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Wasserampel steht auf Gelb

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Von: Ronny Paul

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Wasserampel zeigt Gelb: Damit ist eine Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs erforderlich.
Wasserampel zeigt Gelb: Damit ist eine Reduzierung des Trinkwasserverbrauchs erforderlich. © p

Stadt und ZWO appellieren an die Bürger, mit der knappen Ressource Wasser sparsam umzugehen. Der ZWO hat dazu eine Wasserampel auf seiner Homepage eingerichtet.

Offenbach – Auch wenn es im März und April nicht danach aussah und es gefühlt viel geregnet hat: Die Ressource Wasser ist knapp. Am bislang regenreichsten Tag des Jahres, dem 8. März, ergossen sich 18,6 Liter pro Quadratmeter über Offenbach. Doch das reicht längst nicht: „Leider haben die Niederschläge des zurückliegenden Winters bis in den April hinein nicht ausgereicht, um die fehlende Menge an Grundwasser als Folge des Hitzesommers 2022 auszugleichen“, sagt Bürgermeisterin und Umweltdezernentin Sabine Groß (Grüne).

Da die Versorgung mit Trinkwasser in Offenbach ausschließlich aus Grundwasser geschehe, „müssen wir mit dem knappen Gut ganz bewusst, nachhaltig und verantwortungsvoll umgehen“.

Bernd Petermann, Geschäftsführer des Zweckwasserverbands (ZWO), ergänzt: „Seit 2016 fallen die Grundwasserstände in der Region. Die Ursachen sind vielschichtig – Bevölkerungswachstum, geringe Niederschläge, sehr warme, lange Sommer und dadurch stark steigender Wasserverbrauch.“

Um für einen sorgsamen Umgang mit der kostbaren Ressource zu sensibilisieren, hat der Zweckverband Stadt und Kreis Offenbach online eine Wasserampel eingerichtet. Hintergrund sind geringe Niederschläge und steigender Wasserverbrauch in der Region. Die Ampel gibt Auskunft über die Grundwasserverfügbarkeit und Einschränkungen für die Bevölkerung, sobald die Pegel sinken.

Die im vergangenen Sommer andauernde Trockenheit hat zu deutlich sinkenden Wasserständen geführt. Damit sich der Stand erholen kann, ist das von November bis Ende April fallende Regenwasser entscheidend. In dieser Zeit ruht das Pflanzenwachstum, die Verdunstung ist wegen der niedrigeren Temperaturen geringer als im Sommerhalbjahr. So kann Regen größtenteils versickern. Fällt ausreichend Niederschlag, setzt Neubildung ein, die Stände steigen.

Ende April geht diese Erholungsphase zu Ende. Wegen der höheren Temperaturen verdunstet der Regen direkt oder wird von Pflanzen verbraucht. Zusätzlich steigt der Wasserverbrauch der Haushalte. Daher fallen ab Mai die Grundwasserstände auch bei durchschnittlichen Regenmengen.

In Offenbach gab es von November bis April durchwachsene Niederschläge: Während im Februar (11,2 Liter pro Quadratmeter) am wenigsten Regen und Schnee seit 2005 fiel, waren im März (90,9 Liter/Quadratmeter) die höchsten Niederschläge seit 2005 zu verzeichnen. Die Regenfälle der übrigen Wintermonate lagen in mittlerer Höhe, heißt es vonseiten der Stadt.

Der Niederschlag hat nicht gereicht, die fehlenden Mengen des Hitzesommers auszugleichen. Die Untere Wasserbehörde beim Umweltamt appelliert daher, sparsam und sorgfältig mit Trinkwasser umzugehen, damit es im Sommer nicht zu Einschränkungen für die Bevölkerung kommt.

Mit dem Klimakonzept 2035 setzt die Stadt mittel- und langfristig auf Maßnahmen, die verhindern sollen, dass der Grundwasserspiegel perspektivisch weiter sinkt. So soll durch die Entsiegelungsrichtlinie und dem Ansatz der Schwammstadt wieder mehr Wasser im Boden versickern, statt über den Kanal abgeleitet zu werden. Das ist wichtig für die Grundwasserneubildung.

Zudem erarbeitet die Stadt Offenbach mit dem Zweckverband ein neues kommunales Wasserkonzept. So soll die Nutzung von Wasser dem Klimawandel angepasst werden. „Da werden Maßnahmen erarbeitet, Wasser zu sparen und vermehrt Brauchwasser zu nutzen. So kann die Nutzung von wertvollem Grundwasser reduziert werden“, erläutert Groß.

Weiter hat die Stadt eine Gefahrenabwehrverordnung erarbeitet (wir berichteten). Sie enthält Vorgaben zur Einsparung von Trinkwasser in Trockenzeiten. (pso/ron)

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