Weihnachtsbaumverkauf der Offenbach-Post: Prachttannen und Charakterbäume

Weihnachtsbaumverkauf unseres Verlags lockt trotz Schneeglätte
Offenbach – Auch wenn die morgendliche Schneedecke am dritten Advent wohl das Herz eines jeden Weihnachtsfans hat höher schlagen lassen. Die Fahrt zum von vielen freudig erwarteten Tannenbaumverkauf der Offenbach-Post auf dem Verlagsgelände an der Waldstraße wurde zumindest in den Morgenstunden schnell zur Rutschpartie. Folglich war es auch nicht verwunderlich, dass die sonst gewohnten Besuchermassen sich nicht schon um 9.30 Uhr unter dem schützenden Dach der Versandhalle drängelten, um nach erfolgreicher Baumjagd bei Glühwein und Gegrilltem Weihnachtsmarktstimmung zu genießen. Stattdessen verzeichneten Tannenbaum-Verkäufer Patrick Sessler als auch Organisator und Marketing-Mitarbeiter Andreas Mengler einen stetigen Besucherstrom, der sich weiter verstärkte, je freier die Straßen wurden.

Insgesamt 300 Tannenbäume hatte Sessler im duftenden Sortiment. Mit dabei war alles von ganz klein bis ganz groß (3,50 Meter). „Wobei man schon sagen muss, dass die meisten Leute mittlerweile auf Nordmanntanne setzen“, sagt Sessler. Und nicht nur das hat sich in den vergangenen Jahren herauskristallisiert. „Der Trend geht zu großen, aber schlanken Bäumen“, verrät der Marktkenner. Und auch: „Viele wollen heute gar keinen perfekten Baum, sondern nehmen absichtlich einen mit kleinen Fehlern.“
Die Neu-Isenburgerin Marion Waldschläger nennt das Charakter und präsentiert stolz ihre Nordmanntanne, einen etwa 1,70 großen Baum, dessen Stamm auf halber Höhe eine regelrechte Korkenzieherdrehung aufweist. „Der passt genau zu meinem Jahr“, erklärt sie ihre Wahl. „Das war auch turbulent. Deswegen habe ich ihn sofort genommen.“

Eine Minute später zieht Patrick Sessler zusammen mit seinem Schwiegervater, der eigens aus Metzingen angereist ist, das verdrehte Unikat durch den Blechtrichter und zwingt ihn ins Transportnetz. Dann noch schnell mit der Kettensäge den Stamm frisch abgesägt. „Das ist wie beim Blumenstrauß. Wenn der Stamm angeschnitten wird, kann das Wasser besser aufgenommen werden und der Baum hält länger“, verrät der Experte. Am besten sei es theoretisch, die Prozedur noch mal kurz vor dem Fest zu wiederholen, weil sich die Schnittfläche im Lauf der Zeit mit Harz zusetzte. „Aber ich habe noch niemanden gesehen, der das wirklich macht, wenn der Baum erstmal gerade steht“, sagt er schmunzelnd. Und er räumt mit einem oft gehörten Tipp auf. „Viele schwören ja auch auf Glycerin im Wasser“, sagt er. „Wir haben das noch nie gemacht. Es reicht völlig, dem Baum immer genügend Wasser in den Ständer zu gießen.“
Maike Sittler und Marcel Bender jedenfalls setzen seit Jahren auf die Bäume und das Wissen von Patrick Sessler. Sie haben einen eher kleinen Weihnachtsbaum, passend zur sieben Monate alten Pudeldame Cleo gewählt, die bald ihr erstes Weihnachten erleben wird.
Auf einen ordentlichen Prachtbaum dagegen hat es Karin Rabenseifer abgesehen. „Unter zwei Metern geht da gar nichts“, sagt sie und rückt ihre Nikolausmütze aus roten Pailletten zurecht. Wenig später hat sie das passende Exemplar aus den hunderten Bäumen ausgewählt und lächelt zufrieden. „Für mich ist der Weihnachtsbaumverkauf der Offenbach-Post ein absolutes Muss.“