona-Inzidenzen an. So auch im Kreis Offenbach. Ein entscheidender Weg aus der Pandemie heraus ist die Impfung gegen das Coronavirus. Vor allem Corona-Impfungen für Kinder sind stark nachgefragt

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