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Robert Habeck am Wilhelmsplatz in Offenbach: „Ich verbinde Ehrlichkeit mit Offenbach“

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Von: Frank Sommer

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Trotzte Wind und Regen: Grünen-Bundesvorsitzender Robert Habeck warb auf dem Wilhelmsplatz für einen Politik-Wechsel.
Trotzte Wind und Regen: Grünen-Bundesvorsitzender Robert Habeck warb auf dem Wilhelmsplatz für einen Politik-Wechsel. © Georg-Foto

Trotz Wind und Regen: Grünen-Bundesvorsitzender Robert Habeck wirbt auf dem Wilhelmsplatz in Offenbach für einen Politikwechsel.

Offenbach - Erfahrene Wahlkämpfer wissen: Die Zuhörer sofort emotional einfangen. Robert Habeck, Bundesvorsitzender der Grünen und auch beinahe deren Kanzlerkandidat, ist ein erfahrener Wahlkämpfer. Dreimal, so erzählt er am Montag (16.08.2021) bei seinem Auftritt auf dem Wilhelmsplatz, habe er bereits Offenbach besucht. „Beim letzten Mal, als Tarek Al-Wazir und ich noch ein Bier trinken waren, habe ich anschließend mein Portemonnaie vermisst.“

„Das ist halt Offenbach“, raunen nicht wenige der über 400 Besucher, doch freilich hat Habeck eine für Offenbach schmeichelhafte Wendung parat: Als er die Hoffnung längst aufgegeben hatte, seine Geldbörse samt Ausweis und Bankkarte je wiederzusehen, meldete sich eine hiesige Kioskbesitzerin und schickte ihm Portemonnaie samt Inhalt unversehrt zu. „Ich verbinde Ehrlichkeit mit Offenbach“, ruft Habeck den Zuhörern zu und erntet viel Applaus.

Wahlkampf in Offenbach: Robert Habeck wirbt für Politikwechsel nach Bundestagswahl

Dabei hat Habeck als dritter Redner nach Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und dem Bundestagskandidaten für Wahlkreis 185, Wolfgang Strengmann-Kuhn, schon kurz nach Beginn seiner Rede mit einem argen Handicap zu kämpfen: Ein heftiger Regenschauer ergießt sich über den Platz, doch nur wenige Zuhörer fliehen– die Neugier auf den Lübecker ist spürbar groß.

Eindringlich wirbt Habeck für einen Politikwechsel nach der Bundestagswahl: Während Al-Wazir sich zuvor mit Fragen des Verkehrs und der Energiewende und Strengmann-Kuhn sich mit der Sozialpolitik beschäftigt haben, liegt das Herzensthema der Grünen, Umwelt und Klimaschutz in Habecks Händen. Jedoch nicht nur: Die im Wahlkampf zu hörende Kritik der Verengung auf das Klimathema offenkundig beherzigend, gibt es einen Schnelldurchlauf durchs Wahlprogramm für die Offenbacher: Ja, man wolle Vermögen umverteilen, bestätigt Habeck – drei Prozent mehr Steuern sollen Menschen mit einem Jahreseinkommen von mehr als 100 000 Euro zahlen, außerdem sollen Steuerschlupflöcher für internationale Firmen gestopft werden. Der Umbau der Wirtschaft im Zuge des Klimaschutzes sollen Kredite finanzieren, die seit Jahren propagierte Bürgerversicherung soll endlich umgesetzt werden. Der Arbeitsmarkt soll umgebaut, der Mindestlohn deutlich angehoben werden.

Robert Habeck: „Nur so können wir Offenbach, können wir Deutschland umbauen“

Auf Zuruf beantwortet Habeck eine Frage rund ums Wahlrecht: Die Grünen wollen das Wahlalter auf 16 Jahre absenken, die deutsche Staatsbürgerschaft soll einfacher zu erlangen sein und somit auch das kommunale Wahlrecht für Menschen mit Migrationshintergrund.

Erwartungsgemäß hart geht Habeck mit den Mitbewerbern von CDU und SPD ins Gericht, denen er Untätigkeit und Verzögerungstaktik vorwirft. Zwar nennt er die FDP nicht, doch hat er eine Spitze gegen einen „vulgären, perversen Freiheitsbegriff“, der den Klimaschutz hemme, parat. „Regeln sind die Realität von Freiheit“, sagt er, „nur so können wir Offenbach, können wir Deutschland umbauen.“ (Frank Sommer)

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