Beachclub in Offenbach öffnet ab 7. Juli: Konzept, Preise & mehr - Das muss man jetzt wissen

In wenigen Tagen eröffnet auf dem Aliceplatz in Offenbach der Beachclub „Isola“. Wegen Personalmangel wäre es dazu fast nicht gekommen.
Offenbach - Im vergangenen Jahr hatte die Stadt zur Abstimmung über künftige Feste in der Innenstadt aufgerufen, eindeutiger Favorit unter den Teilnehmern war ein Beachclub. In wenigen Tagen wird dieser Realität: Vom 7. Juli bis 7. August wird eine Menge Sand den Aliceplatz in Offenbach in einen Strand verwandeln, Liegestühle und eine Bar inklusive.
„Wir wollen für einige Wochen eine Wohlfühloase, einen Rückzugsort in der City schaffen“, erklärt Regina Preis, die mit Fabian El Cheikh die dafür zuständige Offenbacher Stadtmarketing-Gesellschaft leitet. Der Aliceplatz sei kein einfacher Ort für eine solche Veranstaltung, sagt Preis: Das Veranstaltungsgelände ist nicht sonderlich breit, dafür sehr lang, auch an den Schutz der Anwohner müsse gedacht werden.
Beachclub in Offenbach: Täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet
„Es reicht nicht, einfach nur Sand hinzuschütten, es braucht ein gutes Konzept, damit wir durch den Beachclub die Aufenthaltsqualität der Innenstadt erhöhen“, sagt Andreas Herzog, der mit der Planung beauftragt ist. Der Club wird umbaut, ein zentraler Eingang liegt Richtung Frankfurter Straße, ein Fluchtweg in Richtung Einkaufcenter.
„Ursprünglich wollten wir alles mit Holz verkleiden, aber das wäre angesichts der Holzpreise zu teuer geworden“, sagt Herzog. Nackte Bauzäune wie beim Weihnachtsmarkt werde es aber nicht geben, versichert er. „Wir wollen eine hochwertige Veranstaltungsfläche schaffen“, betont auch El Cheikh, eine Vielzahl von Pflanzen soll unter anderem dafür sorgen.
„Isola – City beach Club“ wird sich die Veranstaltung nennen, die täglich von 11 bis 22 Uhr geöffnet sein wird und für 200 Plätze ausgelegt ist. „Wir planen für unterschiedliches Publikum während des Tages“, sagt Herzog, abends sei etwa an After-Work-Partys gedacht. Laute Musik müssen die Anwohner jedoch nicht fürchten: Die Musikuntermalung sei nur unterstützend gedacht, sie stehe nicht im Vordergrund.
Beachclub in Offenbach: Kein Wasserbecken, dafür erschwingliche Snacks
Drei Euro wird der Eintritt kosten, davon können aber zwei Euro als Verzehrgutschein genutzt werden. Gerade mit Blick auf die Platzanzahl sei ein kleiner Obolus als Eintritt wichtig, sagt Herzog. „Im Gegenzug können die Besucher so lange bleiben, wie sie wollen – zumindest bis zur Schließung“, sagt er und lacht.
Auf ein Wasserbecken wie etwa beim Frankfurter Beachclub, müssen die Offenbacher verzichten: „Sobald das eine gewisse Tiefe hat, müssten wir eine Badeaufsicht für die komplette Zeit engagieren“, erklärt EL Cheikh, „und bei einem nur zehn Zentimeter tiefen Becken ist das Wasser schnell schmutzig und es schaut unappetitlich aus.“ Dafür wird in Offenbach auf Pflanzen als Dekoration gesetzt, diese könnten auch öfter umgestellt werden, sodass der Club abends anders als noch am Mittag erscheint.
Drinks und kleine Speisen ergänzen das Angebot und sollen den Besuch in einen kleinen Strandurlaub verwandeln. „Wir wollen ein hochwertiges Angebot schaffen“, sagt Herzog. Statt Currywurst und Pommes soll es etwa Sandwiches oder kleine Kuchen geben. „Preislich wird es sich im mittleren Segment abspielen“, sagt er. Über die Wochen werde das Angebot variieren, man werde sich nach den Wünschen der Besucher richten.
Beachclub in Offenbach: Personalmangel hätte Projekt fast platzen lassen
Beinahe wäre der Beachclub jedoch nicht über die Planungsphase hinausgekommen: Denn, wie El Cheikh berichtet, sei es immens schwer gewesen, einen Wirt zu finden, der bereit und fähig ist, das Gelände über vier Wochen zu bespielen. „Es gab sehr viele Absagen“, bestätigt Herzog. Der Absagegrund war stets gleich: Personalmangel.
Während der Pandemie wurde Personal abgebaut, Köche oder Bedienungen haben sich beruflich umorientiert und sind nun in anderen Beschäftigungsverhältnissen. Über vier Wochen täglich neben dem eigenen Lokal noch eine Sonderfläche in der Innenstadt mit einem hochwertigen Angebot zu versorgen, dazu sahen sich fast alle Gastronomen nicht in der Lage. Mit dem Caterer vom Stadion am Bieberer Berg fand sich schließlich doch noch ein Betreiber, der die an ihn gestellten Ansprüche erfüllen kann.
Offenbach: Gastro-Branche hat kaum Kapazitäten für Sonderevents
Dass in Gaststätten händeringend Personal gesucht wird, ist kein alleiniges Problem von Offenbach, wie Julius Wagner, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Hessen bestätigt. „Die Situation ist extrem herausfordernd, ob in Offenbach, Rödermark oder Bensheim“, sagt Wagner, „Engpässe gab es immer einmal, aber noch nie in dieser Weise.“ Durch Kurzarbeit und Lockdown seien in Hessen 12 000 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte in der Gastronomie verloren gegangen, die Folgen seien nun deutlich spürbar: Überall fehle es an Köchen oder Bedienungen, manche Betriebe müssen mit der Hälfte des ursprünglichen Personals auskommen – für Sonderveranstaltungen wie Feste oder eben eine Aktion wie den Beachclub fehlt es dann an Kapazitäten. Durch die Inflation werde der Aufschwung ausgebremst, ein Arbeitsplatz in der Gastronomie erscheint dann wenig attraktiv.
„Das Problem ist, dass wir nicht schnell ein paar Aushilfen suchen, sondern Leute, die auch in der Branche bleiben wollen“, sagt Wagner. Dafür müsse man langfristig aus der „Niedriglohnecke“ raus, es brauche attraktive Löhne. Aber hierfür benötigten die Betreiber Sicherheit von der Politik. Etwa, dass es im Sommer nicht wieder zu Schließungen komme. „Oder dass wir dann nicht allein gelassen werden“, sagt er. Nur wenn Sicherheit bestehe, werde langfristig eingestellt. (Frank Sommer)